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Wer wann einzutreffen hatte, war genau geplant. Alle Ein– und Ausgänge des Club Explosives mussten natürlich ebenso unter Beobachtung stehen wie wie Ausfahrt der zum Club gehörenden Tiefgarage, in der es ein paar Dutzend reservierter Plätze für Menotti, Grazzo und andere Leute dieses Kalibers gab. Das hatte zur Folge, das eigentlich immer nur wenig Parkplätze für die Gäste da waren und diese dann mit ihren Fahrzeugen die Umgebung verstopften. Das hatte in der Vergangenheit immer mal etwas Ärger zwischen den Betreibern des Club Explosive und der Polizei von Marseille gegeben.

Unsere Aufgabe war es, im Inneren zu observieren. Das war ein verhältnismäßig angenehmer Job, zumal es es zu nieseln angefangen hatte und ein kühler Wind blies.

Der Türsteher ließ uns einfach passieren. Er war einer unserer Informanten und hatte es so gedeichselt, dass er an diesem Abend im Einsatz war.

An einem der Tische sah ich unsere Kollegen Fred LaCroix und Nadya Ahmadine, die wie ein Paar zu wirken versuchten und eine Flasche Champagner auf dem Tisch stehen hatten. In Wahrheit beobachteten sie allerdings genau, was sich bei Grazzo tat, der nervös an der Bar herumlungerte und immer wieder auf die Rolex an seinem Handgelenk blickte. Grazzo war nicht allein. Zwei große, muskulöse Kerle waren bei ihm, in deren Begleitung er sich offenbar bei einer solchen Transaktion etwas sicherer fühlte.

Wir bestellten uns auch einen Drink, um nicht zu sehr aufzufallen.

„Wie sieht es bei euch aus?“, fragte Stéphane über Headset.

„Noch ist Grazzo allein. Er scheint langsam nervös zu werden, weil sich sein Geschäftspartner verspätet“, murmelte ich in das Mikro hinein, das so unauffällig am Kragen angebracht war, dass es nicht auffiel.

Stéphane, Siddi und ein paar andere Kollegen warteten in der Tiefgarage. Und falls es vorgezogen wurde, das Geschäft bei den Müllcontainern am Lieferanteneingang über die Bühne zu bringen, dann entgingen sie damit auch nicht unserer Aufmerksamkeit, denn auch dort waren Kollegen.

Ein Mann im kobaltblauen Anzug und einem dunklen, sehr exakt geschnittenen Backenbart stellte sich zu Grazzo an die Bar. Das musste Ronny Jordache sein, auch wenn der Backenart neu und von den zugänglichen Fotos, die wir von ihm hatten, noch nicht dokumentiert war. Ronny war übrigens in seinem Fall nicht die Abkürzung von Ronald, sondern tatsächlich sein Vorname.

Jordache und Grazzo sprachen miteinander. Wir konnten leider nicht hören, was geredet wurde. Ein Richt-Mikro wäre unter diesen Umständen zu auffällig gewesen und das Ergebnis wegen der Geräuschkulisse aus Stimmengewirr, Musik und diversen Nebengeräuschen auch wohl kaum gerichtsverwertbar.

Francois machte mich auf ein paar Kerle in grauen Anzügen aufmerksam, die so taten, als würden sie nicht dazugehören. Aber sie gehörten dazu. „Wetten, dass sind die Paladine von Jordache?“, meinte Francois an mich gerichtet. Er gab eine kurze Beschreibung durch.

„Die beiden waren schon vor uns hier!“, meldete sich Nadya Ahmadine über Headset an alle.

Offenbar waren die Methoden der anderen Seite unseren ziemlich ähnlich. Es würde sich herausstellen, wer an diesem Abend die größere Cleverness zeigte.

Francois und ich trennten uns.

Während Francois sich an die Bar stellte, zog ich mich etwas zurück, mischte mich unter das Publikum und tat so, als würde ich auf jemanden warten.

Jordache und Grazzo schienen sich einig zu sein. Ihre Gesichter wirkten zufrieden. Zusammen mit ihren Begleitern gingen sie zu einem der Seitenausgänge, über die man zu den Aufzügen gelangen konnte.

Francois meldete das an unsere Kollegen.

„Ich nehme an, sie sind gleich bei euch, Stéphane“, sagte Francois.

Mir fiel unterdessen ein sehr großer, deutlich übergewichtiger Mann mit schwarzem Knebelbart auf. Das war André Menotti. Zwei kichernde junge Frauen in knappen Kleidern befanden sich in seinem Schlepptau, außerdem zwei finster dreinblickende Männer in schwarzen Rollis und ebensolchen Jacketts, bei denen es sich nur um seine Leibwächter handeln konnte.

Die Tatsache, dass ihm dreißig Prozent des Club Explosive gehörten, ließ ihn wohl glauben, dass das allgemeine Rauchverbot, auf das schon am Eingang hingewiesen wurde, für ihn nicht galt. Jedenfalls steckte Menotti sich eine dicke Havanna-Zigarre an.

„Läuft doch ganz gut der Laden!“, meinte Menotti grinsend und tätschelte dabei einer seiner Begleiterinnen. „Hey Buddy! Meinen Tisch!“ Menottis Stimme klang dröhnend.

Einer der Angestellten des Clubs ging zu einem der Tische und versuchte die Gäste höflich dazu zu überreden, anderswo platz zu nehmen. Das war André Menottis Tisch und wenn er im Haus war, dann gehörte der ihm. Das war anscheinend eine eiserne Regel im Club Explosive.

Die drei Männer und zwei Frauen, die dort bisher gesessen hatten, ließen sich darauf ein. Vermutlich hatte ihnen 'Buddy' angeboten, dass ein Getränk aufs Haus gehe. Sie schlenderten mit ihren Champagnergläsern davon und bekamen einen Tisch auf der anderen Seite des Raums. Einen der letzten, die noch frei waren, denn es war inzwischen ziemlich voll geworden. Das Gedränge machte unseren Job nicht gerade leichter.

Und schließlich war unser Augenmerk bei dieser Operation auf Grazzo gerichtet. Trotzdem sagte mit mein Gefühl, dass es besser war, auch Menotti im Auge zu behalten.

Krimi Trio 3306 - Drei Top Thriller

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