Читать книгу Kreuzweg vieler Welten : Science Fiction Sammelband: 1000 Seiten Roman Paket - Alfred Bekker - Страница 7
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„Der Planet wurde vor neuntausend Jahren von einem Scout namens Suleiman entdeckt. Er gab dieser Welt, die sich geradezu ideal zur Besiedlung eignete, also seinen Namen“, erfuhr die Crew um den Kommandanten Xirr Prromman vom Telepathen des Gewählten Hochadmirals von Axarabor.
Sie befanden sich auf ihrer geheimen und verboten Welt, die sie HOFFNUNG nannten, geistig vereint in einer sogenannten Séance.
Nicht nur ihre Welt war als Geheimbasis nur den engsten Vertrauten des Hochadmirals bekannt, sondern auch die Crew selbst, die aus insgesamt sieben ganz besonders ausgewählten PSI-Menschen bestand, sogenannten Mutanten, wie sie auch abfällig genannt wurden. Obwohl es offiziell überhaupt keine Mutanten gab, im gesamten Universum nicht.
Die sieben wussten es besser – und nicht nur sie. Eben auch jene, die in die Geheimnisse der Mutanten eingeweiht waren. Was offiziell nur in den Bereich der Mythen und Legenden gehörte, durfte niemals öffentlich werden. Denn Menschen neigten dazu, alles und jeden zu fürchten, was ihnen überlegen zu sein schien – und was sie nicht verstehen konnten.
Und nicht nur Menschen, sondern auch alle anderen intelligenten Lebewesen im bekannten Universum in einer vergleichbaren Intelligenzstufe.
So war die Crew zu einer Art Geheimwaffe der Raumflotte von Axarabor geworden, ohne dass dies eben jemals öffentlich werden durfte.
Und wenn sie der Telepath des Gewählten Hochadmirals vom fernen Axarabor aus auf eine Mission schickte, konnte man davon ausgehen, dass man alles andere Mögliche bereits unternommen hatte und garantiert vergeblich. Denn die Crew war vielfach gewissermaßen die allerletzte Instanz.
„Vor neuntausend Jahren?“, wunderte sich indessen die vereinte Geisteskraft der sieben Crewmitglieder, geeint durch die besondere Fähigkeit ihres Kommandanten, der sie als eine Art Medium zusammenhielt. „Was geschah denn danach?“
„Es ging hundert Jahre gut, aber dann brach der Kontakt zu SULEIMAN ab. Im wahrsten Sinne des Wortes von heute auf morgen.“
„Hat man denn nicht gleich nachsehen wollen, was passiert war?“
„Natürlich hat man das, aber es ist unmöglich, sich SULEIMAN auch nur zu nähern, geschweige denn dort zu landen. Es gibt keinerlei Kontakt mehr zur Oberfläche. Es ist, als würde ein unsichtbares Kraftfeld die gesamte Welt umschließen.
Mit den besten Fernobjektiven sieht man lediglich einen milchigen Schleier, der alles vor den Augen der Beobachter verbirgt.“
„Seit neuntausend Jahren nun schon?“
„Immer wieder hat man Raumschiffe vor Ort geschickt. Und immer vergeblich!“, betonte der Telepath, der mit ihnen die geistige Verbindung hielt.
„Hat man denn nicht mit allen Mitteln versucht, diesen Schleier zu durchbrechen?“
„Auch das hat man. Tatsächlich mit allen Mitteln.“
„Auch mit Mitteln der Vernichtung?“
„Ihr wisst, dass wir längst die Möglichkeit haben, ganze Welten zu vernichten. Hier jedoch versagen sie. SULEIMAN bleibt unbegreiflich. Und wer es wagt, zu nahe zu kommen, dessen Raumschiff wird vom Nichts verschlungen. Das heißt, es verschwindet ganz einfach von einem Augenblick zum anderen.“
„Trotzdem bleibt diese Welt sichtbar, also im optischen Sinne präsent?“, vergewisserte sich die vereinte Crew noch einmal.
„Ja, sogar als Schwerkraftfaktor im Zusammenspiel der Kräfte, wie sie dieses Sonnensystem bestimmen. Es ist und bleibt völlig unerklärlich, und bevor ihr das auch noch fragt: Natürlich ist es auch völlig unmöglich, die Art dieses Feldes zu bestimmen, das SULEIMAN regelrecht abschirmt. Falls es sich überhaupt um ein Feld handeln sollte.“
„Und da kommt ihr immerhin nach neuntausend Jahren endlich auf die Idee, uns vor Ort zu schicken?“, wunderte sich die Crew noch.
„SULEIMAN bildet ja für niemanden eine Gefahr!“, trumpfte der Telepath daraufhin auf. „Der Zustand bleibt von außen betrachtet stabil. Eben seit immerhin neuntausend Jahren. Es ist wohl kaum zu befürchten, dass sich dies so bald noch ändern wird.“
„Aber es ist natürlich auch nicht ganz auszuschließen?“
„Eben nicht! Deshalb die Bitte des Gewählten Hochadmirals an euch, vor Ort zu fliegen.“
„In der Hoffnung, dass wir endlich mehr erfahren könnten?“
„Immerhin hat es so etwas wie eure Crew in diesen neuntausend Jahren noch nie gegeben. Nicht jedenfalls dass es dem Gewählten Hochadmiral bekannt wäre.“
„Auch wieder wahr!“, musste die Crew zugeben. „Also gut. Jetzt brauchen wir nur noch die Koordinaten.“