Читать книгу Sammelband 7 Mystery Thriller - Der Sommer der Geheimnisse - Alfred Bekker - Страница 39

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Dicke Regentropfen klatschten auf Monica Sellers' Wagen.

»Ein Hundewetter ist das«, beklagte sich Suzanne Thompson und blickte mit sorgenvoller Miene auf die schmale Straße. »Warum musstest du auch unbedingt heute noch losfahren, Monica? Was ist, wenn dein Wagen auf einmal den Geist aufgibt?«

»Nun male doch nicht gleich den Teufel an die Wand, Suzanne«, versuchte Monica sie zu beruhigen, weil sie die Ungeduld ihrer Agentin kannte. »Es kann nicht mehr lange dauern. War da nicht vorhin ein Schild? Dort stand, dass es nur noch zehn Meilen bis Brighton sind ...«

»Und diese zehn Meilen kommen mir vor wie eine Ewigkeit!«, beklagte sich Monicas Literaturagentin. »Ich frage mich, ob es eine gute Idee war, dieses Haus zu kaufen. So weit von London weg – hältst du das überhaupt aus?«

»Worauf du dich verlassen kannst«, versicherte ihr Monica.

»Landleben ist nichts für mich«, meinte ihre Agentin. »Du wirst London ganz sicher vermissen, Liebes. Dort sitzen die wichtigen Leute und die größten Verlage – nicht hier in der Provinz. London hat für eine junge begabte Autorin wie dich jede Menge zu bieten. Wenn ich mir vorstelle, dass ich bei jeder Besprechung mit dir so eine Tortur auf mich nehmen muss. Das ist unzumutbar!«

»Es gibt doch Telefon«, meinte Monica. »Und außerdem – hast du nicht mal gesagt, für gute Autoren würdest du alles tun? Es tröstet dich doch sicher, wenn ich dir verspreche, dass genau diese Abgeschiedenheit mir helfen wird, einen neuen Bestseller zu Papier zu bringen. Ruhe ist alles, was ich jetzt brauche.« In ihren letzten Worten klang eine Spur Traurigkeit mit.

»Du hast ihn immer noch nicht vergessen, wie?«, wollte Suzanne von Monica wissen und sah, wie sie nickte. »Monica - kein Kerl ist es wert, dass man ihm nachtrauert. Du wirst irgendwann darüber lachen ...«

»Irgendwann vielleicht«, erwiderte Monica. »Aber nicht jetzt. Ich habe Ralph geliebt, Suzanne. Und trotzdem hat er mich betrogen mit dieser Rundfunkmoderatorin.«

»Auf solche Typen wie Ralph Myers sind schon ganz andere hereingefallen. Du weißt ja, dass ich dich von Anfang an vor ihm gewarnt hatte - aber du wolltest ja nicht auf mich hören. Ich wusste, dass dieser Kerl dich betrügt, sobald du ihm den Rücken zuwendest.«

»Du bist ungerecht, Suzanne«, fiel ihr Monica hastig ins Wort. »Ralph hatte auch seine guten Seiten. Du kennst ihn nicht so wie ich.« Der Schmerz über die Enttäuschung saß noch tief in ihr. Die Arbeit an ihrem neuen Buch würde sie ablenken.

»Na endlich!«, riss Suzannes Stimme sie aus ihren Gedanken, als endlich die ersten Häuser von Brighton auftauchten. »Wie weit ist es jetzt noch bis zu deinem Haus?«

»Nur noch wenige Meilen«, meinte Monica. »Ich bin zwar erst einmal mit dem Notar dort gewesen, aber den Weg finde ich auf Anhieb wieder. Du kannst dich ganz auf mich verlassen. Das Haus ist gerade fünfzig Jahre alt und noch gut in Schuss. Du wirst es sehen, wenn wir gleich dort sind.«

»Nicht mit einem leeren Tank«, meinte Suzanne und wies auf die Anzeige, deren Zeiger gefährlich tief unten stand. »Aber da vorn ist ja zum Glück eine Tankstelle.«

Monica fuhr links ab zur Tankstelle. Das war der Moment, in dem die Schwierigkeiten ihren Anfang nahmen. Nur ahnte sie das noch nicht.

Sammelband 7 Mystery Thriller - Der Sommer der Geheimnisse

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