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Un giorno di regno
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n seinen nächsten Karriereschritt erinnert sich Verdi in seinem Autobiographischen Bericht wie folgt:
Merelli machte mir dann [nach dem Erfolg des Oberto] ein für jene Zeit glänzendes Angebot: nämlich einen Vertrag für drei Opern, die im Abstand von acht Monaten zu schreiben waren und an der Scala oder am [Kärnthnerthor-]Theater in Wien, wo er ebenfalls Impresario war, aufgeführt werden sollten: dafür wollte er mir 4000 österreichische Lire pro Oper bezahlen und dann den Erlös aus dem Verkauf der Partituren zur Hälfte mit mir teilen. Ich nahm den Vertrag sofort an und kurz darauf reiste Merelli nach Wien ab; er beauftragte den Dichter Rossi damit, mir das Libretto zu liefern, und das war der Proscritto: ich war aber damit nicht gänzlich zufrieden und hatte auch noch nicht mit der Komposition begonnen, als Merelli Anfang 1840 nach Mailand zurückkam und mir sagte, daß er für den Herbst unbedingt eine komische Oper benötige, und zwar aus besonderen Repertoiregründen: er würde mir sofort ein Libretto suchen und danach würde ich den Proscritto in Musik setzen. Ich lehnte die Einladung nicht ab und Merelli gab mir verschiedene Libretti von Romani[100] zu lesen, die wegen Mißerfolgen oder aus anderen Gründen in Vergessenheit geraten waren. Ich las sie wieder und wieder, keines gefiel mir, aber da man mich so drängte, wählte ich jenes Libretto aus, das mir am wenigsten mißfiel, und das war Il finto Stanislao, der dann auf Un giorno di Regno umgetauft wurde.[101]
Am 18. Juni 1840 stirbt Verdis Gattin Margherita Barezzi[102] an Enzephalitis. Verdi kehrt mit seinem Schwiegervater nach Busseto zurück und verlangt in seinem Schmerz von Merelli die Auflösung des Vertrages, doch dieser lehnt das Ansinnen ab. Nach zwei Monaten kehrt Verdi nach Mailand zurück:
In diesem furchtbaren Kummer mußte ich, um die eingegangene Verpflichtung zu erfüllen, eine komische Oper schreiben und fertigstellen!!... Un giorno di Regno gefiel nicht: sicher war die Musik zum Teil daran schuld, zum Teil aber war es die Aufführung.[103]
Verdi schreibt die Oper also aus Pflichtbewußtsein. Obwohl er es vorgezogen hätte, eine opera seria zu schreiben, wie ursprünglich geplant, beugt er sich dem Willen Merellis, der aus Spielplangründen eine buffa benötigt und nimmt eine Arbeit in Angriff, die aufgrund der Form und des Inhalts des alten Romani-Librettos bereits veraltet ist.[104] Er schreibt sie trotz der widrigen Umstände nicht unwillig, aber er schreibt sie im Schatten des übermächtigen Genies für komische Opern, Gioachino Rossini, und im Wissen um die Präsenz eines anderen großen Könners dieses Genres, Gaetano Donizetti, der 1832 das Meisterwerk L’elisir d’amore, ebenfalls auf ein Libretto Romanis, vorgelegt hat. Er schreibt sie mit ersten Ansätzen jener einflußnehmenden Sorgfalt, für die er später berühmt werden sollte: Er verändert, möglicherweise unter Mitarbeit Soleras, die Struktur des Textbuches und setzt Striche und Änderungen durch. Auch die Änderung des Titels von Il finto Stanislao[105] zu Un giorno di regno stammt von ihm.[106]
Die Uraufführung am 5. September 1840 erleidet einen glatten Durchfall. Das Publikum johlt und pfeift, zischt und miaut, obwohl es die Umstände, unter der die Oper entstanden ist, kennt, und geht nach Hause, offenbar zutiefst von dem befriedigenden Bewußtsein durchdrungen, Gerechtigkeit geübt zu haben. Die Ursachen für die Publikumsreaktion, über die man sich aus heutiger Sicht nur wundern kann, sind zwei: einerseits die Lustlosigkeit der Sänger, andererseits starke Konkurrenzopern auf dem Spielplan (allein von Donizetti in dieser Saison: Belisario, Lucrezia Borgia, Marin Faliero, Anna Bolena, La figlia del reggimento sowie die Erfolgsoper der Saison, Nicolais Templario mit 46 Aufführungen.
