Читать книгу Münster - Noch mehr wöchentliche Geschichten - Carsten Krystofiak - Страница 8

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In dieser Woche im Jahr 1835 …

… wurde Westfalens letzter Wolf erlegt.

Seit Romulus & Remus regen Wölfe die Menschen zu Poesie an. Meistens kommt der Wolf darin aber schlecht weg, siehe Rotkäppchen. Andererseits übt der Ahn aller Haushunde aber auch eine Faszination aus: von Hitler, der bekanntlich einen wahren Wolfs-Tick hatte, bis zu Hermann Hesses »Steppenwolf«.

Die realen Wölfe waren in Westfalen aber so unbeliebt wie in allen Agrar-Regionen. Darum setzte man ihnen mit grausamen Fallen zu, auch weil Bürger keine Schusswaffen besitzen durften.

1835 erlegte ein Gastwirt aus Ascheberg den letzten streunenden Wolf Westfalens. Das ausgestopfte Präparat landete im Naturkundemuseum des alten Münsteraner Zoos. Noch heute ist es im LWL-Museum zu besichtigen.

Hundert Jahre später wurde dem Tier an der Stelle seines Todes ein Gedenkstein gesetzt. Lebende Wölfe gibt es nur noch im Wildfreigehege Nöttler Berg. Dort lebt ein kleines Rudel Timberwölfe, die eigentlich eine amerikanische Unterart des Wolfes sind.

Doch seit Wegfall der deutsch-deutschen Grenze kommen vermehrt Wölfe aus Osteuropa nach Westen.

Zwei Wolfspaare mit Nachwuchs wurden bereits in Niedersachsen nachgewiesen. So tappten im Juli 2012 drei Jungwölfe auf einem niedersächsischen Truppenübungsplatz in eine Fotofalle. Wölfe laufen pro Nacht bis zu 20 Kilometer – sie werden also bald wieder hier sein …


Gedenkstein für Westfalens letzten Wolf – vorläufig jedenfalls, denn Lupus ist wieder auf dem Weg ins Münsterland.

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