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5.2 Erziehungsziele im Bund Deutscher Mädchen

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Die propagierte Trennung zwischen der Mädchen- und Jungenerziehung wurde folgendermaßen erklärt: „Die Natur hat zweierlei Menschen geschaffen, sie sollen auch verschieden bleiben; einer Vermännlichung der Frauen können wir aus einem gesunden, naturgemäßen Empfinden heraus nicht das Wort reden, weder im körperlichen noch im geistigen Kampfe.“160

Hitler blieb in seinen Angaben bezüglich der Mädchenerziehung ambivalent. Einerseits erwähnte er: „Analog der Erziehung der Knaben kann der völkische Staat auch die Erziehung des Mädchens von den gleichen Gesichtspunkten aus leiten. Auch dort ist das Hauptgewicht vor allem auf die körperliche Ausbildung zu legen, erst dann auf die Förderung der seelischen und zuletzt der geistigen Werte.“161 In 'Mein Kampf' wiederum beschrieb er: „Das Ziel der weiblichen Erziehung hat unverrückbar die kommende Mutter zu sein.“162

Schirach erwähnte eine weitere wichtige Rolle der Mädchen. Sie sollten im BDM „zu Trägerinnen der nationalsozialistischen Weltanschauung erzogen werden.“163 Diese Aussage definierte die Mutterschaft mit den Begriffen Hausfrau, Mutter und 'Kulturträgerinnen'. Das Elternhaus sollte den Kindern Werte vermitteln, die als Fundament der ideologisch-politischen Vorstellungen des Nationalsozialismus dienten. Um dies zu gewährleisten wurden die Mädchen im BDM, bevorzugt an den Heimabenden, in den ideologischen Vorstellungen geschult, wobei die Punkte „Rasse – Gemeinschaft – Führer“164 einen großen Stellenwert einnahmen. In Anlehnung daran sind auch die Charaktereigenschaften zu verstehen, nach denen die Mädchen im BDM erzogen wurden: „Rassebewußtsein, Aufopferungsbereitschaft, Treue und Verantwortungsbereitschaft innerhalb der Gemeinschaft, sowie bedingungsloser Gehorsam gegenüber dem Führer.“165

Der Begriff der 'zukünftigen Mutter' wurde im BDM dagegen nur selten gebraucht. Der Erziehung der Jungen gleich, erhielt die körperliche Ertüchtigung den größten Stellenwert. So „müsse eine gesunde Körperschulung […] Voraussetzung sein; allzu großer Anhäufung von Wissensstoffen müsse Einhalt geboten werden“166. Der Schwerpunkt der körperlichen Ertüchtigung der Mädchen lag in der „harmonischen Durchbildung des Körpers und im edlen Dreiklang von Körper, Seele und Geist“167.

Neben der Gesundheit, dem Pflichtbewusstsein und der sozialen Einsatzbereitschaft als weitere wichtige Aspekte der Erziehung wurde auch auf ein jugendliches Eigenleben der Mädchen geachtet. Der hohe Stellenwert ergab sich aus der Tatsache, dass der weiblichen Jugend erstmals in der Geschichte eine eigene Jugendzeit zugestanden wurde.168

Die RJF propagierte darüber hinaus die Wichtigkeit einer Berufsausbildung der Mädchen, welche vornehmlich die sozialen Berufe betraf, analog des Grundsatzes „Heilen, Helfen, Erziehen“. Nach Möglichkeit sollte die Erwerbstätigkeit der jungen Frauen jedoch mit dem Eintritt in die Ehe aufgegeben werden.169

In Anlehnung an die politischen Ereignisse orientierten sich einige Erziehungsziele der Mädchen an denen der Jungen. Diese sollten sie dazu befähigen, im Falle eines Krieges ihren „Mann“ zu stehen.

Staatsjugendorganisationen – Ein Traum der Herrschenden

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