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Himmlisches


Die Geschichte von den Sternenkindern

Von Thea Halder aus Buxheim an der Iller

Am Abend, wenn die Sonne ins Bett gegangen ist, dann wird es überall dunkel. Im Zimmer wird es dunkel und die Mama muss das Licht anknipsen. Draußen wird es dunkel, und die Straßenlampen gehen an. Auch an den Fahrrädern und den Autos wird das Licht angeschaltet. So ist es bei uns auf der Erde. Und an dem weiten, dunklen Himmel, wer zündet denn da die Sternenlaternen an? Willst du das wissen?

Also, das ist so: Am Himmel dort droben gibt es eine Menge Sternenkinder. Und die Sternenkinder, die schlafen den ganzen lieben langen Tag. Sie kuscheln sich einfach in eine weiche Wolke hinein und schlafen, schlafen, bis zum Abend. Aber wenn die Frau Sonne müde ist und ins Bett geht, dann werden die Sternenkinder munter. Zuerst wacht das größte auf. Es krabbelt aus dem Wolkenbett. Dann sieht es, aha, sein Brüderchen neben ihm schläft noch. Zack, zieht es ihm die Bettdecke weg und, wupp, schmeißt es mit einem Kopfkissen herum. Natürlich wachen jetzt noch mehr Sternenkinder auf. Jetzt wird es lustig! Sie kugeln in den Wolken herum und machen ein Geschrei und Gequietsche. Eines zieht ein anderes am Nachthemd. Eines fällt in eine Wolke, dass nur noch die Füße herausschauen. Das ist ein Durcheinander und ein Lärm. Und eine Wolke haben sie dabei auch noch auseinandergerissen.

Ein Sternenkind, das treibt es ganz besonders um. Es heißt Peterle. Es hat einen Freund, der heißt Pauli. Die zwei hopsen herum wie wild, und wie der Peterle drei Purzelbäume hintereinander macht, da fällt er von seinem Wolkenbett herunter und fällt und fällt – und fällt genau dem lieben, guten, alten Großvater Mond auf die Nase. Oh, da ist aber der Großvater Mond erschrocken, er hat ja noch soooo gut in einem weichen Wolkenbett geschlafen. Aber jetzt kommt er heraus und brummt: „Wer ist der freche Sternenbub, der mir auf die Nase gehupft ist? Und überhaupt, was ist das heute wieder für ein Geschrei und für ein Gewumsel! Wisst ihr nicht, was Sternenkinder tun sollen? Sternenkinder müssen am Himmel leuchten und funkeln, wenn es dunkel wird. Holt sofort eure Laternen!“ Uiuiui, da hören die Sternenkinder schnell mit dem Lackeln und Raufen auf und suchen ihre Laternen. Und weil sie so mit den Kissen herumgeschmissen haben, ist so eine Unordnung, dass sie lange suchen müssen.

Und so geht das jeden Tag! Wer seine Laterne zuerst findet, zündet sie zuerst an. Das ist der erste Stern, den wir am Abend am Himmel sehen. Dann findet das nächste Sternenkind sein Laternchen, dann wieder eins, und darum sieht man am Abend nicht alle Sterne auf einmal, sondern immer eins, und noch eins, und dann viele, viele, viele. Das ist, wenn alle Sternenkinder ihre Laternen gefunden und angezündet haben. Und dann lacht auch der Großvater Mond und erzählt ihnen eine schöne Geschichte.

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