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Auf der Insel, 22. Dezember 2014

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Wir saßen in der Küche beim Frühstück. Ich sagte, es sei jetzt exakt fünfundzwanzig Jahre her, dass das rumänische Volk sich gegen Ceauşescu erhoben habe. Genau am 22. Dezember war der Diktator in Panik aus Bukarest geflohen. Und die große Stille der Stadt füllte sich mit Musik. Überall spielte man Weihnachtsmusik, die all die Jahre verboten war. Vielleicht hatte ja auch Bruno »Stille Nacht« vor sich hin gesummt, während er auf einem Bahnsteig der U-Bahn auf den Zug wartete.

»Du gibst nicht auf«, sagte Lech.

»Nein«, sagte ich. »Ich will Bruno finden, auch wenn ich nicht weiß, wie.«

»Du hast keine Spur«, sagte er.

»Falls Monsieur Bartier Jeannots Annonce nicht eine Spur ist«, erwiderte ich.

»Vielleicht hat sie deine Mutter auf die Idee gebracht, selber zu annoncieren«, meinte Lech.

Ich sah ihn an. Er war gerade im Begriff, dem Ei mit dem Messer die Spitze abzuschlagen. Ich kannte niemand anderen, der das so elegant machte wie er. Und es waren auch nur wenige, die so scharf dachten.

»Du kannst recht haben«, sagte ich.

Er erwiderte, das sei jedenfalls eine einleuchtende Hypothese.

Goodbye, Bukarest

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