Читать книгу Dismatched: View und Brachvogel - Bernd Boden - Страница 12
System / ClockedCounter / Update_562 / Takt_29.054.327
ОглавлениеDie Maschine im Geist
Der Mann, der später Diver genannt werden sollte, war gänzlich aus dem Mittel gefallen, denn er führte an einsamer Spitze und mit großem Abstand zu den anderen verunfallten Citizens, die Unfallstatistik der Urb an. Die Sicherheitschecks der sich ständig selbst verbessernden rekursiven Kreisläufe sämtlicher Systeme der Urb schlossen ein Technikversagen beinahe völlig aus, so dass Citizens allenfalls durch gezieltes Fremd- oder Selbstverschulden zu Schaden kommen konnten. Seitdem das System den Takt übernommen hatte und seine Agents das private wie öffentliche Leben flächendeckend überwachten, war, bis auf wenige Fälle von pathologischer Abweichung, Fremdverschulden ebenfalls auf ein statistisch nicht mehr relevantes Level gesunken. Zumal unabhängig einer Verfolgung und Verurteilung durch die SecurityCorps der SocialScore eines Citizen, der einem anderen vorsätzlich schadete, fast unaufholbar ins Bodenlose sackte und den Betreffenden so auf langen Takt zum Paria stigmatisierte. Blieben Selbstverschulden und vereinzelte Fälle von Suicid. Im aktuellen MajorTakt des fünfhundertzweiundsechzigsten SystemUpdates nach dem Finalen Kataklysmus verzeichnete die Urb 246 Unfälle, von denen keiner lebensbedrohlich war.
Der Mann, im MedicalCenter nannte man ihn CaseOne, war ohne sein MatchingEye mit unzähligen Schürfwunden und Prellungen übersät, einer Trümmerfraktur der linken Schulter, einem Abriss der linken Achillessehne und akut lebensbedrohlichen intracerebralen Blutungen infolge einer schweren Fraktur der Schädelkalotte aufgegriffen worden, als er Unverständliches vor sich hin brabbelnd auf dem MainWalk des CapitalGround vor sich hin torkelte.
CaseOne wurde zum Prestigeobjekt der HealthCare-Mitarbeiter, deren KnowHow endlich einmal gefordert wurde. Es gelang ihnen, die Blutungen zu stoppen, die irreparablen Knochenfragmente der Schädelkalotte zu entfernen, von denen ein Splitter tief in den für das Langzeitgedächtnis zuständigen Cortex dorsolateralis eingedrungen war, und die Schädelkalotte durch eine Platte aus Titan zu verstärken.
Als CaseOne zu sich kam, empfand und spürte er nichts bis auf eine weite Leere und ein überwältigendes Bedürfnis, sich am Scheitel zu kratzen. Als seine Finger auf die Schädelkuppel trafen, war da etwas ungewohnt Festes, irgendwie Massiges, das, wenn er daran kratzte und rieb, eine eigentümliche Vibration in seinem Kopf auslöste. CaseOne konnte sich weder daran erinnern, wer er war, noch, wie er in dieses Zimmer mit all den Monitoren und blinkenden und summenden Geräten gekommen war. Allein der Juckreiz blieb.
Gemäß seiner Order, ihm alle Fälle extremer Abweichung direkt zur Kenntnis zu bringen, gelangte der Fall von CaseOne unmittelbar nach seiner Einlieferung ins MedicalCenter auf den Tisch von Phileas Fogg. Nachdem der reibungslose Ablauf seiner anatomischen und physiologischen Funktionen wiederhergestellt war, litt CaseOne an einer umfassenden retrogaden Amnesie, die sich nach Auskunft der HealthCare-Leute aufgrund der Schwere seiner Schädelverletzungen wohl auch nicht mehr auflösen würde.
