Читать книгу Der deutsche Napoleon-Mythos - Barbara Beßlich - Страница 17
5. Zweiter Pharao und falscher Prometheus Lyrischer Abwehrzauber zu nationalem Zweck (1809–1815) Körner, von der Heyden, Stägemann, Schenkendorf, Müller, Schink, Hempel, A. W. Schlegel, Arnim, F. Schlegel, Rückert, Robert, Brentano, Arndt, Kleist, Byron
ОглавлениеNicht nur die Apokalypse war ein wichtiger Bildspender für die antinapoleonische Literatur der Befreiungskriege, auch das Alte Testament wurde metaphorisch beliehen. Der strafende und rächende Kriegsgott des Alten Testaments sollte einen wirksamen Rückhalt im Kampf gegen Napoleon bieten. Als Herr der Heerscharen sollte Gott im Befreiungskrieg wie im Alten Testament dem Heer als Führer voranziehen, in die Schlacht eingreifen, sein Volk schützen, schließlich siegen und Napoleon bestrafen. Die religiöse Bildsprache der Befreiungskriegslyrik wurde Mittel zum nationalen Zweck.213 Wie sehr dabei der Pietismus die patriotisch-politische Sprache beeinflußte, hat die Forschung hinlänglich untersucht: Der Kampf gegen Napoleon wurde rhetorisch zum nationalen Erweckungserlebnis überformt mit Gelöbnisformeln und appellativ-pathetischem Ausdruck.214 Die Poesie der Befreiungskriege bemühte sich, aus den Trümmern des Heiligen Römischen Reiches eine Nation zu erdichten, in der jenseits politisch realer Grenzen Des Deutschen Vaterland kulturnational dort ausgemacht wurde, wo „die Deutsche Zunge klingt“.215 Daß das eine Projektion einer bildungsbürgerlichen Minderheit war und es mithin falsch ist, von einer allgemeinen „nationalen Erhebung“ 1813 zu sprechen, hat die neuere Nationalismus-Forschung betont.216 Es scheint vielmehr sinnvoll, von einer poetischen Antizipation der Nation in der Befreiungskriegslyrik auszugehen, die sich vor allem in der Ausrichtung gegen Napoleon als alttestamentarisch stilisiertem Feind profilierte.
Bezog man sich auf die Schöpfungsgeschichte, so erschien Napoleon als Schlange des Sündenfalls, die verflucht wurde und deren Kopf zertreten werden mußte (1. Mose 3, 15).217 Die Gegner Napoleons wurden umgekehrt zu schirmenden Cherubim verherrlicht (1. Mose 3, 24).218 Auf besondere Weise nimmt die Befreiungskriegslyrik das deutsch-französische Verhältnis in den Blick, wenn sie in der Fortführung der Metaphorisierung der Genesis Napoleon mit Kain gleichsetzt, der seinen deutschen Bruder tötet und daraufhin von Gott verflucht wird, „unstet und flüchtig“ (1. Mose, 4, 12) auf Erden zu darben.219 Napoleon wird zum nationalen Brudermörder kriminalisiert, der mit seinen Eroberungen ein geschwisterlich-nationales Nebeneinander in eine nationale Feindschaft von Frankreich und Deutschland verwandelt habe. Die außerordentlichen Schrecken des Krieges und das Ausmaß von Napoleons Feldzügen werden mit der Sintflut verglichen; die Hoffnung auf Frieden wird dementsprechend in das Bild der Taube mit dem Ölzweig gekleidet.220 Napoleons Hegemonialstreben ließ sich über das Motiv der Superbia parallelisieren mit dem Turmbau zu Babel (1. Mose 11, 1–9). So wie Gott den menschlichen Hochmut strafte und den Turmbau durch Sprachverwirrung stoppte, so sollte er auch Napoleons Eroberungen unterbinden.221 Der Brand von Moskau 1812 bot die Möglichkeit, an den Untergang von Sodom und Gomorra zu erinnern (1. Mose 19), wobei hier die akutalisierende Exegese den Bildbruch ignorierte, daß mit Moskau ja keineswegs ein feindlich-sündiges Sodom niederbrannte, sondern die Hauptstadt der mittlerweile mit den Preußen gegen Napoleon verbündeten Russen.222 Mit dem Bezug auf Sodom und Gomorra konnte man Napoleon Amoralismus vorwerfen, demgegenüber die Deutschen um so reiner und keuscher erstrahlten.
