Читать книгу 9 ungewöhnliche Western April 2020: Western Sammelband 9006 - Alfred Bekker - Страница 51
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ОглавлениеKaltes Wasser traf auf sein Gesicht. Der Vorhang aus Dunst und Feuer riss auseinander. Chaco stand über ihm und goss ihm gerade den Rest des Wassers ins Gesicht.
„Sie sind weg“, sagte Chaco.
Carringo wälzte sich auf die Seite, stützte die Hände auf und vermochte sich so zu setzen. Das Wasser rann ihm vom Kinn zum Hals und grub helle Rinnen in den Staub.
„Geht es wieder?“ Chaco kauerte sich vor den Freund.
„Einigermaßen.“ Carringo wischte sich über das Gesicht. „Woher hast du denn Wasser?“
„Da hinten ist ein Creek.“ Chaco deutete über die Schulter.
Carringo mühte sich, auf die Beine zu gelangen und taumelte in der angegebenen Richtung durch die indessen herabgesunkene Dunkelheit. Er fand das winzige Rinnsal, das wahrscheinlich aus dem hochgelegenen Bergtal mit den schwarzen Mustangs herunterfloss. Er watete ins Wasser, bückte sich unter Qualen und wusch sich. Er trank auch aus den zusammengelegten Händen.
Chaco tauchte neben ihm auf und hielt die Flasche ins Wasser. Leise gluckernd stiegen Luftblasen hoch.
Carringo verließ den Creek und ging zu ihren Pferden und den herumliegenden Ausrüstungsgegenständen und Waffen zurück. Die mexikanischen Halunken hatten offenbar nichts mitgehen lassen.
Chaco folgte ihm. „Bleiben wir?“
„Wenn ich das wüsste.“
„Wenn wir Pech haben, sehen die noch mal nach, ob wir abgehauen sind.“
„Könnte sein.“
„Und sie sind zu viele für uns.“
„Ich weiß.“ Carringo setzte sich auf den Sattel. „Lass uns wenigstens noch ein paar Minuten verschnaufen.“
„Gut.“ Chaco setzte sich ebenfalls und gab dem Freund die Flasche.
Carringo trank einen Schluck und gab sie zurück. „Langsam fängt dieser Don Carlos Falange an, mich zu interessieren. Der scheint die Puppen ganz schön tanzen zu lassen. Und dieser Pferdeschinder mit dem schweren Gewehr. Mit so einer Büchse kann einer mit ruhigen Händen auf eine Meile gezielte Schüsse abfeuern.“
„Auf eine Meile und noch mehr.“ Chaco schob Carringo dessen Waffen zu. „Da, alles noch geladen.“
Nachdem Carringo den Colt ins Holster geschoben hatte, richtete er sich an seinem Gewehr auf, rollte die Decke zusammen, hob den Sattel auf und trug ihn zu seinem Pferd.
Auch Chaco sattelte sein Tier und schnallte wie Carringo die Campdecke fest. Sie steckten die Gewehre in die Scabbards, banden die Pferde los und saßen auf. Chaco schaute sich im Dunkeln noch einmal um, damit nichts von ihrem Eigentum vergessen wurde. Carringo ritt bereits durch die Mulde nach Osten.
Er dachte wieder an den Hünen, der ein Pferdeschinder war, aber er sagte nichts mehr von ihm. Auch Chaco schwieg und bemühte sich, die schurkischen Mexikaner zu vergessen. Trotz ihres Pechs konnten sie noch von Glück reden, mit dem Leben davongekommen zu sein. Und das, so dachte sich Chaco, war immerhin eine ganze Menge.