Читать книгу Krimi Trio 3306 - Drei Top Thriller - Alfred Bekker - Страница 37

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Die Halterabfrage für den Toyota mit dem von Giles Sinclair aufgeschriebenen Kennzeichen war eine Kleinigkeit. Der Wagen wurde von einem gewissen Franck Delaville gefahren. Er wohnte in der Vorstadt.

Schmucke Bungalows reihten sich aneinander. Gepflegte Vorgärten waren hier zu finden und sparsame Mittelklassewagen standen in den Einfahrten.

Wir parkten am Straßenrand vor Delavilles Hausnummer.

Wir gingen zur Haustür. Auf dem Klingelschild stand einfach nur Delaville. Darunter allerdings war ein weiteres für ein Steuerberatungsbüro, das von einer gewissen Rita Delaville betrieben wurde. Eine Frau öffnete uns. Sie hatte blondes, gelocktes Haar, war klein, zierlich und etwa 35 Jahre.

„Ja bitte?“

„Pierre Marquanteur, Kriminalpolizei Marseille. Dies ist mein Kollege Francois Leroc. Wir hätten ein paar Fragen an Monsieur Franck Delaville.“

„Das ist mein Mann.“

„Dann sind Sie Rita Delaville?“

„Ja.“

„Ist Ihr Mann zu Hause?“

„Leider nein. Was wollen Sie von ihm?“

„Es geht um ein paar Routinefragen, die im Zusammenhang mit einem Fall aufgetaucht sind, dem wir zurzeit nachgehen. Wo ist Ihr Mann jetzt?“

„Ich weiß es nicht. Mein Mann ist Handlungsreisender für Parfum und zurzeit ist er unterwegs.“

„Können wir Ihnen paar Fragen stellen? Vielleicht klärt sich dann bereits alles.“

Sie runzelte die Stirn. „Ich habe eigentlich viel zu tun. Aber, wenn Sie meinen. Zeigen Sie mir vorher noch Ihre Dienstausweise?“

„Natürlich.“

Sie führte uns in ein gediegen eingerichtetes Wohnzimmer. „Bitte setzen Sie sich. Darf ich Ihnen was zu trinken anbieten?“, fragte sie.

„Nein“, sagte ich.

„Wir sind im Dienst“, ergänzte Francois.

Sie setzte sich ebenfalls. „Ist Franck in irgendwelchen Schwierigkeiten?“, fragte sie.

„Wir brauchen seine Zeugenaussage, weil er zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort gewesen sein könnte“, sagte Francois. „Näheres kann ich Ihnen im Moment dazu nicht sagen. Es wäre nur sehr wichtig, dass wir Ihren Mann schnell kontaktieren könnten.“

„Wie lange wird er auf Geschäftsreise sein?“, fragte ich.

„Noch ein paar Tage.“

„Ich nehme an, Sie haben telefonischen Kontakt?“

„Er schreibt mir alle paar Tage mal eine SMS. Wissen Sie, er hasst es, wenn er während seiner Geschäftsreisen von mir angerufen wird. Dann ist er vollkommen auf seinen Job konzentriert und er hat dann jede Menge Termine.“

Madame Delaville gab mir die Mobilfunknummer ihres Mannes und ich versuchte ihn anzurufen. Vergeblich. Eine Mailbox schaltete sich ein.

„Ich sagte ja, dass er schwer zu erreichen ist“, fügte sie klar. „Manchmal schaltet er sein Gerät auch ab, um nicht gestört zu werden.“

„Wann haben Sie zuletzt eine SMS von ihm bekommen?“, fragte ich.

„Das ist ein paar Tage her.“

„Ist das nicht ungewöhnlich?“

„Sie haben ja keine Ahnung, in welchem Stress er dann ist und wie es im Parfum-Geschäft zugeht. Sein Terminkalender platzt wirklich aus allen Nähten. Warum sollte er sich da ein paar Tage nicht melden? Aber das Ganze klingt jetzt doch ein bisschen besorgniserregend. Ich meine, wenn schon das Kriminalpolizei Marseille ermittelt.“

„Ja, aber nicht gegen Sie und Ihren Mann“, stellte ich nochmals klar. Ich hinterließ meine Karte. „Senden Sie ihm eine Nachricht und falls er sich meldet, geben Sie uns bitte Bescheid. Es ist wirklich dringend.“

Bevor wir gingen, ließ ich den Blick noch einmal über die Bücherregale schweifen. Ein paar Titel über Jagd waren darunter. Außerdem Handbücher zum Kampftraining von Eliteeinheiten, militärischer Nahkampf, Überlebenstraining in der Wildnis und ähnliche Themen.

„Ist Ihr Mann Jäger oder Soldat?“, fragte ich.

„Nein. Er wäre das gerne geworden, aber die Armee hat ihn nicht genommen.“

„Sie haben hier gar keine Fotos.“

„Fahnden Sie also doch nach ihm?“

„Nein, nein. Ich will kein Foto von Ihnen. Ich wundere mich nur darüber.“ An ein Bild von Franck Delaville konnten wir über die Führerschein-Daten herankommen. Das war kein Problem.

„Der Mensch ist ein Ebenbild Gottes“, sagte Rita Delaville. „Und von Gott soll man sich kein Bild machen. Aber tut man das nicht in gewisser Weise, wenn man ein Bild des Menschen erschafft?“

„Sind das eher Ihre Ansichten oder die Ihres Mannes?“

„Wir teilen sie, auch wenn ich zugeben muss, dass mein Mann mir in dieser Hinsicht erst die Augen geöffnet hat.“

„Welche der hiesigen Kirchen vertritt denn diese Ansicht?“, hakte ich nach.

„Leider keine. Deswegen sind wir auch in keiner Gemeinde. Aber halten Sie uns nicht für Außenseiter. Orthodoxe Juden und strenge Muslime sind derselben Ansicht, was das Bilderverbot angeht. Und Sie liegen damit richtig! Im Christentum ist leider manches an der Botschaft verwässert worden!“

Wir gingen zur Tür.

„Auf Wiedersehen, Madame Delaville“, sagte ich.

„Kommissar Marquanteur, was immer Sie glauben mögen: Mein Mann ist ein gottesfürchtiger Mann, der niemals ein Verbrechen begehen würde.“

Krimi Trio 3306 - Drei Top Thriller

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