Читать книгу Dreizehn Mörder: Krimi Paket 13 Romane - Alfred Bekker - Страница 47

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Frau Antevic betrat in Begleitung eines Leibwächters die Eingangshalle ihrer Villa. Den Bruchteil einer Sekunde später sorgte der Bewegungsmelder dafür, dass das Licht in der Eingangshalle anging.

Zu spät.

Aus dem Schatten heraus wurde ein Schuss abgegeben. Nur ein Ploppen war zuhören.

Der Leibwächter fiel wie ein gefällter Baum zu Boden und blieb regungslos liegen. Er hatte nicht einmal die Chance gehabt, seine Waffe zu ziehen, die sich unter dem Jackett deutlich abmalte.

„Keine Bewegung”, sagte eine dunkle Stimme.

Ein Mann in knielangem Ledermantel trat auf Frau Antevic zu. Die Haare waren dunkel. Zu dunkel, um nicht gefärbt zu sein, wenn man das hagere, fast lederhäutige Gesicht betrachtete.

Frau Antevic blieb wie angewurzelt stehen. Sie wusste ganz genau, dass sie nicht den Hauch einer Chance hatte, wenn sie jetzt auch nur etwas zu heftig atmete.

Der Mann im knielangen Ledermantel blickte kurz auf den toten Leibwächter hinab, aus dessen Kopf eine Blutlache herausleckte.

„War ein guter Mann”, sagte er. „Ich habe ihn gekannt und wir haben immer gut zusammengearbeitet. Hat Boris Darkovic Ihnen den Kerl für Ihre Sicherheit empfohlen? Oder war das noch der alte Niko, unser harter Knochen, wie wir ihn immer alle genannt haben? Zumindest dann, wenn er nicht dabei war und zuhörte. Aber ich wette, es hat ihm in Wahrheit gefallen, wenn er so genannt wurde.”

„Wer sind Sie?”, fragte Frau Antevic, die überraschend schnell ihre Fassung wiedergefunden hatte. Der Klang ihrer Stimme erinnerte an klirrendes Eis in einem Glas.

„Wir sind uns nie begegnet”, sagte der Mann im knielangen Ledermantel und kratzte sich dabei kurz mit der freien Hand an der Narbe an seinem Kinn. „Aber ich wette, Sie haben von mir gehört.”

„Milan Buljan”, murmelte sie.

„Ganz genau.”

„Was haben Sie jetzt vor?”, fragte sie.

„Ihr Mann hat mir - nicht ganz freiwillig, wie ich zugeben muss - vor seinem Tod verraten, dass Sie auch über die Sache mit Niko Bescheid wissen, weil er es Ihnen irgendwann einmal erzählt hat.”

„Was macht es für einen Unterschied, ob ich nun ja oder nein sage?”, fragte Frau Antevic. „So wie ich es sehe, werden Sie mich ohnehin erschießen? Oder sollte ich mich da etwa irren?”

„Nun…”

„Sie werden mich genauso erschießen wie meinen Mann, nachdem sie alles an Informationen aus ihm herausgeholt hatten!”

„Es gäbe vielleicht einen Weg.”

„Haben Sie das ihm auch gesagt? Wollen Sie mir jetzt ebenfalls Hoffnung machen, um mich dann gleich einfach über den Haufen zu schießen?”

Milan Buljan hob seine Pistole. Er zielte in Kopfhöhe und machte dabei noch zwei, drei weitere Schritte auf Frau Antevic zu.

„Na los, worauf warten Sie?”, fragte diese.

„Gehen wir in den Wintergarten und unterhalten uns ein bisschen.”

„Und dann?”

„Dann sehen wir weiter.”

„Es hat wohl wenig Sinn, wenn ich etwas dagegen sagen”, meinte sie.

Im nächsten Moment führte Milan Buljan Frau Antevic mit der Waffe in der Hand vor sich her.

Schließlich erreichten sie den Wintergarten. Draußen war es schon beinahe dunkel. „So kann ich wenigstens beobachten, ob sich da draußen vielleicht irgendetwas Verdächtiges tut”, meinte er.

„Was ist mit den Security-Leuten?”, fragte Frau Antevic.

„Während Sie in Ihrem Konzert waren, hatte ich mehr als Zeit genug, sie alle schlafen zu legen”, sagte Milan Buljan.

„Hören Sie, ich schwöre Ihnen, dass ich kein Wort über das sagen werde, was ich weiß”, sagte sie. „Sie haben uns damals allen einen großen Dienst erwiesen, als Sie Niko Darkovic aus dem Weg räumten.”

„Für Dankesreden bin ich wenig empfänglich, Frau Antevic.”

„Sie haben damals eine sehr große Summe bekommen. Eigentlich sollten Sie zufrieden sein.”

„Ja, Sie haben recht. Es hätte alles bleiben können, wie es war. Hätte es diesen verfluchten Unfall nicht gegeben!”

„Ich bin mir sicher, dass niemand etwas darüber gesagt hätte, dass Sie Niko Darkovic in Boris' Auftrag umgebracht haben. Er hatte es verdient, was ihm passiert ist. Und die Organisation brauchte einen Neuanfang.”

„Boris wäre der erste Auftraggeber eines Killers gewesen, der nicht redet, wenn er selbst in juristischer Bedrängnis ist und dann hemmungslos Namen preisgibt. Und auch Sie würden das tun, wenn das BKA Sie verhört und Sie vor der Wahl stehen, vielleicht ein paar Jahre weniger einsitzen zu müssen. So toll ist es im Knast nämlich nicht, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann.”

Der Strahl eines Lasers tanzte kurz durch die Luft und blieb zitternd an Milan Buljans Schulter stehen. Nur einen Sekundenbruchteil später ließ ein Schuss eine Scheibe des Wintergartens zerspringen. Buljan wurde durch den Treffer an der Schulter zurückgerissen.

Er taumelte, blieb aber auf den Beinen.

Buljan riss seine Waffe hoch.

Ein zweiter Schuss ließ ihn zu Boden gehen, während durch die zerstörte Scheibe die ersten hochgerüsteten Mitglieder eines SWAT-Teams hereinstürmten. Frau Antevic wurde zu Boden gerissen, während sich aus Buljans Waffe noch ein letzter Schuss löste.

Dreizehn Mörder: Krimi Paket 13 Romane

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