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Aufstieg und Ausbreitung eines Imperiums

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Amda Seyon I. (1314–1344) war der Herrscher, der die neue Dynastie stabilisierte und ihren Machtbereich ausdehnte. Seine Stoßsrichtung ist einerseits der Süden, wo zahlreiche Gebiete (Godscham, Damot, das muslimische Hadiyya9) tributpflichtig wurden. Der Abbay (blaue Nil)10 und sein Becken wurden damals ins Reich eingefügt. Andererseits mußte er aber auch den Widerstand im Norden, wo in Tigray (dem alten Reichszentrum, in dem auch Aksum liegt) gegen die amharische Herrschaft revoltiert wurde, ausschalten (1320).

Sein Vorstoß ans Rote Meer zeigte das Interesse an Handel und weiterreichenden Verbindungen sowie die Notwendigkeit, sich gegen den hier stärker werdenden Islam zu positionieren. Ein Fokus der Reichspolitik lag damals auf der Auseinandersetzung mit den islamischen Staaten, die sich bereits am Horn von Afrika gebildet hatten. Es kommt zu wiederholten Konflikten mit diesen – z. B. im Osten mit den Sultanaten Ifat am Awash-Fluss und Adal,11 aber etwa auch mit dem früh vom christlichen Reich absorbierten muslimischen (Süd-)‌Schewa. In diesen Kriegen kann sich der salomonische Staat behaupten, nachdem es zu muslimischen Einfällen gekommen war, bei denen auch christliche Kirchen zerstört worden waren.

An der Somaliküste kann sich der Islam zuerst durchsetzen und das wohlhabende Mogadischu wird in unterschiedlichen Quellen früh lebendig als blühende Handelsstadt am Indischen Ozean mit islamisch geprägter Architektur, die berühmt war für ihre Textilproduktion und -exporte.

Muslime übernahmen mehr und mehr am gesamten Horn von Afrika die Hauptrolle im Fernhandel, wenn diese Rolle auch nicht unangefochten blieb. Als Händler verbreiten sie den Islam zwar zuerst an der Küste, später aber auch, als sie weiter nach Süden kamen, mehr und mehr im Landesinneren, wo sich (süd-)‌östlich des salomonischen Reiches muslimische Staaten konsolidierten.

Das Horn von Afrika

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