Aus dem zweiten Buch Mose ragt die Gestalt des Pharao, der Moses und sein Volk Israel am Auszug aus Ägypten hindern will, als napoleonisierbar heraus. Der Exodus bot als religiöser Deutungscode sowohl einen übermächtigen Despoten als auch eine erfolgreiche Befreiungsgeschichte. So wie Pharao Moses und sein Volk drangsalierte, habe Napoleon die europäischen Völker und insbesondere Deutschland geknechtet. So wird Napoleon in der Befreiungskriegslyrik zum „neuen Pharao“. In seinen Geharnischten Sonetten droht Friedrich Rückert Napoleon in diesem Sinne in einer Apostrophe:
Die Hand des HErren müsse dich verstocken,
Tirann, wie einst dem Farao geschehen,
Als er das Volk nicht ließ in Frieden gehen,
Vor dessen Fuß das Meer des Bluts ward trocken.
Die Hand des HErren müsse dich verstocken,
Daß du nicht hörest unser Friedensflehen,
Auf daß an dir du müssest Wunder sehen
Noch größre, als die du schon sahst erschrocken.
Der HErr müss’ einen Moses dir erwecken,
Zu schlagen dich mit allen sieben Plagen,
Zu treffen dich mit allen sieben Schrecken.
Wenn deines Landes Erstgeburt erschlagen,
Dein Reich gefressen wird von Heuschrecken;
Dann soll man dich, ob du willst Friede? Fragen!223
Das Sonett warnt Napoleon im dreifach gestaffelten Parallelismus mit dem Schicksal Pharaos. Wie im Exodus Gott „das Herz des Pharao […] verstockt“ (2. Mose 7, 13), also verhärtet, damit der Auszug aus Ägypten mit den voraufgehenden zehn Plagen (2. Mose 7–12) genauso gottgewollt vonstatten geht, so stilisiert Rückert die Härte des antonomastisch zum „Tirann[en]“ (V. 2) verallgemeinerten Napoleon zum Teil eines göttlichen Heilsplans. Die napoleonische Herrschaft ist somit nicht mehr das weltliche Werk eines Mannes, sondern wird zu einem strategischen Winkelzug Gottes, damit Napoleon die Omnipotenz und Härte Gottes zu spüren bekommt, wenn der die Macht Napoleons schließlich zerstört.224 Es ist die zweimal anaphorisch und alliterativ hervorgehobene „Hand des HErren“ (V. 1, 5), die Napoleons Gegnerschaft erst ermöglicht und letztlich bestraft. Napoleon wird dabei synkretistisch überformt, wenn er zugleich als antiker „Tirann“ (V. 2) tituliert und mit dem alttestamentarischen Pharao verglichen wird. Die exegetische Gewißheit erstreckt sich aber nicht nur auf die baldige Vernichtung des napoleonischen Pharao, sondern beschwört auch im Optativ „einen Moses“ (V. 9) der Befreiungskriege. So wie E. T. A. Hoffmann mit der Offenbarung des Johannes in seiner Vision auf dem Schlachtfelde bei Dresden zugleich den kolossalen Untergang und den visionären Neuanfang in den Blick nimmt, so bietet sich Rückert mit der aktualisierenden politischen Auslegung des zweiten Buch Mose die Möglichkeit, dem realen übermächtigen Gegner Napoleon einen noch viel mächtigeren Kontrahenten aus den eigenen Reihen anzukündigen. Wenn Napoleon Pharao gleicht, muß es auch einen Moses geben, der Pharao mit Gottes Hilfe vernichtet, so die poetische Projektion Rückerts.
