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2.3 Satzwertige Phraseologismen und Sprichwörter

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Neben den weiter oben nur kurz angesprochenen pragmatischen Idiomen gehören zur Phraseologie i.w.S. auch satzwertige Phraseologismen. Aus traditioneller Sicht ist ihre Zugehörigkeit zum Lexikon problematisch, da sie nicht auf der Satzebene integriert werden oder in jedem Fall ihre sprachliche Anschließbarkeit geringer ist, cf.

ni hablar del peluquín ‘das kommt gar nicht in Frage’

el mundoV: Stadtname o.ä. es un pañuelo ‘die Welt ist ein Dorf’

Ha pasadoV: pasó un ángel.1

Ein ähnliches Problem ergibt sich mit Sprichwörtern, Sentenzen und sprichwörtlichen Redensarten, dem Gegenstandsbereich der traditionell eng mit der Volkskunde und Literaturwissenschaft verbundenen Parömiologie.

Was ihre Bedeutungsstruktur betrifft, sind natürlich auch sie als nicht kompositionell zu interpretieren. Man muss sich allerdings fragen, ob man sie zum Sprachsystem zählen soll oder ob sie eher Texte sind, die zum kulturellen und sozialen Gemeingut gehören und als solche zitiert werden. Thun (1978, 242) betrachtet sie als “fertige Texte […], die andere kommentieren”. Neben der Funktion des Kommentars haben sie aber auch noch andere illokutionäre Funktionen (z.B. Rat, Vorschlag, etc.). A quien madruga, Dios le ayuda kann beispielsweise als Rat oder Mahnung gemeint sein; bei De la abundancia del corazón habla la boca kann in der Verwendung Ironie oder vielleicht auch Mitleid ausgedrückt werden, und bei Quien la hace la paga mag der Ausdruck der Überlegenheit oder Schadenfreude Hauptintention der Verwendung sein.

Spanische Lexikologie

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