Читать книгу Krimi Trio 3306 - Drei Top Thriller - Alfred Bekker - Страница 49
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„Nicht zu fassen!“, meinte Francois, als wir wieder draußen waren. „Wer einen Typ wie Salvadeau als Anwalt engagiert, der braucht keine anderen Feinde mehr!“
„Salvadeau mag ein widerlicher Kerl sein, aber er hält sich im Rahmen der Gesetze auf“, gab ich zu bedenken.
„So einem wie dem würde ich sofort zutrauen, dass er Menotti umbringen lässt oder es selbst tut. Ohne mit der Wimper zu zucken.“
„Nein“, schüttelte ich den Kopf. „Selbst würde der sich nie die Finger schmutzig machen. Der sorgt höchstens dafür, dass es andere tun.“
Als wir zurück zum Wagen gingen, machten die ersten der Glitzerläden an der Avenue d'Orange bereits auf, während die Dämmerung bereits eingesetzt hatte.
Nebel waberte vom Hafen herauf und eine unangenehme, feuchte Kälte kroch einem durch die Kleidung.
Wir hatten den Wagen in einer Seitenstraße abgestellt und waren noch zwanzig Meter von ihm entfernt, da schlenderte uns ein junger Mann entgegen. Er trug ein Sweatshirt mit Kapuze, die er ziemlich ins Gesicht gezogen hatte.
Er zählte ein paar Euroscheine und steckte sie in die Hosentasche. Dann blickte er auf, sah mich an, als wäre ich ein Gespenst und nahm augenblicklich Reißaus. Auch wenn ich die Gesichter in der Nacht, als Menotti ermordet worden war, kaum hatte sehen können, so war ich mir in diesem Moment doch sicher, es mit einem der drei jungen Männer zu tun zu haben, die gesehen haben mussten, wer aus dem Club gekommen war. Der junge Kerl hatte mich wiedererkannt und deswegen spurtete er davon. Wahrscheinlich hatte er gerade Drogen dabei, mit denen er dealte und deswegen wollte er mit dem Kriminalpolizei Marseille um keinen Preis der Welt auch nur irgendetwas zu tun haben.
Er rannte wie der Teufel. Aber ich bin auch ganz gut durchtrainiert und so holte ich langsam auf.
„Warte!“, rief ich. „Ich will dir nur ein paar Fragen stellen!“
Aber das kam bei ihm nicht sehr überzeugend an. Er blieb kurz stehen, blickte sich zu mir um.
Die Kapuze war ihm vom Kopf geglitten. Er hatte eine Narbe an der Schläfe. Vielleicht eine alte Schussverletzung. Er riss plötzlich eine Waffe hervor, ballerte in meine Richtung und lief dann in einen sehr engen Korridor zwischen zwei Häusern. Dieser Durchgang war kaum so breit wie die Schultern eines erwachsenen Mannes. Die Brandvorschriften, die heute für den Abstand zwischen Gebäuden gelten, waren bei der Errichtung dieser Häuser wohl noch ohne Gültigkeit gewesen.
Ich erreichte diesen Spalt – denn mehr konnte man es nicht nennen. Mit der Dienstwaffe in der Faust tastete ich mich dann nach vorn. Der Spalt war frei, führte wohl auf einen Innenhof.
Francois erreichte mich, ebenfalls mit der Waffe in der Hand.
„Dem flattern die Nerven, sonst hätte der nicht auf dich geschossen!“
„Ist mir egal, ich will wissen, wen er gesehen hat!“
„Ob er dir das noch sagen wird, wenn du ihn gekriegt hast, darauf würde ich nicht wetten, Pierre.“
„Da muss es noch eine richtige Einfahrt in den Innenhof geben, Francois!“
Mein Kollege nickte. „Die werde ich schon finden, Pierre.“
„Bis gleich!“