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Ich erkannte einige mir vertraute Muster wieder:

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1 Die Schwierigkeit, sich als Großeltern mit kleinen Kindern zu beschäftigen. Ihnen klang offenbar noch in den Ohren, dass kleine Kinder ja von all dem Krieg nichts mitbekommen hätten: „Ihr ward doch damals noch viel zu klein!“ mussten sie sich oft anhören.

2 Dass man nur mit ordentlicher Rendite, finanzieller Sicherheit und gestreutem Risiko richtig wirtschaften könne. Hatte diese Generation doch erlebt, wie durch eine einzige Bombe ein geliebtes Heim oder eine ganze Existenz zerstört werden kann.

3 Dass nur der etwas zählt, der arbeitet. Auch hier hatten die Kinder in der Nachkriegszeit erlebt, dass niemand etwas geschenkt bekommt ohne Leistung oder Gegenleistung, einfach, nur weil er da ist.

Wie sehr der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg einen Lebensweg prägen können, zeigt das Buch von Beate Sander, steht sie doch für ihre Generation und gleichzeitig als stetige Kämpferin gegen die Verhältnisse. Beate Sander gehört zu den wenigen Menschen, die offen darüber schreiben. Uns Kriegsenkeln ist es Ansporn und Warnung zugleich, wenn wir wollen, dass unsere Kinder das Singen und Lachen nicht verlernen – wie die Kriegskinder.

Essen, im März 2012

Anja Müller

Redakteurin Unternehmen und Märkte

Handelsblatt GmbH – Wirtschafts- und Finanzzeitung

Warum ich das Lachen und Singen verlernte (Autobiografie)

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