Un giorno di regno bedeutet kompositonstechnisch einen Fortschritt im Vergleich zu Oberto, und ist wesentlich besser als ihr Ruf. Man kann an ihr nur eines bemängeln: sie ist zu lang. Die Sänger der einzigen Vorstellung dieser Oper, die von Merelli sofort vom Spielplan abgesetzt wird, sind der Bariton Raffaele Ferlotti[107], die Mezzosopranistin Luigia Abbadia sowie die Sopranistin Antonietta Rainieri-Marini und der Tenor Lorenzo Salvi, beide mit Oberto-Erfahrung. Sie tragen eindeutig Mitschuld an dem Mißerfolg.
Mailand, Teatro alla Scala. – Un giorno di regno – neue Opera buffa[108] von Maestro Verdi (5. Sept.) – Maestro Verdi, dem Verfasser des Oberto di San Bonifazio, dem so gefeierten, mit Beifall bedachten jungen Debutanten des vergangenen Jahres, ließen die Zuschauer unseres großen Theaters vorgestern abend eine eindringliche Warnung zukommen. Seine neue Opera buffa Un giorno di regno wurde ganz anders aufgenommen als seine erste. Das Publikum schwieg oder mißbilligte das Urteil derer, die Applaus für angebracht hielten. Die Ouverture, zwei Duette zwischen zwei Bässen im ersten und im zweiten Akt und die Arie der Abbadia wurden gelobt; alles andere fiel durch, und es besteht wenig Hoffnung, daß sich an den folgenden Abenden an diesem harten Urteil etwas ändern wird, es sei denn, die Sänger wären bereit, mit einer korrekteren Aufführung einige der Schönheiten hervorzuheben, die Experten in den Musiknummern erkannt haben.
Das ist natürlich Pech für Verdi, doch darf es ihn nicht verbittern; er soll sich vielmehr von dem neuen Weg, den er beschritten hat, verabschieden und wieder zu den leidenschaftlichen Inspirationen des ernsten Dramas zurückkehren; der Komponist des Oberto möge sich nicht selbst aus der Welt der Zuneigung, der Liebe, der ergreifenden und zarten Kantilenen verbannen, die ihm seine erste Schlacht gewannen, um sich in dieses Labyrinth veralteter Formen, abgedroschener Phrasen, einer kalten und knechtischen Nachahmung allzu willfähriger Motive zu wagen. Die Zukunft steht ihm noch offen, die Zukunft betrügt niemand, der sich nicht selbst betrügt.
Die Aufführung dieser Oper gibt uns Gelegenheit, einige der derzeitigen Sänger unseres Theaters darauf aufmerksam zu machen, daß sie, gleich welche Aufnahme sie bei den Zuschauern finden werden, gleich welcher Dämon der Rivalität oder des Neids an ihrer Künstlerseele nagen mag, die öffentliche Meinung weder herausfordern noch verachten dürfen, daß ihre Verhaltensweise stets dem strengsten Respekt und jenem Anstand untertan sein muß, der jeden Gedanken an Ungebührlichkeit ausschließen müßte, um keine härteren Worte zu wagen. Außerdem kann man noch hinzufügen, daß selbst dann, wenn die Oper nicht gefällt, die Darsteller sie dennoch dem Publikum mit unverändert gutem Willen darbieten müssen, denn aufzuhören zu singen oder nur die Lippen bei den Musiknummern zu bewegen, beweist eine schuldhafte Unkenntnis der eigenen Pflicht; denn das Publikum gibt kein Geld für die Bühnenhelden aus, damit sie nur nach Lust und Laune in den von ihnen bevorzugten Augenblicken singen; und schließlich kann die Gleichgültigkeit und die Lässigkeit eines Sängers auch in einer nicht genehmen Oper als eine Hauptursache für deren Durchfall angesehen werden.[109]
Wie sich wenige Jahre später herausstellen wird, ist das Urteil des Publikums aber keineswegs endgültig:
Möchtest Du etwas zum Lachen haben? Die Opera buffa, die ich vor vier Jahren für die Scala geschrieben habe und die durchgefallen ist, hat in Venedig einen aufsehenerregenden Erfolg erlebt. Das Theater ist doch wirklich etwas Komisches.[110]
In seinem Autobiographischen Bericht erinnert sich Verdi an eine lange Phase, in der er das Komponieren aufgeben und von Musik partout nichts mehr wissen wollte. Auch hier überwiegt die subjektive Erinnerung vor der objektiven Realität: Zu den für Un giorno di regno geplanten Terminen setzt Merelli Oberto-Vorstellungen an, die Verdi selbst dirigiert. Da statt des Bassisten Marini nur der Bariton Raffaele Ferlotti zur Verfügung steht, der für die abgesetzte Oper engagiert worden ist, sieht sich Verdi vor die Aufgabe gestellt, die Partie des Oberto an dessen stimmliche Mittel anzupassen. Außerdem schreibt er zwei neue Stücke, eine Kavatine für Cuniza und ein Duett Cuniza-Riccardo.