Zur Zeit der napoleonischen Siege tröstete Max von Schenkendorf sich ähnlich wie Rückert mit der Gewißheit, daß auch Napoleon wie Pharao zugrunde gehen muß: „Gibt uns nicht die Bibel Kunde | Von dem stolzen Pharao? | Jedem Dränger schläget so | Des Gerichtes ernste Stunde“.225 Und als Napoleon mit seinem dezimierten Heer aus Moskau weichen muß und schließlich 1813 in der Völkerschlacht bei Leipzig vernichtend geschlagen wird, findet man hierin die Prophezeiung des pharaonischen Untergangs bestätigt. Wie Pharao im Schilfmeer untergeht (2. Mose 14, 24–29), schlagen die Wellen des Krieges beim Übergang über die Beresina über Napoleon zusammen. Ludwig Robert antwortet dementsprechend auf die selbstgestellte Frage: „Wer ist die Sünderbrut, | die dort das Meer verschlingt? | […] Es wird mit Waffen, Roß und Mann | Hier Pharao vernichtet.“226
Natürlich bot sich Jerichos Fall (Josua 6) gleichermaßen zur metaphorischen Beleihung an.227 Die Wundererzählungen aus dem Buch Josua lieferten die Hoffnung, daß jenseits militärischer Wahrscheinlichkeit immer noch ein Sieg möglich wäre. Der Gott, der die Naturgesetze außer Kraft setzen konnte und die Sonne still stehen ließ über Gibeon (Josua 10, 12), könnte wohl auch mit einem Wunder gegen Napoleon aushelfen. Auch hier wieder erfüllte der Bibelbezug eine doppelte Funktion: Das Bibelzitat konnte sowohl einen Wunsch, ein lyrisches Gebet um Hilfe ausdrücken als auch nachträglich einen antinapoleonischen Sieg zum Wunder auszeichnen, etwa wenn Clemens Brentano die spanische Erhebung gegen Napoleon mit dem Buch Josua in Verbindung brachte: „Seht, wie Josua begehrte | einst der Sonne Stillestand, | Hat der Held mit frommem Schwerte [i. e. Wellington] | Spaniens Sonne auch gebannt.“228 Brentano intensivierte in seinem Rheinübergang darüber hinaus den Bezug zum Alten Testament, indem er Gideons Schlachtsignal (Richter 7, 20) mit Wellingtons Siegeszug verglich: „Und wie einst die Mauern sanken | Vor Posaunen Gideons, | Sehn wir alle Festen wanken | vor dem Siegsschall Wellingtons.“229 Die Übermacht Napoleons ließ sich auch mit Goliath (1. Samuel 17, 4) personifizieren. Daß der goliathischen Hegemonie Napoleons mit List und Klugheit beizukommen war, bezeugte dann bei Brentano ein davidischer Wellington.230 Die lyrische Bitte um einen deutschen David gegen den französischen Goliath formulierte Friedrich Schlegel.231
Wie in Brentanos Rheinübergang finden sich in der Befreiungskriegslyrik gelegentlich auch ganze Kataloge mit alttestamentarischen Verweisen, die kumulativ die Hilfe Gottes gegen Napoleon als typologische Wiederholungstat beschwören.232 Insgesamt belegen die zahlreichen alttestamentarischen Anspielungen in der Befreiungskriegslyrik, wie eng sich hier Religiosität und Nationalismus aufeinander beziehen.233 Das Bibelzitat wird zur rituellen Abwehrformel gegen einen politischen Gegner. Die hier zitierten patriotischen Kampflieder waren zum großen Teil sangbar nach evangelischen Chorälen. Luthers Ein feste Burg ist unser Gott wurde ebenso aktualisiert wie Wer nur den lieben Gott läßt walten und Paul Gerhardts Befiehl du deine Wege.234