Fogg ließ CaseOne in sein Privatlabor verlegen. Ein Mimik-Scan seines Gesichts führte zu Citizen Alobo2#23, resident auf Ground 12, wo er als Entwickler für SwellFurniture.Inc. arbeitete, die sich dem individuellen Bedarf organisch anpassende Möbel anboten. Der letzte Stream, den sein verschwundenes MatchingEye an den Zentralspeicher des Systems übermittelt hatte, zeigte ihn in seinem Hexagon, als der Stream unvermittelt abbrach. Eine Untersuchung des Hexagons erbrachte keinerlei Hinweise auf das, was dort vorgefallen war, noch wurde das Eye gefunden. Fogg trieb dieser Befund um, doch musste er sich schließlich damit abfinden, dass er trotz aller Überwachungstools, die ihm zu Gebote standen, wohl nicht herausfinden würde, was Alobo2#23 zu CaseOne gemacht hatte. Er tröstete sich damit, dass, sollte sich derartiges wiederholen, mit Sicherheit wie auch immer geartete Muster erkennbar werden würden, die weiteren Aufschluss bieten konnten.
Fogg ließ eine Zero-Meldung verbreiten, die den Membern sämtlicher SocialUnits mitteilte, mit denen Alobo2#23 Relations unterhalten hatte, dass der Citizen die Ebene gewechselt hatte. Gleichzeitig wurden diesen Membern alternative Citizens vorgeschlagen, die Alobo2#23_Zero in sämtlichen Kategorien zu einem hohen Prozentsatz substituieren konnten. Nachdem alle Daten des MedicalCenters, die den Fall von CaseOne dokumentierten, ebenfalls gelöscht waren, hatte Fogg sämtliche Spuren getilgt und Alobo2#23 gehörte jetzt ganz ihm.
Fogg träumte von der totalen Gleichschaltung aller Menschen, denn ihm war klar geworden, dass jegliche Form von Individualismus und der sogenannten Selbstverwirklichung das Grundübel war, das bislang ein dauerhaft friedliches und fruchtbares Zusammenleben der Menschen verhindert hatte. Er träumte von einer vom Sündenfall bereinigten, paradiesisch puren Folie des Menschen, einer menschlichen TabulaRasa, die er zum Wohle der gesamten Urb mit neuen Zeichen beschreiben konnte. Fogg betrachtete dies als sein Langzeitexperiment und welche Zeichen das genau waren, würde sich erst zeigen, wenn der OmegaPunkt erreicht war, in dem sich die gesamte Citizenship der Urb gemittelt hatte und gleichgeschaltet werden konnte.
Die erste Gelegenheit, eine solche TabulaRasa zu beschreiben, bot sich ihm jetzt vielleicht hier. Einen Citizen zu finden, der an irreversibler retrograder Amnesie litt, war ein großer Glücksfall und CaseOne sollte gewissermaßen der Prototyp werden, an dem Fogg die Technik der Einspeisung, die cerebrale Invasion mit semantischen Naniten, erproben konnte. Der Proband würde das überleben oder auch nicht. Einen Versuch war es immerhin wert. Alle, die an diesem Experiment beteiligt waren, würden die Ebene wechseln. Wie die ägyptischen Pharaonen mit ihrer Mumie auch die Konstrukteure ihrer Pyramiden in der innersten Grabkammer hatten einschließen lassen, würde auch er sich sämtlicher Mitwisser an diesem Experiment zu entledigen wissen.
Beschreiben wollte Fogg dieses reine menschliche Blatt zu seinem ureigensten, individuellen Vergnügen mit den Inhalten des SchismNet und den aus den Wirren des Kataklysmus geretteten Datenbanken, die nur ihm zur Verfügung standen. Er würde sich so einen Widerpart schaffen, einen HistoricalRevenant, der ihm Sparringspartner sein würde, die Vergangenheit besser zu verstehen. Denn die Geschichte der Menschheit zu verstehen, hieß ihre Zukunft zu planen. Planen! Und sie nicht länger dem Zufall oder den Egoismen sogenannter großer Geister und Individuen zu überlassen. Was ihn, Phileas Fogg, nicht davon abhielt, dem eigenen Individualismus zu frönen. Geschah dies doch zum Wohle der gesamten Urb. Natürlich konnte er Bücher lesen und im SchismNet surfen, aber sich mit einem klassisch humanistisch gebildeten Menschen zu unterhalten, war doch etwas ganz anderes. Fogg fühlte sich allein und war es leid, sich mit den tumben Wortblasen der anderen BigDatas abgeben zu müssen und vielleicht würde ihm die cerebrale Invasion von CaseOne mit den richtigen Inhalten einen ebenbürtigen Gesprächspartner schaffen.
