Читать книгу Münster - Noch mehr wöchentliche Geschichten - Carsten Krystofiak - Страница 24

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In dieser Woche im Jahr 1920 …

… schloss die Uni wegen Bürgerkriegs.

Nach der Niederlage des Ersten Weltkrieges witterten Agitatoren die Chance zur kommunistischen Revolution. Die sozialdemokratische Ebert-Regierung handelte schnell und setzte »Freikorps« aus demobilisierten Frontsoldaten dagegen ein.

In Münster wurde die »Akademische Volkswehr« aufgestellt. Die Studenten waren erst kurz zuvor aus dem Schützengraben heimgekehrt. Ihr erster Einsatz war ein Abwehrring um Münster, um rote Brigaden aus dem Ruhrgebiet von der Stadt abzuschneiden.

Drei Monate später: Nach dem rechtsradikalen Kapp-Putsch in Berlin werden Münsters Studenten erneut einberufen und als »Akademische Wehr Münster« bewaffnet. Die Universität wird komplett geschlossen.

Die studentische Truppe untersteht einem Professor, der Reservemajor ist. Das erste Gefecht findet bei Selm statt, wo sich rote Arbeiter in der Kolonie der Zeche Hermann II verschanzt haben. Bei den Kämpfen kommt ein Münsteraner Student um. Nach Erstürmung der Zeche und Besetzung des Ortes Waltrop, marschieren die Akademiker nach Castrop-Rauxel, wo sie Hausdurchsuchungen vornehmen.

Die Ruhrgebietsbevölkerung empfängt die Studi-Truppen voller Hass. Nach vier Wochen kleinerer Schießereien und Verhaftungen wird das Regiment von Dortmund aus nach Münster zurücktransportiert und aufgelöst.

Münsters kommandierender Generalmajor dankte den Studis, dass sie »trotz aller persönlichen Bedenken ausgehalten haben«.


Bürgerkrieg statt Bildungsstreik: Münsters Studis mit Stahlhelm. Der Prof. marschiert voran …

Münster - Noch mehr wöchentliche Geschichten

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