Читать книгу Krimi Trio 3306 - Drei Top Thriller - Alfred Bekker - Страница 51

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Der nächste Tag begann damit, dass wir zu einem Leichenfund beordert wurden.

Da er die typischen Verletzungen aufwies, die ein Gasdruckmesser verursachen konnte, hatte der untersuchende Polizist gleich unser Präsidium informiert. Unsere Innendienstler hatten dafür gesorgt, dass die Merkmale der Gasdruckmesser-Wunden in allen Marseiller Polizeidienststellen bekannt waren. Schließlich wollten wir nicht, dass wir von irgendeinem Fall, der mit unserer Serie in Zusammenhang stand, nur deshalb gar nichts hörten oder zu spät informiert wurden, weil den entscheidenden Dingen nicht genug Aufmerksamkeit gegeben wurde.

Natürlich bekamen Victor und die anderen Kollegen aus dem Innendienst seitdem auch einen großen Schwung falscher Hinweise herein. Aber das nahmen wir gerne in Kauf.

Es war kühl und diesig an diesem Morgen. Nebel lag über der Stadt.

An diesem Morgen waren nicht so viele Jogger und Spaziergänger wie sonst unterwegs. Kein Wunder, dachte ich. Die Witterung war auch alles andere als einladend.

Monsieur Villeneuve von der zuständigen Abteilung empfing uns. Seine Kollegen hatten das Gelände weiträumig mit Flatterband abgegrenzt.

„Guten Morgen“, sagte Villeneuve. „Die Division de la Recherche Scientifique ist unterwegs.“

„Die Kollegen werden wohl noch etwas brauchen, bis sie sich durch den Verkehr gequält haben“, meinte Francois.

Lieutenant Villeneuve sah auf die Uhr an seinem Handgelenk. „Nein, sie müssten eigentlich trotz allem gleich eintreffen. Wir sind nämlich schon eine ganze Weile hier. Kommen Sie.“

Er führte uns zu dem Toten.

Er lag auf dem Rücken. Ein Mann in den mittleren Jahren, markantes Kinn, ein Knebelbart, der exakt begrenzt war.

Er trug einen Jogginganzug. Die Wunde in der Brust war nicht zu übersehen – und auch nicht zu verwechseln.

„Das war ein Gasdruckmesser“, murmelte ich.

„Bei dem Mann handelte es sich um Armand Juneau, 42 Jahre alt und in der Finanzbranche tätig.“

„Woher wissen Sie das alles?“, fragte ich erstaunt.

„Der Mann hatte sein Handy dabei. Es war eingeschaltet und das Menue frei zugänglich. Wir haben die erstbeste Nummer angewählt – sein Arbeitgeber. Eine Bank, deren genauen Namen ich mir aufgeschrieben habe.“

„Lassen Sie mich raten, er war für Anlagegeschäfte zuständig“, warf Francois ein.

„Armand Juneau hatte außerdem seine Brieftasche bei sich“, fuhr Lieutenant Villeneuve fort. „Es sah ganz so aus, als hätte sich der Täter dafür nicht interessiert.“

Francois sah mich an. „Wieder ist das Handy beim Toten geblieben“, stellte er fest. „Das scheint Methode zu haben!“

„Ja“, murmelte ich.

„Bei Franck Delaville haben wir noch gesagt, dass es Amateurhaftigkeit war. Aber was, wenn eine Absicht dahintersteckt?“

„Du meinst, der Täter will, dass man die Toten findet“, schloss ich. „Und er will, dass man weiß, wer sie sind, weil er sie bloßstellen will.“

„Reden wir hier über einen mittelalterlichen Pranger oder habe ich da was falsch verstanden?“, mischte sich Villeneuve ein.

„Genau darum könnte es gehen“, nickte ich.

„Und wie passen die anderen Morde da hinein?“, fragte Francois.

Ich zuckte mit den Schultern. „Der an Selma Laplace gar nicht.“

„Das war ja auch vermutlich Delaville selbst und nicht sein Nachahmungstäter.“

„Und sowohl Lenoir als auch Menotti sind doch alles in allem Taten, bei denen das Opfer sehr demonstrativ präsentiert wurde.“

Francois schien diese Ansicht zu teilen. „Vor allem bei Menotti“, meinte er. „Das war schon fast eine Inszenierung.“

Ich wandte mich an Villeneuve. „Wer hat den Toten gefunden?“

„Ein professioneller Hundeausführer. Der musste leider schon gehen. Er hatte insgesamt sechs Tölen an der Leine. Die Größe variierte vom Rehpinscher bis zum Schäferhund – und gut erzogen waren die nicht gerade.“

„Da hatten Sie Mitleid mit ihm!“, meinte ich.

Lieutenant Villeneuve seufzte. „Mir reicht schon die Katze, die wir unserer Tochter zuliebe kaufen mussten und die schon dreimal unser Sofa zerkratzt hat.“

Wenig später trafen der Gerichtsmediziner Dr. Oscar Dubarry und seine Erkennungsdienst-Kollegen von der Division de la Recherche Scientifique ein. Er bestätigte den Verdacht, dass ein Gasdruckmesser benutzt worden war.

Villeneuve wies uns noch auf ein paar Fußspuren hin, die anschließend von den Erkennungsdienstlern fotografiert und mit Gipsabdrücken gesichert wurden.

„Vielleicht bringen uns diese Spuren dem Täter etwas näher“, meinte er.

„Zumindest könne wir sie mit den Fußspuren im Club Explosive vergleichen“, sagte ich.

Parallel zu unserer Tatort-Arbeit kümmerten sich unsere Kollegen Josephe Kronbourg und Léo Morell um die Wohnung des Ermordeten. Sie lag in der Nähe. Armand Juneau lebte allein in einem Apartment.

So sehr unsere Kollegen das Apartment auch auf den Kopf stellten, sie fanden keinerlei Beziehung zwischen Juneau und den anderen Opfern.

Krimi Trio 3306 - Drei Top Thriller

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