Neben der Verquickung von Religion und Nationalismus demonstrieren die plakativen Bibel-Zitate aber auch das dringende Bedürfnis, für die ungewohnte politische Situation überhaupt ein Muster und eine Ordnung zu finden. Napoleons Aufstieg vom General zum Weltenherrscher schien beispiellos in der Geschichte der europäischen Neuzeit. Je unglaublicher und verstörender die Napoleonisierung Europas wirkte und die bestehenden Ordnungen außer Kraft setzte, desto intensiver wurde das Bemühen sichtbar, das Einzigartige in Bezug zu Bekanntem zu setzen, um es verstehbar zu machen. Napoleon als Kain, Pharao oder Goliath zu interpretieren, bot nicht nur den Vorteil, daß dieser Gestalt unbezweifelbar göttliche Bestrafung drohte, sondern relativierte vor allem das Außerordentliche von Napoleons Erscheinung. Ein zweiter Pharao war erträglicher als Napoleon I. Wie brüchig und wenig wirksam allerdings diese religiösen Einordnungsversuche waren, hat ja bereits E. T. A. Hoffmanns Vision auf dem Schlachtfelde bei Dresden gezeigt, indem dort das religiöse Muster der Apokalypse an seine Grenzen geführt wurde. Es scheint daher nur konsequent, wenn Kleists Ode Germania an ihre Kinder die zehn Gebote für die Jagd auf Napoleon außer Kraft setzt: „Schlagt ihn tot! Das Weltgericht | Fragt euch nach den Gründen nicht!“235
Mit Napoleons Verbannung nach Elba bot sich 1814 die Uminterpretation einer bekannten Mythisierung förmlich an. Wie Prometheus, der gegen Zeus aufbegehrt hatte, zur Strafe an den Kaukasus geschmiedet wurde, so schien Napoleon, der die Weltordnung ausgehebelt hatte, nun von einer höheren Gerechtigkeit nach Elba verbannt worden zu sein. Die Dichter der Befreiungskriege knüpften so an eine alte positive Mythisierung Napoleons an, wie sie Vincenzo Monti 1797 geprägt hatte, und deuteten sie negativ um. Hans Blumenberg hat für Goethes Arbeit am Mythos analysiert, wie nach und nach „Prometheus […] Napoleon, Napoleon Prometheus“ wird.236 Das mythische Repertoire der antinapoleonischen Lyrik erweiterte sich also vom Alten Testament und der Apokalypse des Neuen Testaments auf die Antike. Dabei wurde oft die antike Mythisierung synkretistisch christlich überformt, wenn der Prometheus-Vergleich nicht von Napoleon-Anhängern, sondern von Napoleon-Gegnern unternommen wurde.237 Wenn man Napoleon auf Elba mit dem an den Kaukasus gefesselten Prometheus verglich und diese Exilierung als gerechte Strafe für einen Verstoß gegen die göttliche Ordnung interpretierte, blendete man aus, daß dies in der antiken Vorlage ja eine Strafe dafür war, daß Prometheus gegen das Verbot von Zeus den Menschen das Feuer und damit die Zivilisation gebracht hatte. In der mythologischen Bezugnahme stand bei einer solchen Interpretation dann vor allem Hesiods frevelnder Prometheus aus der Theogonie im Vordergrund, der Zeus übervorteilte. Die mythologische Tradition wurde um Prometheus Kulturschöpfung verkürzt und Prometheus Aufbegehren gegen Zeus als christliche Todsünde der Superbia gedeutet. Prometheus als Menschenschöpfer, wie er etwa in Goethes Hymne Gestalt annahm, blieb bei dieser Anverwandlung des Mythos ganz außen vor.
Lord Byron verknüpfte 1814 in seiner Ode to Napoleon christliche und antike Bildwelt, indem er sowohl Prometheus als auch den Teufel zum Vergleich mit Napoleon heranzog. In der 16. Strophe apostrophiert das lyrische Ich Napoleon:
Or like the thief of fire from heaven,
Wilt thou withstand the shock?
And share with him, the unforgiven,
His vulture and his rock!
