Читать книгу Kreuzweg vieler Welten : Science Fiction Sammelband: 1000 Seiten Roman Paket - Alfred Bekker - Страница 18

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Genau in diesem Moment, in dem sich beide Frauen abschätzig musterten, wobei Ernestine sich nach wie vor eisern bemühte, nur ja keinen verräterischen Gedanken zu offenbaren, meldete sich ihr anderes Ich in der parallelen Welt.

Für eine Sekunde sah Ernestine Freihaus eine Szene vor ihren Augen: Sie sah eine Frau, die genauso aussah wie diese Takeling, vor dem Haupteingang zum größten Kaufhaus der Stadt stehen. Ihre Blicke kreuzten sich.

Das Kaufhaus sah drüben genauso aus wie hüben, und das Aussehen dieser Frau war eindeutig:

„Sostra Tierens!

Im nächsten Moment war die Verbindung wieder gekappt.

Ernestine konnte es sich nicht leisten, sich darüber zu wundern, wieso ihr anderes Ich dieses Risiko überhaupt eingegangen war, und es handelte sich in der Tat um ein Risiko, weil ja genau in dieser Sekunde Kommandant Takeling vor ihr intensiv in ihrem Denken geforscht hatte.

Die Worte kamen ganz von allein über Ernestines Lippen:

„Jetzt habe ich mich gerade wieder erinnert an unsere letzte Begegnung. Weißt du es auch noch? Wir haben uns zufällig vor dem Eingang des Kaufhauses getroffen. Ich weiß leider nicht mehr, wie lange das schon her ist. Und du?“

Kommandant Takeling sagte gar nichts mehr. Ernestine sah in ihr schreckensbleiches Gesicht, in die geweiteten Augen.

Die Konditionierung hatte ihre Vergangenheit weitgehend unterdrückt, jedoch nicht gelöscht. Das war anscheinend nicht möglich gewesen. Und jetzt diese Szene, die sie in Ernestines Kopf gesehen hatte... Dazu die passende Erklärung, die ihr einleuchten sollte...

Kommandant Takeling war anscheinend dermaßen überwältigt davon, dass sie zu nichts mehr fähig war.

Doch Ernestine gab sich keinerlei Illusionen hin. Es würde sicherlich nicht anders ablaufen wie vorhin. Die Konditionierung würde nur vorübergehend unterliegen. Sobald sie wieder die Oberhand gewann, würde sich dieser kurze Kontakt mit ihrem zweiten Ich bitter für sie rächen.

Denn da war ja immer noch dieser lebende PSI-Detektor, dem das unmöglich entgangen sein konnte, dieses kurze Aufblitzen einer Fähigkeit, die er nicht einzuordnen wusste, die aber dennoch zu Ernestines Festnahme geführt hatte.