In ein künstliches Koma versetzt, lag CaseOne auf dem MedicalBoard in Foggs Labor, seine sämtlichen lebenswichtigen physiologischen Funktionen für die Dauer der cerebralen Invasion auf SurvivalUnits ausgelagert. Sein Zustand hatte sich nicht verändert. Seine Physis war nach wie vor stabil und auch sein Sprachzentrum hatte nicht gelitten, doch konnte er sich an nichts Persönliches erinnern. Er war von einem dichten Geflecht aus optoelektrischen Kabeln umgeben, deren Hauptstrang oberhalb seiner beiden ersten cervikalen Spinalnerven, dort, wo es direkt unter der Medulla Oblongata des Hirnstamms am massigsten war, in sein Rückenmark führte. Die Kabel verbanden ihn mit der Transfereinheit, in die Fogg alle ihm maßgeblich erscheinenden Inhalte der Kultur der verlorenen Zeit vor dem Finalen Kataklysmus geladen hatte, die er für sinnvoll hielt. Allen voran sämtliche digitalen Bücher des Projects „Gutenberg“.
Die Konversion der Inhalte der Transfereinheit auf die semantischen Naniten hatte länger gedauert, als Fogg gedacht hatte. Doch nun waren die mikroskopisch kleinen molekularen Maschinen mit Daten beladen und bereit, CaseOnes Gehirn zu fluten.
Fogg nickte seinem Neurospezialisten zu: „Go!“
Die Nanobots begannen CaseOnes Hirn zu infiltrieren. Auf mehreren Monitoren, die wiedergaben, was in den verschiedenen Hirnarealen vorging, wurde sichtbar, wie unter seiner Schädelplatte die elektrischen Impulse der zu Oszillatoren zusammengeballten Neuronen ein wahres Feuerwerk entfachten. Die bedeutungstragenden, mit historischer und literarischer Information beladenen Naniten dockten an den Synapsen der Neuronen in den für das semantische Gedächtnis zuständigen Gehirnarealen an. Hier dekodierten die Neurotransmitter die digitalen, elektrischen Impulse in einen hoch komplexen Cocktail chemischer Verbindungen, deren Substanzen den Spalt zwischen den Synapsen übersprangen, um ihren Weg über die Rezeptoren der Dendriten ins Innere der Neuronen zu nehmen, in deren Kern sie sich verankerten. Sobald die Naniten ihre wertvolle Fracht überbracht hatten, zogen sie sich wieder in die Transfereinheit zurück. Aufgrund der zu übertragenden Datenmenge dauerte dieser Prozess mehr als 2 MacroTakte, bis die Spitzen des extremen Neuronenfeuerwerks allmählich schwächer wurden.
Fogg hatte den Prozess der cerebralen Invasion aufmerksam, aber distanziert auf dem Screen verfolgt. Nun gab es zwei Möglichkeiten. Entweder blieben die übermittelten Daten im semantischen Gedächtnis stecken, in dem reine Informationen verarbeitet wurden, und kapselten sich dort als voneinander isolierte, atomisierte Informationssplitter ab. Dann wäre CaseOnes Gehirn zum bloßen Wetware-Speicher geworden. Oder aber, was Fogg dringend hoffte, die Axone der ausgehenden Rezeptoren der mit neuer Information gespeisten Neuronen vernetzten sich solange miteinander, bis die Informationen in das episodische Gedächtnis und bis hin zur Amygdala wanderten, um sich dort mit individuellen Dispositionen und Emotionen anzureichern. Dann erst würde vielleicht eine neue, ganzheitliche Persönlichkeit entstehen.
