Читать книгу Abgebrühte Mörderkunst: 6 Strand Krimis - Cedric Balmore - Страница 21

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Milo und ich befanden uns gerade auf dem Weg nach Norden, zu Randall McCaulys Adresse in Yonkers. Etwa zehn Minuten nachdem wir von der 90. Straße aus aufgebrochen waren, erreichte uns über die Freisprechanlage ein Anruf. Da der Lautsprecher eingeschaltet war, konnten wir beide mithören.

Milo nahm das Gespräch entgegen.

„Hier Milo Tucker, FBI.“

Eine weibliche Stimme meldete sich.

„Ich dachte, ich spreche mit Jesse… Agent Trevellian, wollte ich sagen.“

Milo hob die Augenbrauen und grinste.

„Der sitzt hier zufällig neben mir!“

„Jesse?“

Diese Stimme war mir aus irgendeinem Grund im Gedächtnis geblieben. Ich war mir sicher, mit Dr. Tessa Johnston zu sprechen.

„Hier Trevellian. Wie geht es Ihnen, Tessa?“

„Ich muss dringend mit Ihnen sprechen.“

„Worum geht es?“

„Es geht um das, was aus dem Labor 5c im Hauptgebäude von General Biotech verschwunden ist.“

„Mutierte Pockenerreger. Ich dachte, das wäre klar!“

Modifizierte - nicht mutierte – Pockenerreger!“, korrigierte sie mich. „Schließlich sind diese kleinen Killer nicht von allein zu dem geworden was sie sind.“ Ich hörte durch die Leitung, wie sie atmete. Im Hintergrund waren Straßengeräusche zu hören. Sie telefonierte offensichtlich mit einem Handy. „Sie wissen noch längst nicht alles, Jesse…“

„Was zum Beispiel nicht?“

„Ich kann darüber nicht am Telefon reden.“

„Gut – wann und wo treffen wir uns?“

„Jetzt gleich. Kommen Sie in das Bistro ‚Savoire Vivre’ in der Fifth Avenue.“

„Hören Sie, Tessa, im Moment…“

Es macht „klick“.

Die Verbindung war unterbrochen worden.

„Das klang ziemlich dringend“, meinte ich.

„Ich glaube, diese Dr. Johnston hat dich nur ziemlich stark beeindruckt und du willst sie jetzt ziemlich dringend wieder sehen!“, widersprach Milo.

„Du redest Unfug, Milo.“

„Wirklich?“

„Milo! Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass unser NSA-Kollege Scott Graham uns nur das an Informationen hat zukommen lassen, was nicht mehr abgestritten werden konnte! Aber der Schlüssel zu diesem Fall liegt in diesem Behälter, den jetzt irgendein Krimineller mit sich herumträgt und in dem sich tödliche Krankheitserreger befinden.“

„Jesse! Unser Kollege von der NSA scheint doch jetzt auf Kooperationskurs umgeschwenkt zu sein. Zugegebenermaßen hat er das nicht aus freien Stücken getan, sondern deshalb, weil er vermutlich von seinem Vorgesetzten eines auf die Mütze bekommen hat, aber das kann uns doch gleichgültig sein! Wir wissen, was wir wissen müssen – die genaue Biochemie dieses Erregers ist etwas für Fachleute. In diesem Punkt muss ich Graham ausnahmsweise mal Recht geben! Für uns geht es darum, den Einbrecher und dessen vermutete Hintermänner zu fassen, die diese potentiell als Waffe verwendbaren Erreger an sich gebracht haben! Das ist aber auch alles!“

„Ich bin mir gar nicht sicher, ob Scott Graham wirklich etwas auf die Mütze gekriegt hat“, wandte ich ein.

Milo runzelte die Stirn.

„Worauf willst du hinaus, Jesse?“

„Darauf, dass Scott Grahams Vorgehensweise von seinen Vorgesetzten gedeckt wird – und zwar deswegen, weil da noch etwas mit diesem Pockenerreger ist, das um keinen Preis an die Öffentlichkeit soll.“

„Was wir wissen, ist doch schon schlimm genug.“

„Was wir wissen, war nicht mehr unter der Decke zu halten. Ich werde bei Graham das Gefühl nicht los, dass er uns nur ein paar Brocken hingeworfen hat, um uns von den eigentlich interessanten Dingen abzulenken.“

Einige Augenblicke herrschte Schweigen. Ich bog in eine Seitenstraße ein.

„Was machst du?“

Ich hielt am Straßenrand an. „Milo, wir sollten uns zuerst anhören, was diese Frau zu sagen hat.“

„Und Graham?“

„Dem sagen wir telefonisch, dass wir später bei McCaulys Adresse auftauchen und er dort auf uns warten soll.“

Milo zuckte die Achseln und stellte per Handy eine Verbindung her. „Ich hoffe, es kommt auch was dabei heraus, Jesse!“, raunte er mir zu, bevor Graham sich meldete.

Abgebrühte Mörderkunst: 6 Strand Krimis

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