Читать книгу Sinja und der siebenfache Sonnenkreis - Andreas Milanowski - Страница 33

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„Seid mal kurz still!“, flüsterte Cichianon, „hört ihr das auch?“

Eine Tür wurde geöffnet. Schritte, die sich langsam näherten. Ein Lichtschein war in dem Gang zu sehen. Das Geräusch der Schritte hallte von den Steinwänden wieder. Es wurde lauter. Eine groß gewachsene, schlanke Gestalt trat vor das Gittertor. Der Mann trug einen schwarzen Frack auf weißem Hemd, eine schwarze Fliege und schwarze Hosen dazu. Das graue Haar, das seine Schläfen bedeckte, war streng nach hinten gekämmt.

„Ich bin Zabruda Menroy, erster Kammerdiener ihrer Majestät, Königin Myrianas und es tut mir außerordentlich leid, dass ich nicht rechtzeitig zurück im Schloss war, um zu verhindern, dass man euch an diesem furchtbaren Ort gefangen setzt. Ein schrecklicher Irrtum, den ich außerordentlich bedaure.“

Zabruda Menroy steckte einen Schlüssel in das Schloss der Gittertür und ließ seinen Worten Taten folgen. Die Tür öffnete sich quietschend.

„Welch ein Glück!“, atmete Ferendiano auf, „ich hatte schon das Schlimmste befürchtet!“

„Das ist, zumindest in dieser Hinsicht, nicht mehr notwendig!“, erwiderte Menroy.

„Was meinen sie mit `in dieser Hinsicht´?“, hakte Emelda sofort nach, „seit wir hier im Schloss von Fasolanda angekommen sind, sehen und hören wir nichts als Chaos und Durcheinander. Und das Allerbeste ist, dass man uns auch noch wie Schwerverbrecher in einem Rattenloch einkerkert. Das ist wirklich die Höhe. Wir wären ihnen sehr dankbar, wenn sie uns bald über die Gründe für diese Unordnung aufklären würden.“

Cichianon beugte sich kurz zu Doriando hinüber. „Ich liebe es, wenn sie sich aufregt“, flüsterte er, „sie ist dann so….reizend!“ Beide kicherten hinter vorgehaltener Hand in sich hinein.

„Selbstverständlich!“, antwortete Menroy, für Sinjas Gefühl ein wenig zu dienstbeflissen, „sobald es möglich ist, sollt ihr erfahren, was ich weiß. Doch zunächst wollen wir dieses ungastliche Gewölbe verlassen und nach oben gehen, wo sich weitaus geeignetere Räumlichkeiten befinden.“

„Nichts lieber als das!“, rief Ferendiano und stürmte voran.

„Wenn ihr euch dann bitte in diese Richtung bewegen wollt“, schlug Menroy vor.

„Danke!“, sagte Emelda, „ich glaube, wir kennen den Weg noch. Es ist ja noch nicht so lange her, dass wir hierher verschleppt wurden!“

„Aber Fräulein Emelda“, protestierte Zabruda Menroy, „verschleppt? Welch garstiges Wort für ein Versehen!“

„Versehen?“, entrüstete sich Amandra, „ich möchte sie mal erleben, wenn sie in solch einem Loch eingesperrt werden und nicht wissen, warum!“

„Nun, ich hoffe, ich kann diesen Fehler wieder gut machen!“

„Hm! Mir würde da schon was einfallen!“, sagte Ferendiano und leckte sich über die Lippen, „ich erinnere mich noch bestens an die Schlemmereien, die uns Königin Myriana bei unserem letzten Besuch servieren ließ. Leider kam uns der Krieg dazwischen, bevor wir alles probieren konnten. Ich habe das sehr bedauert.“

„Ich will sehen, was sich tun lässt. Es ist ja nicht so, dass die Schlossküche in letzter Zeit schlechter geworden wäre. Wir verfügen über ausgezeichnetes, junges Personal.“

„Das werden wir testen“, sagte Ferendiano. Seine Augen leuchteten.

Sinja und der siebenfache Sonnenkreis

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