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Kapitel 13

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»Der Schütze besaß ein M4A1 mit ACOG-Zielfernrohr«, erklärte Elizabeth. »Die neueste Version. Die hätten unsere Scharfschützen auch gern.«

»Verdammt«, fluchte Nick. »Wie kommt jemand an so etwas heran?«

»Sie haben die Waffe nach Fort Bragg zurückverfolgen können. Die Army hat einen Quartermaster Sergeant verhaften lassen, der im Waffenlager arbeitete. Er wird gerade vernommen.«

»Jede Wette«, sagte Ronnie.

»Was bedeutet ACOG?«, fragte Selena.

»ACOG steht für Advanced Combat Optical Group«, beantwortete Nick ihre Frage. »Es gibt viele verschiedene Varianten. Im Prinzip sind es computerisierte Zielfernrohre mit eingebauten Funktionalitäten wie Entfernungsmesser, Hilfsmitteln zur Kompensation von Wind und Geschossparabel und solche Dinge. Du hast noch nicht mit einem gearbeitet, sie sind nicht auf dem freien Markt erhältlich. Das M4A1 ist ausschließlich dem Militär und der Polizei vorbehalten.«

»Wo befand sich der Schütze?«, wollte Ronnie wissen.

»In der Klima- und Lüftungsanlage an der Decke«, antwortete Harker. »Er feuerte durch ein Lüftungsgitter. Die Halle ist knapp zweiundneunzigtausend Quadratmeter groß. Das Lüftungssystem läuft an der gesamten Deckenkonstruktion entlang und ist riesig, mit jeder Menge Platz, damit jemand darin herumkriechen kann.«

»Konnte man ihn schon identifizieren?«

»Ein ehemaliger Staff Sergeant namens Hardin. Wurde wegen eines Vorfalls in Afghanistan unehrenhaft entlassen. Man beschuldigte ihn einer Vergewaltigung.«

»Da geht einem ja richtig das Herz auf«, sagte Nick. »Irgendwie gibt es immer ein schwarzes Schaf, um das Militär in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen. Wieso ist er nicht in Leavenworth gelandet?«

»Das war eine politische Sache.«

Nick schüttelte den Kopf.

»Das Bureau und der Secret Service untersuchen das Attentat gemeinsam. Das muss uns im Moment nicht kümmern. Wir haben etwas anderes auf dem Schirm. Stephanie hat die Verschlüsselung des Laptops von Endgame knacken können. Steph, zeig uns, was du gefunden hast.«

Der Monitor an der Wand erwachte zum Leben. Auf dem Bildschirm erschien eine E-Mail mit einer Wegbeschreibung zu Nicks Hütte und Fotos von Nick und Selena. Selena erschauderte. Jemand hatte Aufnahmen von ihr geschossen und diese an Attentäter gesandt, um sie umzubringen.

»Heilige Scheiße«, entfuhr es Nick.

»Die Nachricht wurde an ein Cybercafé in Los Angeles geschickt«, fuhr Stephanie fort. »Das ist eine Sackgasse. Ich konnte Fingerabdrücke von dem Laptop nehmen und habe sie an Interpol geschickt. Das ergab zwei Treffer, beides ehemaliger FSB. Russen.«

»Die Russen waren hinter uns her?« Selena blickte Stephanie fragend an. »Aus welchem Grund?«

»Es gibt keinen Grund«, erwiderte Harker. »Das war nicht die Regierung.«

»Dass die russische Regierung nicht dahintersteckt, ist nur eine Vermutung«, entgegnete Selena.

»Wollen wir die restlichen Möglichkeiten durchspielen?«, fragte Ronnie.

»Wieso nicht?«

»Okay.« Harker sah in die Runde. »Vermutung Nummer eins lautet, dass nicht der Kreml hinter der Sache steckt. Was wäre Nummer zwei?«

»Die Mistkerle waren früher beim FSB«, überlegte Nick. »Demnach ist Vermutung Nummer zwei, dass wer immer hinter der Sache steckt Verbindungen zu den Russen hat.«

»Wer verfügt über die nötigen Kontakte, um solche Leute anzuheuern?«, fragte Lamont.

»Die russische Mafia ganz sicher.«

»Ja, aber der Mafia sind wir ziemlich egal. Außerdem waren die Männer, die uns hier in Kalifornien attackierten, Amerikaner.«

»Dann lautet Vermutung Nummer drei, dass es jemand mit weitreichenden Kontakten im Inland wie auch nach Russland sein muss. Auf wen könnte das zutreffen?«

»Endgame ist eine von Foxworths Holdings«, sagte Selena. »Ihm gehört AEON. Er würde über die entsprechenden Kontakte verfügen.«

»Ogorov ist ebenfalls Teil von AEON«, sagte Elizabeth. »Er könnte also den russischen Kontakt repräsentieren. Damit wären wir wieder bei ihnen.«

Nick rutschte auf seinem Stuhl herum und versuchte die Schmerzen in seinem Rücken loszuwerden.

Ronnie strich die Vorderseite seines Hawaiihemdes glatt, auf dem unwirklich grünen Palmen Hula-Tänzerinnen ihre Körper wiegten.

