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Kapitel 9

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Malcolm Foxworth drückte auf einen Schalter, der in die Schnitzereien seines Schreibtisches eingelassen war. Eine flache Abdeckung glitt zurück und offenbarte einen großen Monitor und eine Tastatur. Auf einen Tastendruck hin fuhr der Monitor heraus. Er sah auf seine goldene Rolex. Noch eine Minute. Während er wartete, malte er sich die Zukunft aus und lächelte. Genau eine Minute später erwachte der Bildschirm zum Leben. Er zeigte acht Männer, die restlichen Mitglieder des inneren Kreises von AEON.

AEON existierte seit dem achtzehnten Jahrhundert. Eine Gruppe wohlhabender und mächtiger Männer in England und Frankreich hatte ein Bündnis mit dem gemeinsamen Ziel geschlossen, ihren Reichtum zu vergrößern und ihren gemeinsamen Einfluss dafür einzusetzen, dieses Ziel zu erreichen.

Die neun Mitglieder sprachen sich stets nur mit Vornamen an. Das schuf die Illusion einer gewissen Kollegialität, auch wenn Foxworth sich hinsichtlich der Gruppe keinen falschen Hoffnungen hingab. Das tat niemand. Die Anführer von AEON glichen eher einem Schwarm hungriger Haie als einem Zusammenschluss von Kollegen. So wie Haie würden sie sich sofort auf jedes Mitglied stürzen, welches Anzeichen von Schwäche oder mangelndem Urteilsvermögen zeigte. Ihr Bündnis gründete sich hauptsächlich auf einem gemeinsamen Nutzen. Freundschaften waren nicht gänzlich unbekannt, aber eher selten.

Foxworth eröffnete die Konferenz.

»Meine Herren, ich danke Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben.«

Anerkennendes Nicken reihum.

»Ich denke, wir können es heute kurz halten. Anatoly, können Sie uns ein Update über ihre Fortschritte geben?«

Anatoly Ogorov war der russische Außenminister.

»Die Tesla-Apparatur ist so gut wie fertiggestellt.« Seine Äußerung wurde ebenfalls mit anerkennendem Nicken quittiert. »Man hat mir versichert, dass wir kurz davor stehen, den Prototyp testen zu können. Die Konstruktion des Generators gelang schneller als geplant.«

»Wann wird das Projekt fertiggestellt sein?«

Die Frage kam von Don Julio Silva, dem Vertreter Brasiliens. Auf die eine oder andere Art hatte Silva die Kontrolle über alle Energiereserven in Mittel- und Südamerika an sich reißen können. Er gehörte zu den einhundert reichsten Männern der Welt und war außerdem eines der mächtigsten Mitglieder im inneren Kreis der Gruppe, nach Foxworth.

»Ende Oktober oder Anfang November«, antwortete Ogorov. »Noch vor der Präsidentschaftswahl in Amerika.«

»Konnten Sie die Hindernisse überwinden?«

»Nicht alle. Noch nicht. Es gibt immer noch ein paar Probleme. Aber ich bin zuversichtlich.«

Silva nickte. »Gut. Wo wir gerade von der Wahl sprechen … was gedenken Sie dahingehend zu unternehmen, Malcolm? Wir müssen Rice schlagen. Seine Politik macht es uns unnötig schwer.«

Zustimmendes Gemurmel der anderen war zu hören.

»Ich verstehe. Es wurden bereits die notwendigen Schritte eingeleitet. Rice wird kein Problem mehr darstellen.«

»Können wir uns darauf verlassen?«

Silva wollte ihm den Vorsitz der Gruppe streitig machen. Von seinem Erfolg würde daher maßgeblich abhängen, ob er seine Führungsrolle verteidigen konnte. Deshalb gab es nur eine mögliche Antwort und Foxworth gab sie ihm.

»Das können Sie.«

In den folgenden fünfzehn Minuten erörterten sie ihre weitere Strategie in Europa. Es gab immer noch Unstimmigkeiten darüber, wie lange man die Eurozone und die europäische Währung aufrechterhalten wollte. AEON beabsichtigte, den Euro zu Fall zu bringen und aus der wirtschaftlichen Depression, die darauf folgen würde, Gewinn zu schlagen. Die Frage lautete daher nicht, ob das geschehen würde, sondern lediglich wann. Aber hier bestand kein dringender Handlungsbedarf. Sie einigten sich darauf, das Problem zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zu erörtern. Damit beendete Foxworth das Treffen.

Er betätigte den versteckten Schalter und der Monitor fuhr in seinen Schreibtisch zurück. Die Abdeckung glitt an ihren ursprünglichen Platz zurück. Er aktivierte die Sprechanlage.

»Mandy, schick Healy herein.«

»Sofort, Malcolm.«

Weniger Minuten später klopfte Healy an die Tür und trat ein.

Michael Healy war Foxworths Sicherheitschef. Er blieb vor Foxworths Schreibtisch stehen, die Beine leicht auseinander, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Neben der Beaufsichtigung von Foxworths persönlicher Sicherheit kümmerte sich Healy außerdem um Einsätze, die nichts mit Unternehmenssicherheit oder Personenschutz zu tun hatten.

Healy hatte vierzehn Jahre lang dem SAS gedient, Englands Elite-Spezialeinheit. Nach einem Sexskandal mit minderjährigen Prostituierten war er wegen unangemessenen Verhaltens aus dem Dienst geworfen worden. Aber ein Mann mit seinen Fähigkeiten konnte überall Arbeit finden. Und so landete er schließlich hier, bei Foxworth.

Seine zivile Kleidung wirkte, als wäre sie gerade erst frisch gestärkt worden, die Bügelfalten messerscharf. Seine Schuhe waren so glänzend poliert, dass sie einen beinahe blendeten. Er hatte den Rücken durchgestreckt. Seine Schultern waren breit und sein Gesicht kantig. Seine Augen schimmerten haselnussbraun und kalt. Foxworth gefiel das. Er wusste Disziplin zu schätzen.

»Ist in Amerika alles bereit?«

»Es ist alles vorbereitet.«

»Sind Sie sicher, dass nichts davon zu mir zurückverfolgt werden kann?«

»Ja.«

»Gut. Sie haben grünes Licht. Fahren Sie mit der Operation fort. Das wäre alles.«

»Jawohl, Sir.« Healy drehte sich zackig um und verließ den Raum. Foxworth sah ihm nach.

Die kleinen Leute mit ihrem Geschwätz von Demokratie, Meinungsfreiheit, Recht und Ordnung, dachte er.

Bald würde es eine neue Ordnung geben. Seine Ordnung, sein Gesetz.

TESLAS GEHEIMNIS (Project 5)

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