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Wenig später trafen unsere Kollegen ein. Insgesamt acht G-men, darunter die Agenten Jay Kronburg und Leslie Morell, stellten ihre Einsatzfahrzeuge vor dem Pirates Inn ab und traten ein.

»Ihr solltet nicht mit einem Sportwagen durch die Gegend fahren, sondern mit einem Fahrzeug, das geräumig genug ist, um Verhaftete zu transportieren«, witzelte Jay.

Ich grinste. »Dann hätten wir ja keinen Grund gehabt, Verstärkung zu rufen«, meinte ich. Ich deutete auf Vanderill. »Der Kerl hier hätte Milo erschossen, wenn der keine Kevlar-Weste getragen hätte. Vielleicht fragt ihr ihn unterwegs mal, weshalb er so nervös ist, dass er gleich auf jeden schießt, den er nicht kennt. Mit mir spricht er nicht.«

Vanderill und seine beiden Begleiter sollten gerade von unseren Leuten hinausgeführt werden, da zischte plötzlich etwas durch das Fenster. Glas splitterte und Sekundenbruchteile später verwandelte sich das Innere des Billardlokals in eine Explosionshölle.

Instinktiv warfen wir uns alle zu Boden. Ich riss Tayla Brown mit hinunter. Wir landeten hart auf dem Boden. Gleichzeitig spürte ich, wie die Hitzewelle über mich hinwegstrich. Ich hatte für einen Moment das Gefühl, mir würden die Haare vom Kopf gesengt.

Der Explosionslärm betäubte mir die Ohren.

Im nächsten Augenblick war es vorbei.

Draußen war das Geräusch eines Wagens zu hören, der mit quietschenden Reifen davonfuhr.

Tayla Brown schien unverletzt zu sein.

Ich rappelte mich auf, riss die SIG heraus und stürzte in Richtung Tür. Nur aus den Augenwinkeln heraus sah ich das Schreckensszenario um mich herum. Das Lokal glich einem Trümmerfeld. Mike Vanderill lag in eigenartig verrenkter Haltung auf dem Boden. Neben ihm einer unserer G-men. Er hieß Todd Grossner und war frisch aus Quantico zu uns gekommen. Erst seit einer Woche arbeite er bei uns im Field Office New York.

Milo erhob sich ebenfalls.

Ich stürzte an ihm vorbei, erreichte die Tür.

Der Wagen, aus dem das Explosivgeschoss abgefeuert worden war, bog gerade um die Ecke. Es handelte sich um einen Van. Das Nummernschild war verklebt.

Ich legte die P226 an, aber es war zu spät.

Der Van war auf und davon.

Milo, der als Zweiter ins Freie gelangte, hatte bereits sein Handy am Ohr, um eine Großfahndung einzuleiten.

»Alles in Ordnung, Milo?«, fragte ich, nachdem Milo das Handy wieder einsteckte. Er hatte auch gleich sämtliche in der Nähe verfügbaren Kräfte des Emergency Service angefordert.

»Mit mir schon. Aber da drinnen sieht es übel aus.«

»Ich weiß«, sagte ich tonlos.

Wir kehrten in das Pirates Inn zurück.

Jay Kronburg kümmerte sich um Vanderill, der verletzt am Boden lag. Er versuchte zu sprechen, aber mehr als ein heiseres Krächzen kam nicht über seine Lippen. Er hatte durch die Explosion schwere Verletzungen davongetragen.

Für unseren Kollegen Grossner konnten wir jedoch nichts mehr tun. Zwei weitere G-men waren schwer verletzt. Samantha Jameson hingegen hatte außer ein paar Schrammen durch umherfliegende Teile nichts weiter abbekommen, da sie sich hinter dem Tresen hatte verbergen können.

Draußen schrillten schon die Sirenen der Einsatzfahrzeuge des Emergency Service, die die Schwerverwundeten in die Krankenhäuser der Umgebung bringen würden.

Tayla Brown wandte sich an mich. »Ich danke Ihnen«, sagte sie. »Sie haben mich zu Boden gerissen, und wenn Sie das nicht getan hätten, stünde ich vielleicht nicht mehr hier.«

»Wir müssen alles über Alan Reilly wissen«, erklärte ich. »Mit wem er Geschäfte gemacht hat, wer vielleicht etwas gegen ihn hatte, und so weiter und so fort«, sagte ich.

Sie zuckte die Achseln. »Macht ihn das vielleicht wieder lebendig?«

»Nein, natürlich nicht.«

Sie seufzte hörbar. »Ich kann jetzt nicht mit Ihnen reden, Agent Trevellian.«

»Sagen Sie ruhig Jesse zu mir.«

Sie wollte einfach gehen. Und ich spürte, dass es keinen Sinn hatte, sie unter Druck zu setzen. Hier und heute würde sie uns nichts mehr preisgeben. Deshalb gab ich ihr meine Karte. »Rufen Sie an, wenn Sie vielleicht doch reden wollen.«

Sie schluckte und meinte nach einer kurzen Pause: »Ich wüsste nicht worüber, Agent Trevellian!«

Das Angebot, mich Jesse zu nennen, wies sie damit von sich. Sie wollte ganz offensichtlich die Distanz wahren und sich mir gegenüber eindeutig abgrenzen. »Oder bin ich verhaftet?«

»Natürlich nicht. Gegen Sie liegt nichts vor.«

»Dann ist es ja gut!«

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