Читать книгу Psychodynamische Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter - Arne Burchartz - Страница 37
2.10 Michael Fordham
ОглавлениеDer englische jungianische Analytiker Michael Fordham (1905–1995) knüpfte an die Vorstellung des Selbst bei C. G. Jung an. In der Jung‘schen Analytischen Psychologie ist das Selbst Organisator der psychischen Entwicklung, die vornehmlich in einem fortschreitenden Prozess der Individuation besteht mit dem Ziel einer persönlichen Ganzheit (Bovensiepen, S. 206). Fordham ging davon aus, dass es vorgeburtlich ein »ursprüngliches Selbst« gibt, ein ganzheitliches Wesen, das durch extrauterine Erfahrungen deintegriert wird und so Neues in sich aufnehmen kann – durch reintegrative Prozesse. Dieser Wechsel besteht das ganze Leben und formt die Persönlichkeit. In Kindertherapien wird dieser Prozess begleitet und seine Störungen korrigiert, wobei gemäß Jung’scher Vorstellungen der selbstregulativen Kraft der Psyche vertraut wird. Die Arbeit mit Symbolen, Märchen und Mythen erhält große Bedeutung (Lutz 2016). Aus der jungianisch geprägten Kindertherapie ging die Sandspieltechnik hervor (Kalff 2000), die mittlerweile in viele Behandlungsräume von psychodynamischen Kinder- und Jugendlichentherapeuten Einzug gehalten hat.