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Märchenhaftes Im Hexenwäldchen

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Von Senzi Zwerger aus Faistenoy

Lukas, Lara und Lilli spielten viel in der Scheune. Doch auf einmal war jeden Tag etwas anders. Die Puppe lag immer neben dem Puppenwagen, auf dem alten Sessel waren die Kissen durcheinander und das Puppengeschirr war nicht mehr im Regal. Die Kinder dachten an einen Marder oder verdächtigten die Katzen.


Lukas legte sich auf die Lauer. Auf einmal meinte er, ein leichtes Weinen zu hören. Er schlich sich in die Ecke. Da bewegte sich etwas. Er stürzte sich vor und schon zappelte ein kleines Kerlchen in seinen Händen und jammerte: „Bitte, bitte tu mir nichts.“ Die Kinder sahen voll Staunen dieses Kerlchen an: „Wer bist denn du? Was machst du hier? Bist du aus dem Zwergenland abgehauen?“, fragten sie. Der Kleine merkte, die Kinder tun mir nichts und erzählte seine Geschichte.

„Ich heiße Wolfi, eigentlich Wolfgang, und bin zurzeit in der Kurklinik in Mittelberg. Die anderen Kinder lachen mich immer aus, weil ich ziemlich klein bin. Da wollte ich denen mal zeigen, wie mutig ich bin. Also schlich ich nachts aus dem Zimmer und rannte ins Hexenwäldchen hinauf. Natürlich hatte ich Angst, doch laut rufend ging ich durchs Hexenwäldchen und rief: ,Hex, Hex, böse Hex, fang mich doch, komm aus deinem Hexenloch.‘ Ich drehte mich, um wieder ins Heim zu rennen und stolperte über einen Besen. Wie ich hoch schaute, stand eine grässliche Hexe vor mir. Die Hexe sprach: ,So, so, du kleiner Frechdachs machst dich über mich lustig. Zur Strafe sollst du nun noch viel kleiner werden.‘ Mir wurde auf einmal ganz heiß und, fatze die ratz, war ich so groß wie ein Gartenzwerg und die Hexe war verschwunden. Ich traute mich nicht mehr ins Heim und rannte und rannte den Berg hinunter bis zum nächsten Dorf. An einem Haus stand Zwerger, da dachte ich, die sind bestimmt nett zu einem Zwerg. Die zwei Tage legte ich mich nachts in den Puppenwagen, am Tag versteckte ich mich. Was soll ich nun tun?“

Lukas, Lara und Lilli überlegten lange, dann sagten sie: „Du hast die Hexe beleidigt und musst dich entschuldigen, vielleicht verzaubert sie dich wieder zurück. Wir helfen dir.“ Also marschierten alle zusammen, Wolfi im Puppenwagen, ins Hexenwäldchen hinauf. Als es dunkel wurde, riefen alle zusammen: „Hex, Hex, brave Hex, fang uns doch, komm bitte aus dem Hexenloch.“ Als es blitzte und donnerte, erschraken sie und plötzlich stand die Hexe vor ihnen. Wolfi stotterte und sagte: „Bitte, bitte liebe Hexe, es tut mir so leid, kannst du mir verzeihen und mich wieder groß zaubern?“ Die Hexe schaute ihn lange an und dann die anderen drei Kinder. „So, so“, sprach sie langsam mit hoher Stimme, „ich will ja nicht so sein und ich freu mich ja, wenn Kinder zu mir ins Hexenwäldchen zum Spielen kommen.“

Sie hob den Besen hoch und rief: „Besendreck und Katzenschreck, hilf diesem kleinen Gartenzwerg.“ Wolfi zitterte, dann schüttelte es ihn und auf einmal stand ein normaler Bub vor ihnen. Er umarmte alle, bedankte sich für deren Hilfe, drehte sich zur Hexe, um auch ihr zu danken, doch sie war weg, wie in Luft aufgelöst. Er rannte, so schnell er konnte, zum Kinderheim zurück, da waren alle in heller Aufregung, und von da weg wurde er nie mehr ausgelacht. Lukas, Lara und Lilli gingen schnell zu ihrer Oma und erzählten ihr die Geschichte und die Oma schrieb die Geschichte ganz schnell auf.

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