In der Karnevalssaion 1841 wird Oberto in Neapel gespielt. Verdi ist nicht anwesend, wieder singt die Rainieri-Marini die Leonora, die Cuniza ist diesmal ein echter Alt, weshalb wieder die Partitur der Uraufführung herangezogen wird. Dem Werk ist in Neapel kein besonderer Erfolg beschieden.
Ebenfalls in der Karnevalssaison wird die Oper in Genua aufgeführt. Hier betreut Verdi die Produktion selbst, wiederum komponiert er neue Musik.
Der Oberto ging Samstag in Szene und wurde kühl aufgenommen. Beifall gab es für die Ouverture, für die Introduktion sogar heftigen Applaus mit Herausrufen für Catone und auch für mich und Applaus für die Kavatine der Marini. Das Duett zwischen Ferlotti und der Marini kühl aufgenommen (es ist ein neues Stück). Bei dem darauffolgenden Chor, der ebenfalls neu ist, kühle Aufnahme (anzumerken ist, daß ich bei dieser Oper eine Bühnenmusik hinzugefügt habe). Wenig Beifall für das darauffolgende Duett. Das Terzett kühl. Das Finale ebenfalls. Im zweiten Akt Applaus für alle Nummern, doch sehr zurückhaltend. [...] Die Marini hat [gestern abend] mit soviel Einsatz und so gut gesungen wie nie zuvor und im Schlußrondò verdiente sie sicher viel Applaus. Das ist die wahre Geschichte. Ich muß Dich jedoch darauf aufmerksam machen, daß sich das hiesige Publikum zur Hälfte aus Genuesern und zur anderen Hälfte aus Turiner Soldaten zusammensetzt, die seit eh und je in Opposition zueinander stehen.[111]
Kurz nach der Aufführung des Oberto in Genua – nur etwas mehr als ein Jahr nach der Uraufführung in Mailand – ist die Rede davon, diese Oper in Parma aufzuführen.
Ich höre mit Freude, daß man im Frühjahr den Oberto in Parma geben will; aber ich weiß nicht, ob es ratsam ist, diese Oper in dieser Stagione aufzuführen, weil sie, obgleich sie keines großen Aufwandes an Dekoration und Kostümen bedarf, dennoch vier Sänger erfordert, die vorzüglich singen können, denn alle haben Arien, um Vorteil für sich daraus zu ziehen; es gibt Duette, da ist ein Terzett und ein Quartett, das die beste Nummer der Oper ist. Dann bedarf es eines Männerchores und eines Frauenchores. Im übrigen kann die Baßpartie jetzt von jedem Bariton gesungen werden, denn sie wurde im vergangenen Herbst für Ferlotti umgeschrieben. Ich werde mit Vergnügen hören, wofür man sich entscheiden wird, und zeichne als Ihr aufrichtiger Freund.[112]
1859 wird die Oper unter dem Titel Il finto Stanislao in Neapel aufgeführt, verschwindet dann aber bald von den Spielplänen.
D
ie bestimmende Figur bei den beiden ersten Opernaufträgen Verdis ist der Impresario Bartolomeo Merelli (Bergamo 1794 – Mailand 1879). Er kam als Sohn des Verwalters der Grafen Moroni zur Welt und wuchs in Bergamo auf, wo er auch die Schule besuchte. Dort begann er, Rechtswissenschaften zu studieren. Gleichzeitig studierte er Komposition bei Simon Mayr, wo Gaetano Donizetti sein Studienkollege war. Für einige frühe Donizetti-Werke verfaßte Merelli die Libretti, darunter Enrico di Borgogna und Una follia (beide 1818), Piccioli virtuosi ambulanti (1819), Le nozze in villa (1820-21), Zoraide di Granata (1822; später von Jacopo Ferretti überarbeitet). Er setzte seine Karriere vorerst als Librettist fort und arbeitete für Vaccaj (vier Libretti zwischen 1818 und 1824), für seinen Lehrer Mayr (zwei Libretti) und für Morlacchi. Er bearbeitete auch Texte anderer Autoren, darunter Rossinis Il viaggio a Reims für die Aufführung in Wien.