Dieser Prozess aber war von außen weder zu initiieren noch zu steuern, da es wesentlich darauf ankam, wie hier die Hirnareale mitspielten, die das enthielten, was von CaseOnes ursprünglicher Persönlichkeit übriggeblieben sein mochte. Die Nanotechnologie der Urb war zwar soweit, Daten in das menschliche Gehirn übertragen zu können, aber eine Persönlichkeit schaffen oder in ihrer Grundstruktur beeinflussen konnte sie nicht. Wie immer war der innerste Kern auch dieses Citizens eine BlackBox, die unmittelbar und direkt auch mit allen Mitteln der Agency of SocialTechnology nicht zu knacken war. Deshalb gab es ja die Mittelung, die zwar langwierig, aber letztendlich Erfolg versprechend war.
Der NanoCount bestätigte jetzt, dass sämtliche molekularen Robots in die Transfereinheit retrodiffundiert waren, aber immer noch wiesen die neuronalen Impulse in CaseOnes Gehirn ein Level von sehr hoher Aktivität aus. Das war ein gutes Zeichen. Offenbar vernetzten sich die von den Bots infiltrierten Neuronen in hohem Tempo weiter. Nun hieß es warten.
Fogg wies seine Mitarbeiter an, alle Datenleitungen zu kappen und sämtliche Funktionen der Lebenserhaltungssysteme wieder in CaseOnes eigenen Organismus über zu leiten. Dann wurde ihm eine Kanüle mit hochkonzentrierter Nährlösung appliziert, er wurde an das MedicalBoard fixiert und sich selbst überlassen.
Das erste, was er spürte, war ein fast unerträglicher Juckreiz am Kopf. Mechanisch wollte er einen Arm heben, um sich zu kratzen, doch ließen sich weder Arme noch Beine bewegen. Er war – denn da war die eindringliche Impression dieses Juckens, die ihn völlig erfüllte. Doch wer war er? Kein Gefühl, keine Antwort.
Wie Dampf, der sich an den Wänden eines gläsernen Hohlraums in Tropfen niederschlägt, kondensierten einzelne Stimmen an den Rändern der wirbelnden Leere, die ihn ausmachte und raunten in sein inneres Ohr:
Ich habe die verlorene Zeit beschworen. Ich bin Robinson Crusoe, Mensch gewordene Insel. Clawdia Chauchat, Sylphe des Zauberbergs. Rasputin, des Zaren Einflüsterer. Shelly Floatgrave, Künstlerin der Quantendiffusion. Ich bin Undine, die Fischschwänzige. Man nennt mich Hermes, den Gott der geflügelten Botschaft. Ich bin das Mädchen mit den Schwefelhölzchen. Nennt mich Ismael. Robert Kennedy, politische Ikone. Robin Hood, Held der Freisassen. Mein Name sei Gantenbein. Pan der Bocksbeinige, Faun werde ich genannt. Mein Name ist Xiao Fluidis, Begründer des fluktuativen Tanzkultes. Ich bin der Geist der zukünftigen Weihnacht. Man nennt mich Neferetiti, die Schöne. Ich bin Quasimodo, der Missgestaltete. Man nennt mich Odysseus, den Listenreichen. Wir sind die Cherubin und stehen an der Seite Gottes. Dian Fossey, Silberrückenflüsterin. Isaac Newton, Meister der spontanen Welterkenntnis. Man nennt mich Mahatma. Jeanne d´Arc, die wehrhafte Jungfrau. Mein Name ist Legion. Luke Skywalker, der Weltraumepische. Galadriel, Hüterin des Spiegels. Juri Gagarin, erster Mensch im All. Johannes Gutenberg, Begründer der schwarzen Kunst. Wolfgang Amadeus Mozart, musikalisches Wunderkind. Platon, antiker Vordenker. Ich bin Thot, der ibisköpfige. Harry Haller, Steppenwolf. Leopold Bloom, Held eines einzigen Tages. Walther von der Vogelweide, Sänger der hohen Minne. Adrian Leverkühn, Wiedergänger des Doktor Faustus. Tom Swayer, ewiger Lausbub. Ich bin Morgaine, die Zauberin. Dorian Grey, Zerrbild ewiger Jugend. Ich bin Baphomet, der Vielgestaltige. Bornabas Gutknecht, Protagonist der osmotischen Bereinigung.
