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Prolog

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Die Niederschrift des Buches ›Koexistenz!‹ hat viele Jahre in Anspruch genommen. Zwischen dem ursprünglichen Vorwort und dem Ende der Geschichte liegt mehr als ein Jahrzehnt. Zudem nahm es mit dem Vorwort noch nicht einmal seinen Anfang, denn der liegt noch sehr viel weiter zurück. Als ich zu schreiben begann, waren meine Ideen und damit die Inhalte der Erzählung, zumindest in Teilen, noch völlig andere. Insofern haben sich einige Dinge während des Schreibens überholt. Als ich das Vorwort schrieb, waren manche Begebenheiten, von denen hier berichtet wird, noch gar nicht geschehen. Herausnehmen wollte ich es dennoch nicht, denn es veranschaulicht meine Motivation diese Geschichte zu schreiben und verschafft einen Einblick in meinen damaligen Gemütszustand.

Was anfangs als echte Autobiografie gedacht war, hat sich über die Jahre mit Erdachtem vermischt. Ich allein weiß, was Wahrheit und was erdachtes Gebilde ist, und das wird auch immer so bleiben. Entstanden ist ein in Teilen möglicherweise geschmackloses und stellenweise unappetitliches Buch, das nicht nur der Idee, mit ihm hoffentlich ein bisschen Geld zu verdienen, Rechnung trägt, sondern auch meine zweifellos vorhandene exhibitionistische Ader bedient.

Das Buch wird, so hoffe ich, die Neugier der Menschen, die es lesen, ankurbeln und damit dafür sorgen, dass sie auch dann weiterlesen, wenn es unbequem wird. Was macht neugieriger als das Verbotene und Verdorbene?

In Teilen meiner Ausführungen wird sich der eine oder andere Leser möglicherweise wiederfinden, andere Teile sprengen Grenzen, von denen kaum jemand zugeben würde, sie überschreiten zu wollen oder sie gar bereits überschritten zu haben. Genau diese Abschnitte sind es, die dieses Buch tabubrechend aus der Masse hervorheben werden. Es wird möglicherweise eines dieser Bücher werden, die zwar keiner kennt und keiner gelesen hat, aber dessen ungeachtet weiß trotzdem jeder was drinsteht.

Koexistenz! beschreibt den größtenteils autobiografischen Werdegang eines ganz normalen jungen Mannes namens Bono. Grauenerregende Tagträume, die ihn seit frühester Kindheit verfolgen und scheinbar unüberwindliche Beziehungsprobleme, führen zu sonderbaren Neigungen, die ihn zunächst in die Pornosucht und später in die Rolle eines bedrohlich konsequenten Masochisten treiben. Bloße Fantasien genügen ihm irgendwann nicht mehr, und so beginnt er sie in die Realität umzusetzen.

Auf diesem Wege findet er nicht nur Gefallen an einer etwas anderen Sexualität, sondern verfällt ihr im Laufe der Jahre völlig und wird ganz und gar süchtig nach ihr. Harmlos beginnend werden seine Exzesse langsam und schleichend immer extremer.

Er führt einen verzweifelten, aber aussichtslosen inneren Kampf und versucht vergeblich sich seinen Sehnsüchten zu entziehen, denn zum einen schämt er sich zutiefst für das, was er tut, zum anderen bedroht er seine Existenz, denn seine Exkursionen in die Welt der Schmerzen und der Fetische sind kostspielig. Mehr als einmal verwendet er für die Erfüllung seiner Sehnsüchte Gelder, die ihm nicht gehören und begibt sich damit auf einen gefährlichen Pfad. Alle Personen, die in diesem Buch eine Rolle spielen, existieren wirklich, wenn auch möglicherweise unter anderen Namen und an anderen Orten. Die Details, die hier überwiegend sehr eingehend beschrieben werden, entstammen zum großen Teil wirklichen Erlebnissen und haben genauso stattgefunden. Die Ideen und damit die Auslöser, mich auf vielerlei der beschriebenen Geschehnisse einzulassen, entnahm ich meist dem Internet. Tatsächlich ist es so, dass ›man‹ auf manche Fetische gestoßen werden muss, um deren Existenz überhaupt wahrzunehmen. Bei mir jedenfalls war es so. Einmal wahrgenommen, haben sie mich oft nicht mehr losgelassen. Selbst wenn ich bestimmte Praktiken zunächst für mich völlig ausgeschlossen habe, haben mich die Gedanken dazu immer wieder eingeholt.

Der allergrößte Teil meiner hier beschriebenen Erlebnisse hat auf der Linienstraße in Dortmund stattgefunden, die bis heute mein liebster Anlaufpunkt für derartige Dinge ist. Manchmal verschlug es mich auch nach Duisburg

oder Essen. Aber auch in Hagen besuchte ich eine Frau, die anders als die anderen war und mich deshalb nicht nur sehr beeindruckt, sondern auch geprägt hat. Durch einen beruflichen Kontakt lernte ich jede Laufstraße und viele Laufhäuser im Ruhrgebiet kennen. Manchmal kehrte ich an diese Orte zurück, um sie nicht nur aus der Sicht eines Profiteurs zu betrachten. Meinem Kontakt ging es nicht um das Erleben, sondern darum, selbst ein Teil dieses großen Rotlichtgeschäftes zu werden.

Mein ganz besonderer Dank gilt hier insbesondere Laura aus Dortmund, die meinen Weg über viele Jahre begleitet und das Erleben auch der ausgefallensten Praktiken und Ideen überhaupt erst möglich gemacht hat. Ohne sie gäbe es dieses Buch nicht.

Ganz bewusst verzichte ich als Autor mit real existierendem Umfeld, Verwandten und Freunden, auf eine genaue Beschreibung meiner Lebensumstände. Diese Vorgehensweise ist meiner Angst geschuldet, Menschen, die ich mag und liebe, und die vielleicht auch mich mögen oder lieben, zu schützen. Ich wäre ein Heuchler, wenn ich an dieser Stelle nicht zugeben würde, dass es mir auch und vor allen Dingen darum geht, im Ansehen dieser Menschen nicht ins Bodenlose zu versinken.

Mein Name ist Bono und Bono ist ein Pseudonym.

Wichtiger Hinweis!

Dieses Buch ist für Personen unter achtzehn Jahren gänzlich ungeeignet. Gleichwohl es für Bücher in Deutschland keine freiwillige Selbstkontrolle gibt, sollten alle Verantwortlichen dafür Sorge tragen, dass es Kindern und Jugendlichen auf keinen Fall zugänglich gemacht wird.

Koexistenz!

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