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Vater kommt nach Plassenburg

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Mutter berichtet, dass Vater nicht mehr ganz so weit weg ist von uns. Er wurde auf die Plassenburg bei Kulmbach versetzt, um dort Rekruten auszubilden. Frischfleisch für die letzten Kriegsmonate. Rekruten sind jetzt nötiger, als die Konstruktion und Vermessung neuer Bollwerke.

Hans glaubt nicht mehr daran, dass er mit seiner Familie die pommersche Heimat wieder sehen wird und er rät Hanna dringend, mit den Kindern Eichenwalde zu verlassen und zu seiner Mutter nach Rügen zu reisen.

Die Plassenburg ist eine der imposantesten Burganlagen Deutschlands über der Stadt Kulmbach. Während der Nazizeit wurde das Renaissancegebäude für Schulungszwecke benützt.

Hans erreicht die Burg nach einer langen Zugfahrt. Es ist eiskalt jetzt Ende Januar 1945. Er friert erbärmlich, es muss mit Kohlen gespart werden und alle verfügbaren Lagen Kleidung trägt er übereinander. Es treibt ihn auch die Sorge um seine Familie um.

Mutter liest uns wieder einen Brief vor:

Meine Gedanken sind so oft bei Euch und am liebsten möchte ich gleichfalls bei euch sein, weil man ja nicht weiß, was alles noch kommt... Ich hoffe, dass der Widerstand im Osten doch noch halten wird und ich im Februar einige Tage bei dir verbringen kann. Freue mich schon jetzt sehr darauf und dann kannst du mir unser Töchterchen zeigen. Also, anliegende Oh­ren hat sie dann ja doch von dir. Und von mir sind keine Merkmale zu sehen? Na das können wir ja dann zusammen feststellen. Gut, dass sie nun schon früher gekommen ist, da kannst du doch schon bald nach Binz aufbrechen und Dich und die Kinder in Sicherheit bringen...

Die Zweifel, ob Anne seine Tochter ist, lassen Vater noch immer nicht los.

Hau ab! Flüchtlingskind!

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