Die Stimmen nahmen zu, wuchsen an, wurden zu einem dröhnenden Chor, einer überwältigenden Kakophonie aus gellenden Schreien, begütigendem Murmeln, orgiastischem Stöhnen, hoffnungslosem Röcheln, Koselauten namenlosen Glücks, getragenen Reden, aufatmendem Seufzen, agitatorischem Geschrei, angstvollem Wimmern, keuchendem Hecheln und einem tiefen, abgründigen Summen, das seine Schädelplatte vibrieren ließ. All das verdichtete sich zu einer kompakten, ungestalten Masse an Gefühlen und Eindrücken, die wuchtig auf ihn eindrangen und einer kaleidoskopartigen Flut von Bildern, die mit rasender Geschwindigkeit an ihm vorbeizogen. Dann kehrten schlagartig Ruhe und Stille ein und alles verlor sich wieder.
CaseOne öffnete langsam die Augen. Er war – und er war viele und vieles. Doch hatte er nichts Persönliches. Musste sich aus dem zusammensetzen, was ihm aus den verlorenen Zeiten überkommen war. Da gab es Schönes und Schlechtes. Gutes und Böses. Märchenhaft Beglückendes und unvorstellbar Grässliches. All das hatte er nicht persönlich durchlebt, weder genossen noch erlitten. Es war ihm aus zweiter Hand zuteilgeworden. Aber dafür verfügte er über mehr Leben und Wissen als jeder Citizen, der momentan in der Urb den Takt des Systems teilte. Immer wieder unterbrachen wuchtige Eindrücke und grelle Bilder seine allmählich aufkeimenden Bewusstseinsvollzüge.
Er musste sich sammeln. Eine Entscheidung treffen. In der Fülle seiner Impressionen untergehen. Oder sich mit allen seinen Kräften an einzelnen Eindrücken festkrallen, sie sich aneignen und bis zur Neige auskosten, um an ihnen Gestalt zu gewinnen und sich an ihnen aufzurichten. Aber dazu brauchte er in dem bodenlosen, abgrundtiefen Chaos, das in ihm auf- und abbrandete, einen Leitfaden, einen Halt, an dem er sich orientieren konnte.
Im Anfang war das Wort, war die Information. Er war übervoll damit, quoll über davon und – er war am Anfang. Und da gab es Wörter, viele, wohlgestaltete Wörter. War die Mathematik die luftige Abstraktion von der lastenden Schwere der physikalischen Gegebenheiten, die dennoch half, funktionierende Dinge zu konstruieren, sie beständig, standfest und wirkmächtig zu machen, so war die Lyrik die Abstraktion von den wechselhaften Unwägbarkeiten durchlebten und durchlittenen Lebens, transzendierte all die Gewöhnlichkeit und den Jammer, bannte aber auch das Glück und die Wonnen des Alltäglichen.
Das Leben auf der Erde war Paradies und Jammertal zugleich. Er aber wollte das Schlechte, Hässliche, Sinnlose nicht übernehmen, sondern allein das Wahre, Schöne, Gute. Er entschloss sich, der Ungereimtheit und Sinnlosigkeit des Daseins etwas Schönes entgegen zu setzen. Fortan würde er dichten, die vielfach hässliche und sinnlose Realität mit dem Firnis wohlgestalteter Reime überziehen. In Zukunft wollte er, wo immer möglich, in Reimen denken und auch sprechen. Er wollte dichten!
CaseOne sollte sein persönliches Gedächtnis lange nicht wiedererlangen. Doch würde er nichts entbehren oder vermissen, denn er würde völlig in der prallen Fülle des Lebensgefühls und der Weisheit aufgehen, die ihm seine cerebralen Implantate der Datenbanken der verlorenen Zeiten vermittelten.