Читать книгу Münster - Noch mehr wöchentliche Geschichten - Carsten Krystofiak - Страница 21

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In dieser Woche im Jahr 1820 …

… fand der Prozess gegen die Seherin statt.

Anna Katharina Emmerick wurde bei Coesfeld geboren und trat mit 28 Jahren in das Augustinerkloster in Dülmen ein. Doch das Kloster wurde bald darauf säkularisiert und Emmerick wurde Haushälterin bei einem Pfarrer.

Dort wurden ihre chronischen Erkrankungen und Schmerzen so schlimm, dass sie bald nur noch bettlägerig war.

Gleichzeitig bekam sie jedoch oft mystische Visionen und wurde als »Seherin« in der Region bekannt. Als an ihrem Körper auf rätselhafte Weise Stigmata – die Wundmale Christi – erschienen, war die Sensation perfekt.

Doch dem Staat Preußen missfiel das Aufsehen und die Behörden ordneten eine gerichtliche Untersuchung wegen Verdachts des Betrugs an.

Als Sachverständiger wurde u. a. der Münsteraner Homöopath Clemens von Bönninghausen gehört. Die Gutachter kamen zu dem Schluss, dass die Wundmale nicht übernatürlichen Ursprungs seien, konnten aber auch keine andere Ursache nachweisen.

Der Romantik-Schriftsteller Brentano interessierte sich für den Fall und reiste nach Dülmen. Er besuchte Anna Katharina oft und schrieb ihre Erinnerungen auf, die er zu einem Buch und einer Biographie Emmericks verarbeitete.

1824 starb die Mystikerin im Alter von 50 Jahren. 2004 wurde sie seliggesprochen. 2010 fand man bei Bauarbeiten in Buldern eine mumifizierte Frauenhand, die Emmerick zugeschrieben wird.


Heilige Wundmale konnte auch Münsters Homöopath Bönninghausen nicht mit Kügelchen heilen.

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