Читать книгу Krimi Trio 3306 - Drei Top Thriller - Alfred Bekker - Страница 45

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Wir fuhren zur Villa von Bernard Hendaye. Er hatte sich telefonisch gemeldet. Jemand hatte einen verdächtigen Brief an diese Adresse geschickt, adressiert an Selma Laplace. Bernard Hendaye vermutete eine Briefbombe.

Wir waren mit ein paar Sprengstoffspezialisten auf dem Weg zu ihm. Das große gusseiserne Tor öffnete sich automatisch, als wir mit mehreren Fahrzeugen hineinfuhren. Abgesehen von unserem Briefbombenspezialisten Kommissar Hugo Adam waren auch unsere Kollegen Josephe Kronbourg und Léo Morell mit von der Partie. Außerdem noch unserer Erkennungsdienstler Pascal Delaville.

„Das ist ein kleiner Palast hier!“, meinte Josephe anerkennend, nachdem wir ausgestiegen waren.

„Ja, Selma Laplace hatte es gut“, murmelte ich. „Trotz des LPDS-Bankrotts.“

Auf der Rasenfläche patrouillierte ein Security Guard mit einem mannscharfen Schäferhund, der sich trotz Maulkorb kaum beruhigen konnte, nachdem er auf uns aufmerksam geworden war. Das Gelände war gesichert wie eine Festung. Überall Überwachungskameras und der gusseiserne Zaun, der das Grundstück umgab, war nicht nur sehr hoch, sondern auch noch mit elektrischen Sensoren versehen, die sofort Alarm schlugen, wenn jemand versuchte, auf das Anwesen zu gelangen.

„Der Preis des Reichtums“, raunte mir Francois zu. „Eine klasse Aussicht, aber kaum noch Bewegungsfreiheit. Fast wie im Knast.“

„Na, nun übertreib mal nicht, Francois.“

„Ist doch wahr, Pierre!“

„Sag bloß, so eine Villa würde dir nicht auch gefallen?“

„Ich brauche so etwas nicht.“

„Und ich wusste gar nicht, dass du so überzeugend lügen kannst!“

„Hast du übrigens eine Ahnung, womit dieser Hendaye so viel Geld gemacht hat, dass er sich so ein Schloss an einem der teuersten Plätze Marseilles leisten kann, Francois?“

„Immobilien“, sagte Francois nur knapp. „Ich hatte nur kurz Zeit, seinen Namen zu googeln, aber geschäftlich scheint er einiges richtig gemacht zu haben. Und vor allem hat er sein Geld wohl nie bei 'Les Partenaires du Succès' angelegt!“

Bernard Hendaye kam uns persönlich entgegen. „Kommen Sie“, sagte er. „Der Brief liegt im Wohnzimmer auf dem Tisch. Ich habe nicht gewagt, ihn nochmal anzurühren. Um ein Haar hätte ich ihn aufgemacht, aber einer meiner Leibwächter hat früher in einem Sprengkommando gedient und kennt sich daher aus. Er riet mir gerade noch rechtzeitig, die Finger davon zu lassen.“

„Wir werden gleich sehen, ob Sie sich zurecht Sorgen gemacht haben“, sagte ich. „Unser Kollege Kommissar Adam kennt sich mit Briefbomben aus.“

Bernard Hendaye wollte uns ins Wohnzimmer geleiten.

„Ich schlage vor, Sie lassen mich alle mal ein paar Augenblicke allein“, sagte Adam, der seine Ausrüstung in Richtung Wohnzimmer trug. Darunter auch ein schwerer Schutzanzug mit eingearbeiteten Bleiplatten.

Wir warteten im Raum nebenan, einer Art Salon. So viele Antiquitäten, wie hier, hatte ich selten an einem Ort versammelt gesehen. Wenig später stand die Diagnose unseres Spezialisten fest. „Das war tatsächlich ein Sprengsatz, aber sehr dilettantisch gemacht“, stellte Hugo Adam fest. „Ich glaube nicht, dass diese Bombe losgegangen wäre.“

Bernard Hendaye atmete auf.

Er wandte sich an mich. „Ich muss Ihnen leider sagen, dass ich einen ganzen Stapel unfreundlicher Post bei Selmas Sachen gefunden habe. Das da ab und zu mal ein Drohbrief kam, das wusste ich wohl – aber den Großteil dieser Sachen hat sie mir wohl verschwiegen.“

„Können wir uns das mal ansehen?“, fragte ich.

„Natürlich.“

„Wenn jemand Selma jetzt eine Bombe schickt, ist das natürlich nochmal eine andere Qualität“, meinte Francois.

„Auch für die Qualität der Post“, meinte Hugo Adam. „Dieser Brief ist schon vor einigen Tagen abgeschickt worden. Der Täter konnte da noch nicht ahnen, dass Selma Laplace zu dem Zeitpunkt, da die Sendung zugestellt wird, gar nicht mehr lebt.“

Krimi Trio 3306 - Drei Top Thriller

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