Читать книгу Lügner küssen besser - Birgit Kluger - Страница 23
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ОглавлениеLex
Verdammt! Sex mit Jana war toll. Und genau das, was ich nicht wollte. Dabei hätte ich es mir denken können, denn die Einladung zum Abendessen war nicht ganz ohne Hintergedanken erfolgt.
Zuerst sah es so aus, als würde es tatsächlich bei einem Essen bleiben. Ich brachte sie zu ihrer Wohnung und trat den Rückzug an. So, wie ich es ihr versprochen hatte. Ich war enttäuscht, aber ich hielt mich an meine Versprechen. Als sie dann vor meiner Tür stand, war alles vergessen.
Die Nacht mit ihr war unbeschreiblich. Der Morgen danach noch besser und das restliche Wochenende eines der besten seit Jahren.
Das Dumme war nur, dass ich nicht wusste, wie es weitergehen sollte. Normalerweise hätte ich die Beziehung längst beendet. Hätte mich nach dem Sex hinausgeschlichen, während sie schlief, und wäre für immer aus ihrem Leben verschwunden. Dieses Mal aber hatte ich nicht nur einen, sondern gleich mehrere Fehler gemacht. Der erste war, nicht bei ihr, sondern bei mir zu sein. Der zweite war, nicht gleich zu sagen, dass mehr als ein One-Night-Stand nicht drin war. Der dritte … Ach, egal. Wenn ich diese Liste weitergeführt hätte, wäre sie endlos gewesen.
Ich war ein verdammter Idiot. Das war das Problem.
Was ich jetzt tun musste, war, ihr aus dem Weg zu gehen, so lange, bis ich eine neue Wohnung in einem anderen Stadtteil gefunden hatte. Mithilfe meiner Videokamera würde das ein Leichtes sein. Die meisten Hausbewohner hatten mich noch nie zu Gesicht bekommen. Sobald Jana das Gebäude verließ, konnte ich mich frei bewegen. Eine Wohnung in München so kurzfristig zu finden würde wahrscheinlich nicht ganz so einfach sein. Aber das war nur eine Frage des Geldes. Und davon hatte ich genug.
Ich ging ins Wohnzimmer und hängte den Boxsack, der hinter der Couch außer Sichtweite verstaut war, an seinen Haken. Dann zog ich mir die Handschuhe über und prügelte auf den Sack ein.
Linker Haken, Jab.
Ich werde sie nie wiedersehen.
Rechter Haken. Linker Haken. Jab.
Das ist für alle Beteiligten das Beste.
Links, rechts, links, rechts …
Ich weiß nicht, wie lange ich auf den Sack eindrosch, aber mein Körper war schweißüberströmt und ich atmete heftig, als ich aufhörte. Übelkeit stieg in mir hoch, denn mir war schon jetzt klar, dass ich diese Vorsätze brechen würde.
Ich drehte mich um und versetzte dem Boxsack einen High Kick, dann ging ich unter die Dusche.