Читать книгу Krimi Trio 3306 - Drei Top Thriller - Alfred Bekker - Страница 48
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Ich fuhr zusammen mit Francois noch einmal in die Avenue d'Orange, um uns nach den drei jungen Männern umzuhören. Aber das war wohl schon von Anfang an zum scheitern verurteilt. Niemand schien dieses Trio zu kennen. Wir fragten in den wenigen Geschäften nach, in den Discotheken und Nachtclubs, die sich hier aneinandereihten. Die meisten öffneten erst später am Abend, aber das hatte den Vorteil, dass man Lieferanten und Angestellte antreffen konnte, die vielleicht sogar mehr wussten, als die Gäste.
Aber wir hatten kein Glück.
Der Türsteher einer dem Club Explosive benachbarten Discothek meinte, dass es sich vielleicht um ein Trio von Drogenhändlern handeln könnte, die ihm in letzter Zeit Ärger machen würden.
„Die werden immer jünger!“, sagte er. „Und vor allem wissen die überhaupt nicht, welches Risiko sie eingehen. Wenn nämlich angestammte Dealer merken, dass ihnen da jemand etwas vom Kuchen wegnehmen will, dann schlagen die mit aller Härte zu.“
Zuletzt gingen wir in den Club Explosive.
Der Geschäftsführer war ein gewisser Roger Delvecchio, aber es war immer ein offenes Geheimnis gewesen, dass er ohne seinen Teilhaber André Menotti nichts entscheiden konnte.
Delvecchio war im Großen und Ganzen sauber. Er hatte mal eine Anzeige wegen Drogenhandels am Hals gehabt, aber das war fünfzehn Jahre her. Daher waren die Fotos, die wir von ihm in unseren Daten hatten auch nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand.
Mir war aufgefallen, dass Delvecchio an dem Abend, als André Menotti ermordet worden war, gar nicht im Club gewesen war.
Als wir jetzt eintraten, sah ich ihn zusammen mit einem bekannten Gesicht an der Bars stehen: Louis-Jacques Salvadeau, jener Anwalt, der sein Mandat für Grazzo niedergelegt hatte, als dieser anfing, seinen eigenen Interessen zu folgen.
„Es ist noch nicht geöffnet, verdammt, wer hat Sie denn reingelassen?“, fauchte Delvecchio.
Er war Francois und mir ja schließlich noch nie begegnet.
Wir antworteten ihm, in dem wir unsere Dienstausweise zückten.
Mehr brauchten wir nicht zu tun.
Selbst der etwas grobschlächtige Rausschmeißer, der im Augenblick damit beschäftigt war, die beim Putzen auf die Tische gestellten Stühle wieder auf den Boden zu stellen, entspannte seine Körperhaltung. Uns würde er nicht vor die Tür setzen, so viel war klar.
„Pierre Marquanteur, Kriminalpolizei Marseille. Dies ist mein Kollege Francois Leroc. Monsieur Salvadeau kennt uns ja schon.“
Salvadeau verzog das Gesicht. „Ja, ich hatte schon das Vergnügen!“, zischte er zwischen den Zähnen hindurch. „Richten Sie Grazzo aus, dass er im Knast verrotten soll!“
„Es wird ihn freuen zu hören, wie sehr sich sein Ex-Anwalt um ihn sorgt“, erwiderte ich kühl.
„Machen Sie es kurz, Kommissar Marquanteur. Was wollen Sie?“
„Von Ihnen eigentlich gar nichts, Monsieur Salvadeau – es sei denn, Sie können mir noch irgendetwas über die Hornisse sagen.“
„Kommen Sie mit einer Vorladung oder oder lassen Sie uns in Ruhe!“
„Ich weiß nicht, ob Sie wirklich für Sie beide sprechen“, gab ich zurück. „Ich nehme mal an, dass es Monsieur Delvecchio durchaus interessiert, wie die Ermittlungen im Fall Menotti laufen.“
„Lass gut sein, Louis-Jacques“, ergriff nun Delvecchio etwas gereizt das Wort. „Ich will hören, was der Flic will!“
„Wir sind auf der Suche nach dem Mörder Ihres Geschäftspartners André Menotti. Und da fragen wir uns natürlich, wer von seinem Tod profitiert.“
„Ich jedenfalls nicht“, erklärte Delvecchio. „Ich werde jetzt jemanden brauchen, der in den Club Explosive mit einsteigt, denn Menottis einzige Erbin ist eine Nichte zweiten Grades, die nichts vom Business versteht und vermutlich ihr Geld aus dem Laden ziehen wird.“
„Wird es schwierig sein, einen neuen Teilhaber zu finden?“, hakte Francois nach.
Delvecchio schüttelte den Kopf und deutete auf Salvadeau. „Eigentlich hatte ich mit Grazzo schon vor längerer Zeit über eine Beteiligung gesprochen, aber der wird in nächster Zeit ja wohl verhindert sein. Doch glücklicherweise will Monsieur Salvadeau mit Kapital einspringen.“
„Sieh an“, sagte ich.