Читать книгу Die Sklavenmädchen von Wiesbaden - Arne Hoffmann - Страница 8
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Ronnys Blicke glitten begehrlich über sie, seit sie am Luisenplatz zugestiegen war. Sie trug Sportschuhe, Jeans und ein rostrotes T-Shirt, unter dem sich die jugendlichen Formen ihres offenkundig sportlichen Körpers deutlich erkennbar abzeichneten. In stolzer Haltung stand sie da, mitten im Bus, mit einer Hand locker an einem Geländer in Hüfthöhe, den Kopf selbstbewusst erhoben, anscheinend eine Tochter besseren Hauses. Dieses Mädchen würde gut in seine Sammlung passen. Ronny spürte, wie sein Blut bei dem Gedanken in Wallung geriet, dieses Selbstbewusstsein zu brechen. Das war derjenige Teil seines Jobs, der ihn jedes Mal am stärksten mit prickelnder Energie erfüllte.
Er sah kurz zu seinem Kumpel Murat hinüber, der ihm gegenüber hockte, und wies dann mit einer kaum merklichen Kopfbewegung auf das Mädchen. Ebenso verhalten nickte Murat und zeigte damit, dass er verstanden hatte.
Ronny schloss die Augen, um durch sein ständiges Anstarren die Kleine nicht unversehens in eine latente Alarmbereitschaft zu versetzen. Je unerwarteter Murat zuschlagen konnte, desto bessere Erfolgschancen würde er haben.
Der Bus zuckelte jetzt am Kurhaus vorbei. Ronnys Gedanken, einmal wieder auf den Bahnen der Lust gelandet, wanderten zurück zur letzten Nacht und seinem Abschied an diesem Morgen. Julia hatte noch nackt und mit verträumtem Blick in die Laken gehüllt dagelegen, während er sich bereits sein Shirt überstreifte.
»Der große Gott Pan ist wieder am Leben«, flüsterte sie und sah anerkennend zu ihm empor.
Ronny grinste. »Und er dankt dir voller Gnade für das Opfer, das du ihm entgegengebracht hast«, erwiderte er in leicht ironischem Tonfall.
Sie kam halb auf die Knie, stützte sich auf einen Arm. »Musst du wirklich schon los?« fragte sie fast bettelnd.
»Ich fürchte, dein alter Herr lässt mich mal wieder nicht zur Ruhe kommen.« Er lächelte sie an.
Sie reagierte mit einem Schmollmund. »Und es ist natürlich eine furchtbare Belastung für dich, all diese jungen Dinger zu erziehen und zur Gefügigkeit zu bringen …«, brachte sie in scherzhaftem Tadel vor.
Er beugte sich zu ihr herab. Seine Finger glitten über die Striemen auf ihrem Rücken, und er spürte, wie sie erschauerte. »Zugegeben, viele von ihnen sind ganz schön geil«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Aber nur halb so geil wie du.«
Lachend ließ sie sich zurück in die Laken fallen. »Und das, obwohl ich dir all das freiwillig gebe, was du dir bei denen erst erzwingen musst …«
Murats Fuß stieß gegen seinen, riss Ronny aus seinen Gedanken. Aber das machte nichts; es waren nur noch zwei Haltestellen, wie er sah. Ronny zog sein Handy aus der Tasche seiner Weste, schnickte es auf und wählte eine Nummer. »Hi, Corinna, ich bin’s«, sagte er ein paar Sekunden später. »Ich will dich in einer Viertelstunde bei mir sehen.« Er lauschte. Als er seine Stimme wieder erhob, klang sie etwas genervt. »Es interessiert mich überhaupt nicht, ob deine Hausarbeit morgen Abgabe hat oder nicht, Prinzessin. Du kennst die Regeln. Ich entscheide, wann und wo und wie du lutschst oder fickst. Kannst froh sein, wenn ich dich nicht die ganze Nacht bei mir behalte. Wenn deine Arbeit platzt, musst du eben ein Semester wiederholen – was glaubst du wohl, wie sehr mich das kümmert? Ach ja, du besuchst mich in den Klamotten, die ich dafür ausgewählt habe.«
An der nächsten Haltestelle stieg er aus. Seine neue Beute blieb noch im Bus, also auch Murat. Ronny legte die paar Meter zu seiner Mietswohnung zurück, hier im Nobelviertel im Norden der Stadt. Drinnen schenkte er sich ein »Black Hawk« ein und blätterte flüchtig durch den »Kurier«. Einige Minuten später klingelte es.
Er öffnete. Draußen stand Corinna. Ihre Brust hob und senkte sich, das Mädchen musste sehr schnell gegangen sein, ihr Gesicht war leicht gerötet. Am Körper trug sie ein eng anliegendes Shirt, das dicht unter den Brustwarzen abgeschnitten war und auf dem in fetten Lettern ICH SCHLUCKE GERN! prangte, außerdem einen Rock, der noch ein gutes Stück kürzer war als das Shirt. Ronny erinnerte das an seinen Plan, einmal mit ihr in dieser Aufmachung durch die belebte Fußgängerzone zu schlendern und sich dabei an ihrer Scham zu weiden. Von der leichten Arroganz, die dieses Mädel bei ihrer ersten Begegnung miteinander ausgestrahlt hatte, war nicht das Geringste mehr übrig geblieben.
In der Tat: Der große Gott Pan lebte wieder!