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3.6 Bild der Jungen im Nationalsozialismus

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Das wohl einprägsamste Bild des Jungen im Nationalsozialismus formulierte Hitler auf seiner Rede zum jährlichen Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg 1935. Er wollte eine männliche Jugend, die „Flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl“120 sei. Aus diesem Zitat wird ersichtlich, dass vor allem die körperliche Ertüchtigung und Aktivität den HJ-Jungen ausmachen sollte. In dem von der Reichsjugendführung veröffentlichten Buch „HJ. im Dienst“, wurde schon in der Einleitung formuliert: „Der Führer verlang von Dir, daß du Deine körperlichen Anlagen und Fähigkeiten bis zur äußersten Möglichkeit entwickelst.“121

Die intellektuelle Bildung fand keinen Eingang in das nationalsozialistische Jungenbild. Vielmehr ging es darum, sich an die Organisation zu binden und die Ideologie, die Normen und Werte unreflektiert zu übernehmen. Eigeninitiative der Jungen wurde zwar gewünscht, jedoch nur im Rahmen der bestehenden Normen. Befehle von Vorgesetzten sollten sie schnell und unhinterfragt ausführen, immer im Sinne der Gemeinschaft.122

Laut Hitler sollten die Jungen „friedfertig sein und mutig zugleich“123. Darüber hinaus sollten sie stark und hart sein und lernen, „Entbehrungen auf […] [sich] zu nehmen, ohne jemals zusammenzubrechen“124 Auch der Begriff der Ehre und des Stolzes wurde in diesem Zusammenhang angesprochen.

Deutlich abzugrenzen hatten sich die Jungen von den „'romantischen' oder 'intellektualisiert-problematisch[en]' Jugendlichen früherer Jugendbünde[…]“125 und auch vom „'sozialrevolutionären' und politisch-aktiven Typ verschiedener Jugendorganisationen“126.

Staatsjugendorganisationen – Ein Traum der Herrschenden

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