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Coburn traf gegen Mittag auf einen zu dieser Jahreszeit fast ausgetrocknete Seitenarm des Magdalena-Flusses und folgte diesem einige Meilen weit.

Er musste mehrmals die Karte hervornehmen, aber sie schien nicht sonderlich genau zu sein. Und das bedeutete, dass er sicherlich nicht unbedingt den kürzesten Weg zu El Diablos Hazienda ritt.

Doch das machte ihm kaum Sorgen.

Die Hazienda von El Diablo würde er früher oder später schon finden, auch wenn er etwas suchen musste.

Da war etwas anderes, das ihn eher die Stirn runzeln ließ.

Er fand erneut Spuren unbeschlagener Pferde.

Und Spuren von Mokassins.

Coburn fragte sich, was die Apachen in dieser Gegend zu suchen hatten. So weit das Auge reichte gab es hier nichts, was einen irgendwie dazu einladen konnte, hier her zu reiten, es sei denn, man war auf der Flucht und suchte einen Ort, um sich zu verkriechen.

Aber von Indianerüberfällen und einer eventuellen Strafexpedition gegen die Rothäute hatte Coburn nichts gehört. Und eine solche Nachricht hätte sich mit Sicherheit in Windeseile verbreitet.

Auf jeden Fall werde ich mich in Acht nehmen müssen!, ging es Coburn durch den Kopf. In der letzten Nacht hatte er Glück gehabt, es nur mit einem Einzelgänger zu tun gehabt zu haben.

Mit einer ganzen Horde gegen sich, sahen seine Chancen schlecht aus, zumal die Apachen hervorragende und zähe Kämpfer waren.

Coburn hielt die Augen offen, aber von den Roten war nirgends etwas zu sehen.

Gegen Abend durchquerte er ein felsiges, zerklüftetes Canyon, durch das sich das Rinnsal eines fast versiegten Creeks schlängelte.

Dahinter lag eine hügelige Ebene.

Coburn sah deutlich eine Ansammlung von weißen Steinhäusern, die früher wohl einmal von einer Art Schutzmauer umgeben gewesen waren. Aber diese Mauer war größtenteils verfallen.

Das musste es sein!

Wahrscheinlich hatten die Banditen das Anwesen bereits seit langem verlassen vorgefunden, als sie sich hier eingenistet hatten. Jedenfalls sah die karge, unfruchtbare Umgebung nicht so aus, als wäre hier in den letzten Jahren irgend etwas angebaut oder gezüchtet worden.

Coburn holte ein Fernglas aus seiner Satteltasche und warf einen Blick hindurch.

Er sah ein Lagerfeuer in der Mitte der Hazienda. Zwischen den Gebäuden kampierte eine Schar finsterer Wölfe.

Und dann glaubte Coburn seinen Augen nicht zu trauen.

Er erstarrte und es war, als eine kalte Hand sich auf seinen Rücken legte. Durch das Fernglas sah er das zynisch grinsende Gesicht eines rothaarigen Mannes.

Doug Warren!

Coburn atmete tief durch und nahm das Glas herunter.

Du wirst bezahlen, El Diablo!, ging es ihm heiß durch den Kopf.

Aber er musste kühlen Kopf bewahren. Sonst war er ein toter Mann, bevor er sich El Diablo auch nur auf zwanzig Schritte genähert hatte.

Die Hazienda hatte eine günstige Lage. Wie eine natürliche Festung. Jeder Feind war, sobald er die Felsmassive des Canyons hinter sich gelassen hatte, völlig ohne Deckung. Eine Zielscheibe also.

Coburn musste also den Einbruch der Nacht abwarten, um sich zu den Gebäuden vorarbeiten zu können.

Das Geräusch von Pferdehufen hallte zwischen den Felsen des Canyons wider. Coburn wirbelte herum und griff instinktiv zum Colt.

Aus den Felsen kam dann ein Apfelschimmel hervor, auf dessen Rücken ein Mann geschnallt war.

Der Gaul trottete recht langsam vor sich hin, schien aber den Weg zu kennen. Coburn steckte das Eisen wieder ins Holster und stoppte das Tier.

Der Mann auf dem Rücken gehörte vermutlich zu Warrens wilder Meute

Der Kerl war tot. Zwischen den Schulterblättern steckte ein Pfeil. Ein Apachenpfeil. Coburn war sich da ziemlich sicher.

Doch der Mann war nicht durch den Pfeil getötet worden, sondern durch eine Kugel.

Zweifellos war dies eine Warnung! Die Indianer wussten, dass der Gaul seinen Weg zurück zur Hazienda finden würde - zu El Diabolo! Und an ihn war diese Botschaft wohl gerichtet.

Billy Coburn gab dem Tier einen Klaps, woraufhin der Apfelschimmel einen Satz nach vorn machte und seinen Weg dann weiter in Richtung der Hazienda fortsetzte.

Offenbar bin ich nicht der einzige, der El Diablo den Tod wünscht!, überlegte Coburn.

Banditen in der Höllenschlucht: Western Exklusiv Sammelband 7 Romane

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