Читать книгу Münster - Noch mehr wöchentliche Geschichten - Carsten Krystofiak - Страница 27

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In dieser Woche vor 424 Jahren …

… wurde der Droste erstochen.

Dort wo heute an der Aegidiistraße das Kolpinghaus-Stadthotel ist, stand im Mittelalter der Adelshof der Familie Von Morrien. In dem feudalen Palais fand eine rauschende Hochzeitsfeier statt. Zu später Stunde brach unter zwei angetrunkenen Domherren ein hitziger Streit aus. Plötzlich war die Party vorbei: Berndt von Oer semmelte Johann von Torck voll eins auf die Zwölf. Der Droste zu Senden stauchte Oer zusammen und warf ihn hinaus. Torck wurde festgehalten, um eine weitere Prügelei zu verhindern.

Als der Droste die Location verließ, lungerte Oer noch vor der Tür herum. Beide provozierten sich verbal, doch der Droste wandte sich ab und ging die Aegidiistraße hoch nach Hause. Er ahnte nicht, dass Oer und sein Freund Westerholt ihm nachschlichen.

Als Droste in die Lütke Gasse einbog, holten sie ihn ein und machten ihn Messer … Dabei verloren die Mörder aber einige Klamotten, sodass sie schnell identifiziert wurden. Doch für die Ermittler wurde der Fall jetzt kompliziert. Die Täter waren in den Dombezirk geflüchtet. Weil sie Geistliche waren, durfte Münsters Gericht sie dort nicht verhaften lassen. Der Bürgermeister ließ darauf den Domplatz absperren und verlangte die Auslieferung. Nach einigem Hinauszögern wurden beide überstellt, aber vom Fürstbischof nach zwei Jahren milder Haft entlassen. Die Stadt Münster erließ neue Haftbefehle, die aber erst über 20 Jahre (!) später in Kraft gesetzt wurden. Die Mörder waren schlau genug, sich nicht mehr in Münster blicken zu lassen.


Tatort Lütke Gasse. Adelige Domherren unter sich: »Ich geb‘ dir Faust, Alter!« »Ich mach‘ dich Messer!«

Münster - Noch mehr wöchentliche Geschichten

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