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Die Fahndung um den Tatort herum blieb ergebnislos. Inzwischen hatten unsere Kollegen es mit Leuten zu tun, die angeblich verdächtige Personen meldeten, die mit irgendwelchen technischen Geräten herumhantiert hatten, bei denen es sich um die Fernsteuerung gehandelt haben könnte.

Bei einem der Verdächtigen wurde später ein Gameboy gefunden, ansonsten waren die Beschreibungen so wenig präzise, das sich daraus noch nicht einmal ein brauchbares Phantombild zaubern ließ.

Während der Großteil unserer Kollegen wohl noch ein paar Stunden in der Umgebung des St. Josephs Cemetery zu tun hatte und nun vor der großen Aufgabe stand, Hunderte von Anwohnern zu befragen, die vielleicht irgendeine sachdienliche Aussage machen konnten, fuhren wir Richtung Brooklyn Heights.

Alex und Leon Imperioli wohnten in der Villa ihrer Mutter Francesca, der ersten Frau des Großen Alten.

Brian Imperioli hatte ihr das Haus im Nobelviertel von Brooklyn seinerzeit zusammen mit einer Abfindung bei der Scheidung überlassen, und offenbar hatte Francesca ihre Söhne bei sich aufgenommen, nachdem es zum Bruch zwischen ihnen und ihrem Vater gekommen war.

Ich parkte den Sportwagen am Straßenrand. Unsere Kollegen Jay Kronburg und Leslie Morell waren uns mit ihrem Chevy aus den Beständen unserer Fahrbereitschaft dichtauf gefolgt.

Jay blickte kurz auf die Uhr an seinem Handgelenk. »Fred müsste gleich eintreffen«, meinte der ehemalige Cop der City Police, der als Einziger von uns nicht mit einer automatischen Pistole vom Typ SIG Sauer P226 ausgerüstet war, sondern stattdessen einen Magnum-Revolver vom Kaliber 4.57 bevorzugte. Jay überprüfte kurz den Sitz der Waffe.

Unser Kollege Special Agent Fred LaRocca hatte sich vom Bundesgebäude an der Federal Plaza aus aufgemacht, um hier bei den Brooklyn Heights mit einem Durchsuchungsbefehl zu uns zu stoßen.

Normalerweise hätte er schneller hier sein müssen als wir. Aber der Verkehr im Big Apple war unberechenbar. Wer konnte schon ahnen, wo Fred auf dem Weg zu den Heights aufgehalten worden war?

Leslie hatte gerade den Vorschlag gemacht, sich die Imperioli-Brüder schon mal ohne Durchsuchungsbefehl vorzunehmen. Um sie zu befragen, brauchten wir schließlich keine richterliche Erlaubnis.

Aber da bog Freds Toyota gerade um die Ecke.

Er wurde begleitet von unserem Erkennungsdienstler Sam Folder.

Die beiden stiegen aus und näherten sich.

»Der Durchsuchungsbefehl gilt leider nur für die von den Imperioli-Brüdern bewohnten Räume«, berichtete Fred LaRocca.

Jay Kronburg stemmte die kräftigen Arme in die Hüften. »Kann mir vielleicht mal jemand sagen, was dieser Mist soll?«, knurrte der Ex-Cop.

Fred LaRocca zuckte die Achseln. »Mr. McKee hat getan, was er konnte, aber der zuständige Richter wollte einfach nicht anerkennen, dass im Zusammenhang mit dem Massaker auf dem St. Josephs Cemetery auch Brian Imperiolis erste Frau ein Motiv hätte, so eine Tat in Auftrag zu geben. Sie soll von Hass auf ihren Ex-Mann geradezu zerfressen gewesen sein und hat alles getan, um ihm zu schaden. Dreiundvierzig Anzeigen wegen angeblicher Steuervergehen gingen auf ihr Konto!«

»Muss ja eine reizende Lady sein«, meinte Milo.

Wir gingen zu dem gusseisernen Tor, das die Einfahrt zur Villa versperrte.

Die Sprechanlage war links in die etwa einen Meter achtzig hohe Mauer eingelassen.

»Jesse Trevellian, FBI!«, meldete ich mich zu Wort. »Meine Kollegen und ich würden gerne mit Leon und Alex Imperioli sprechen.«

In der Leitung knackte es.

Anschließend hörte ich einige Augenblicke nichts weiter als ein nervtötendes Rauschen.

»Ich hoffe nicht, dass die Brüder uns Schwierigkeiten machen!«, meinte Jay und legte die Hand an den Griff seines 4.57er Magnum.

»Hier spricht Francesca Imperioli«, meldete sich eine reservierte Stimme. »Meine Söhne sind zurzeit nicht im Haus. Sie werden ein anderes Mal wiederkommen müssen.«

»Wir möchten uns gerne selbst davon überzeugen, dass Ihre Söhne nicht zu Hause sind«, erwiderte ich.

»Bedaure.«

»Wir haben einen Durchsuchungsbefehl. Es liegt bei Ihnen, ob wir uns gewaltsam Zutritt verschaffen müssen.«

Aus dem Sprechgerät ertönte ein Knacklaut.

»Haben Sie mich verstanden, Mrs. Imperioli?«, hakte ich nach.

Die Antwort bestand aus einem leisen Summen, mit dem sich das Tor öffnete.

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