Fordoomed by God – by man accurst
And that last act, though not thy worst
The very Fiend’s arch mock;
He in his fall preserv’d his pride,
And if a mortal, had proudly died!238
Byron wirft Napoleon Überleben nach der Niederlage vor und verlangt den mutigen Heldentod statt des Darbens im Exil, das den Heroen-Nimbus schmälert. Das pronominalisierte „He“ zu Beginn des vorletzten Verses läßt sich dabei sowohl auf Prometheus („the thief of fire“) als auch auf den Teufel („fiend“) und seinen „fall“ beziehen. Beide wären stolz gestorben („proudly died“), wären sie sterblich, statt das schmähliche Exil zu wählen. Byron wies mit seiner Auslegung den Weg, wie man den Prometheus-Vergleich auch anders wenden konnte. Eine christliche Interpretation verdammte Napoleon gleich wie Prometheus wegen eines Verstoßes gegen ein göttliches Gebot. Aber es war auch möglich, Prometheus als den wahrhaft heldisch Leidenden und romantischen Dulder vorzustellen, der um einer großen zivilisatorischen Tat willen bestraft wurde. Dagegen erschien Napoleon als falscher Prometheus. Eine solche Interpretation orientierte sich dann nicht so sehr an Hesiod, sondern an Aischylos’ Gefesselten Prometheus, der die zum Untergang bestimmten Menschen rettet, indem er ihnen das Feuer und die Kultur brachte. So verfuhr Ernst Moritz Arndt später in seinem Gedicht An Napoleons Verehrer, indem er die endgültige Verbannung Napoleons nach St. Helena zum Anlaß nimmt, Prometheus mit Napoleon zu vergleichen. Das sechsstrophige Gedicht eröffnet mit einer suggestiven Frage an Napoleons Verehrer: „Däucht euch der Schlaue immer noch so groß, | der auf St. Helena Prometheus’ Loos | Im öden Felsenjammer hat gezogen?“ Im folgenden konfrontiert das Gedicht den alten und den neuen Prometheus, um den Unterschied hervorzuheben:
Prometheus, du des Lied’s erhabner Klang
Wird ihn mit deinem Namen der Gesang
Zusammen durch die Zeiten wiederklingen?
Er wird’s: den wundersamen Unterschied,
5 Die wundersame Gleichheit wird das Lied
Zur Kunde künftiger Geschlechter bringen.
Hört Großes! Hört! Vom Feuer hört, vom Licht!
Um diese beide schwebte das Gericht,
das an den Felsen band die hohen Sünder:
10 der alte trug das Licht vom Himmel aus
Den Menschen zu, der Junge löscht es aus –
Wen wählt ihr? Den Löscher oder Zünder?
[…]
Napoleon! Ha! Das war das Geläute
Von euren Glocken? Das die stolze Liebe?
15 Für dessen Stirn pflückt ihr die lichte Beute,
Der Licht und Sonne haßte wie die Diebe?
O Klang, o Traum von Schlangen und von Dolchen,
Wo List und Lug und Satan sich zerbalgen!
Fort mit dem Lichterlöscher zu den Molchen!
20 Fort mit dem Freiheitsmörder zu dem Galgen!239
Vor Prometheus heroischer Tat erscheint Napoleons Bemühen um so kleiner. Die Analogien zitiert das Gedicht nur, um den „wundersamen Unterschied“ (V. 4) um so markanter hervorzuheben. Das mythische Urbild brachte den Menschen die Kultur, „trug das Licht vom Himmel aus | Den Menschen zu“ (V. 10f.), die napoleonische Kopie „löscht es aus“ (V. 11). Napoleon wird hier zum Kulturzerstörer umgedichtet. Die rhetorischen Fragen (V. 12) lassen dem apostrophierten Leser keine Wahl: Die Entscheidung für den „Zünder“ Prometheus und gegen den „Löscher“ (V. 12) Napoleon ist unausweichlich. Dem „Lichterlöscher“ (V. 19) und „Freiheitsmörder“ (V. 20) wird in zwei anaphorisch parallel gefügten elliptischen Imperativen die Nähe zu Tod und Hölle zugewiesen.