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Wir erreichten Dugas' Haus.

„Der Ford ist nicht da. Ich nehme an, dass Dugas nicht zu Hause ist“, meinte Francois.

„Abwarten“, meinte ich.

Wir gingen zur Tür und klingelten. Es machte niemand auf. Aber von dem großen Hund war auch nichts zu hören.

„Monsieur Dugas ist nicht zu hause“, rief uns Geena Poincheval vom Nachbargrundstück aus zu.

„Wo könnte er sein? Wir müssten dringend mit ihm sprechen“, sagte ich.

„Ich weiß es nicht“, bekannte Madame Poincheval. „Ich habe nur gesehen, wie er weggefahren ist. Ich nehme aber an, dass er bald wieder da ist.“

„Können wir Ihnen ein paar Fragen stellen?“

„Aber bitte gerne“, sagte Madame Poincheval.

„Sie bekommen doch immer alles mit, was Monsieur Dugas betrifft.“

„Allerdings. Und das war ja auch eine richtige Tragödie.“

„Was meinen Sie damit?“

„Na, das mit seiner Frau. Die ist doch an Krebs gestorben. Monsieur Dugas meint, dass sie überlebt hätte, wenn man eine bessere Behandlung angewendet hätte. Aber dazu war kein Geld mehr da. Wir hätten ja gerne vorübergehend ausgeholfen, aber nachdem wir unsere Heizung renovieren lassen mussten, waren wir auch ziemlich knapp.“

„Monsieur Dugas wird einen ziemlichen Hass auf die Leute gehabt haben, die ihn um sein Geld brachten“, meinte ich.

„Er ist sehr verbittert. Und gleichzeitig musste er noch mit ansehen, wie diese Selma Laplace in der Villa ihres Mannes einen Reichtum genießt, wie ihn sich normale Leute gar nicht vorstellen können – und niemand an ihr Geld herankommt, weil es ja formal gesehen gar nicht ihr gehört!“

„Aber Selma Laplace hat es ausgegeben.“

„Genau!“

„Monsieur Dugas hat Selma Laplace gehasst.“

„Ja – und diesen Lenoir natürlich auch. Eigentlich hasste er nach kurzer Zeit die ganze Welt und er lässt inzwischen auch niemanden mehr so richtig an sich heran. Und wissen Sie was das Allerschrecklichste ist?“

„Nein.“

„Seine Frau war kaum unter der Erde und das Haus war bereits zum Verkauf angeboten worden, da bekommt er eine ziemlich große Summe. Er hat jahrelang in der Lotterie mitgespielt und nie was gewonnen – aber diesmal war es eine ziemlich große Summe.“

„Wissen Sie, wie viel?“

„Nein, das hat er uns nicht gesagt. Aber es war genug, um das Haus halten zu können. Und vor allem wäre es genug gewesen, um seiner Frau die Behandlung zu geben, die sie gebraucht hätte! Aber ist das nicht tragisch! Er bekommt das, was er so dringend gebraucht hätte erst, als er seiner Frau damit nicht mehr helfen kann!“

„Das muss ihn wirklich hart getroffen haben.“

„Er hat darin ein Zeichen gesehen, Kommissar Marquanteur. Verstehen Sie?“

„Nein.“

„Ich ehrlich gesagt auch nicht so richtig. Aber er hat das immer wieder gesagt, wenn wir darüber gesprochen haben. Das sei ein Zeichen. Ich habe ihm mal gesagt, dass er von dem Geld doch vielleicht eine schöne Reise machen sollte, um sich nach all diesen schrecklichen Dingen, die ihm widerfahren sind, auf andere Gedanken zu bringen. Aber das wollte er nicht, obwohl mein Mann und ich den Hund so lange genommen hätten. Der ist zwar riesig, aber eigentlich ganz lieb, wenn man weiß, wie man mit ihm umgehen soll.“

„War denn von dem Geld genug übrig, um noch eine Reise zu machen?“, fragte ich. „Er wollte doch sein Haus halten.“

„Doch, ich denke schon, dass das gereicht hätte. Jedenfalls hat er nichts Gegenteiliges gesagt. Aber er meinte, was von dem Geld übrig sei, das wollte er dafür einsetzen, dass andere nicht in die Lage kommen, in die er geraten ist!“

Francois runzelte die Stirn. „Und wie wollte er das machen?“

„Spenden nehme ich an. Irgendeine Organisation, die sich um Opfer von Anlagebetrügern kümmert oder so etwas. Er wurde dann immer verschlossener und wir haben uns nicht mehr so oft unterhalten, muss ich ehrlicherweise gestehen.“

Eine andere Möglichkeit war, dass Gerard Dugas versucht hatte, einen Killer zu engagieren, der Leute wie Selma Laplace und Georges Lenoir umbringen sollte.

Aber irgendetwas war dann wohl völlig aus dem Ruder gelaufen.

Ich zeigte ihr ein Bild von Franck Delaville. „Haben Sie diesen Mann schon einmal gesehen?“, fragte ich.

Madame Poincheval sah sich das Bild genau an und führte es dabei ziemlich dicht an ihre Augen. Dann nickte sie.

„Der war hier“ sagte sie mit Bestimmtheit. „Erst vor kurzem. Sein Wagen stand noch am anderen Morgen in der Einfahrt, aber ich habe mir gedacht, wie schön, dass Monsieur Dugas mal wieder Besuch hat. Das bringt ihn vielleicht auf andere Gedanken.“

Krimi Trio 3306 - Drei Top Thriller

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