»Überlegen wir noch einmal, was bis jetzt passiert ist.« Lamont zählte die einzelnen Punkte an seinen Fingern ab. »Zuerst lauern sie Nick und Selena auf. Dann Ronnie und mir. Nick und ich fahren nach New York, die Russen versuchen uns umzubringen, und wir finden einen Computer mit Hinweisen zu Nicks Hütte.«

Ihm gingen die Finger aus. »War’s das?«

»Da ist noch mehr«, sagte Stephanie.

Lamont grunzte. »Wirklich?«

»Mehrere E-Mails zwischen Brighton Beach und Prag.«

Nick rieb sich die Stirn. Er spürte, wie sich Kopfschmerzen ankündigten. »Prag? Wie die Stadt in Tschechien?«

»Ja.« Steph klickte mit ihrer Maus. Der Bildschirm füllte sich mit eng beieinanderstehenden Zifferngruppen.

»Das sind codierte Nachrichten.«

Elizabeth trommelte mit ihren Fingern auf die Tischplatte. »Können Sie sie knacken?«

»Ich kann nichts versprechen. Diese Gruppen sind typisch für einen Buchcode. Die Personen in Brighton waren Russen. Sollte es also tatsächlich ein Buchcode sein, dann handelt es sich wahrscheinlich um ein russisches Buch.«

»Wie wollen Sie herausfinden, welches Buch es ist?«

»Ich werde einen Scan aller russischen Bücher in den Datenbanken durchlaufen lassen, in Kombination mit einem Dechiffrierprogramm. Wenn sich die Ziffern auf eine Seite oder ein Wort beziehen, dann bezeichnen sie entweder zuerst eine Seite oder ein Wort. Das Programm überprüft beide Möglichkeiten und sucht nach Korrelationen. Wenn sie darüber hinaus noch eine weitere Verschlüsselung hinzugefügt haben, werden wir den Code nie knacken können. Das Gleiche gilt für den Fall, dass sich das gesuchte Buch nicht in den Datenbanken findet. Dann haben wir Pech.«

»Und wenn es klappt?«

»Dann werden wir wissen, welches Buch es ist, welche Ausgabe, welche Seiten, welche Worte. Dann können wir es übersetzen. Der Computer wird das übernehmen. Und dann lesen wir die Nachricht.«

»So einfach«, murmelte Ronnie. »Wieso bin ich da nicht drauf gekommen?«

»Weil die Regierung dir dein fürstliches Gehalt ausschließlich dafür bezahlt, Zeug in die Luft zu jagen«, sagte Stephanie. »Sie bezahlen dich nicht fürs Nachdenken.«

Alle lachten.

»Wie lange wird es dauern?«, erkundigte sich Harker.

»Kommt drauf an. Wenn es eine Übereinstimmung gibt, wird der Computer sich melden.«

»In Ordnung. Gute Arbeit.«

»Was ist mit Prag?«, fragte Nick.

»Ich will, dass Sie und Selena dort Nachforschungen anstellen, Selena, Sie sprechen doch Tschechisch, oder?«

»Ja, bin allerdings ein wenig eingerostet.«

»Das spielt keine Rolle.« Sie schob eine Akte über den Tisch. »Nachdem mir Stephanie berichtete, was sie herausgefunden hat, habe ich das hier zusammenstellen lassen. Das sind Ihre Lebensläufe und Ihre Pässe. Sie und Nick werden sich auf dieser Reise als Kanadier ausgeben. Verheiratet.«

»Das geht ja schneller als in Vegas«, murmelte Nick.

Harker warf ihm einen ihrer vielsagenden Blicke zu. »Nick, Sie sind Vertreter. Sie wollen in Prag ein kleines Geschäft aus dem Boden stampfen. Und Sie haben Ihre Frau mitgebracht, um ihr mal einen echten Urlaub in Europa zu bieten.«

»Ich leiste meinen Beitrag zur Globalisierung«, kommentierte Nick, als läge ihm etwas auf der Zunge.

»Die Adresse des Cafés, von dem die Nachrichten stammen, finden Sie hier drin.« Sie tippte auf die Akte. »Das ist nicht viel, aber mehr haben wir im Moment nicht. Versuchen Sie dort etwas herauszufinden. Identifizieren Sie den Absender.«

»Und wie sollen wir jemanden herausgepickt bekommen? Vorausgesetzt, der Absender ist überhaupt noch dort?«

Harker griff in ihre Schublade und zog etwas hervor, das wie eine normale Digitalkamera aussah. »Sie sind Touristen. Touristen machen eine Menge Fotos. Jedes Bild, das Sie hiermit aufnehmen, wird über Satellit hochgeladen. Steph und ich werden es ein paar Sekunden später empfangen. Begeben Sie sich in das Café, aus dem die E-Mails abgeschickt wurden, und machen Sie Fotos. Wenn der Absender das Café regelmäßig besuchen sollte und sich sein Bild in unseren Datenbanken findet, haben wir vielleicht Glück.«

»Das sind viele wenns und wenig Handfestes, mit dem wir arbeiten können.«

»Mehr kann ich Ihnen im Moment nicht bieten.«

»Nach allem, was ich hörte, soll das Bier in Prag ziemlich gut sein«, sagte Ronnie.

TESLAS GEHEIMNIS (Project 5)

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