Seine Biographie weist bis 1830 – das Jahr, in welchem er erstmals als Impresario in Varese in Erscheinung trat – weiße Flecken auf. 1812 wurde der Achtzehnjährige wegen eines vermuteten versuchten Diebstahls bei einer Adeligen verhaftet, nach sechs Monaten wurde die Anklage allerdings mangels Beweisen fallengelassen. Er blieb bis zum Abschluß der Untersuchungen weitere drei Monate in Haft und wurde dann vorläufig auf freien Fuß gesetzt, blieb aber unter Polizeibeobachtung.
In den Folgejahren organisierte er kleinere Opernspielzeiten in Cremona und Como. Nachdem er sich mit dem Pächter des Wiener Kärntnertortheaters Carlo Balochino (1770-1851) zusammengetan hatte, war er von 1836 bis 1848 Direktor dieses Opernhauses. Gleichzeitig gelang ihm die Verwirklichung seines Lebensziels: die Übernahme des Monopols für die Aufführungen an der Mailänder Scala von 1836 bis 1850, was ihn aber nicht daran hinderte, neben den beiden angeführten Verpflichtungen auch anderswo Produktionen auf die Bühne zu bringen, wie beispielsweise Pacinis Saffo im Teatro di San Carlo in Neapel (1840).
Er führte ein fürstliches Leben, besaß Villen, Pferde, Kutschen, sammelte Gemälde und unternahm alles, um seinen Vorgänger Domenico Barbaja zu übertrumpfen. Er wurde auch in Paris, St. Petersburg, Berlin und London aktiv. Merelli, der sich wegen seines diplomatischen Geschicks und seiner geschäftlichen Skrupellosigkeit gerne als „Napoleon der Impresari“ titulieren ließ, hielt sich bei seinen Unternehmungen gerne an bereits etablierte Komponisten und populäre Interpreten: Diese „gehörten“ dem Impresario geradezu, waren ihm in vieler Hinsicht ausgeliefert und wurden an andere Impresari verliehen, wobei die Machtposition des Impresario dazu führte, daß er in Fragen der Besetzungs- und Auftragspolitik konsultiert wurde. Gerade bei Verdi zeigte Merelli eine glückliche Hand, denn der große Erfolg von Nabucco und Lombardi wäre ohne Merellis Vertrauensvorschuß dem unbeschriebenen Blatt Verdi gegenüber nicht möglich gewesen. Dieser äußerte sich jedoch bald polemisch über Merelli, was zu jener Zeit vorwiegend auf die vermutete intime Beziehung zwischen dem Impresario und Giuseppina Strepponi zurückgeführt wurde.
Den hohen Ausgaben, die Merelli in seinen Budgets für Komponisten und Interpreten vorsah, stand ein ausgeprägter Sparkurs bei den Ausgaben für Orchester und Inszenierungen gegenüber, was ihm immer wieder Kritik[113] eintrug. Es sollte nicht lange dauern, bis es aus diesem Grund zum Bruch Verdis mit Merelli kam, was dazu führte, daß Verdi die Scala ein Vierteljahrhundert lang nicht mehr betrat. Nachdem Merelli, wie andere Impresari, in der Zeit der Revolutionen und Kriege 1848-49 große Verluste erlitten hatte, übernahm er von 1853 bis 1859 nochmals die Leitung der Spielzeiten am Kärntnertortheater. Er wurde verdächtigt, für Österreich zu spionieren, was aber niemals bewiesen wurde. Er war mit Sicherheit österreichfreundlich, eine für die Welt der Oper vor 1848 typische Haltung: man gab sich apolitisch und regierungsfreundlich, um ungehindert seinen Geschäften nachgehen zu können.
1859 leitete er eine Stagione am Teatro Regio in Turin, 1861 kehrte er als Direktor an die Scala zurück, wo er allerdings binnen zwei Jahren in ein finanzielles Debakel schlitterte und den Großteil seines Vermögens verlor. Sein Ruf in der Branche war alles andere als gut: Als die Verlegerin Giovannina Lucca dem Komponisten De Giosa[114] vorschlug, er solle eine Oper für Merelli komponieren, antwortete dieser: „Ich hoffe, mit diesem Impresario nie etwas zu tun zu haben, ich weiß, was für eine Sorte Mensch er ist, ich möchte lieber in Armut verfaulen, als in seine Fänge zu geraten.“[115] Merelli beendete nach diesem Finanzdebakel seine Karriere und zog sich in der Nähe von Bergamo ins Privatleben zurück. Von dort nahm er noch am Rande am Musikleben der Donizetti-Stadt Bergamo teil und wurde in eine beratende Kommission der örtlichen Musikschule berufen. Er veröffentlichte seine Memoiren anonym unter dem Titel Cenni biografici di Donizetti e Mayr raccolti dalle memorie di un vecchio ottuagenario dilettante di musica (Biographische Notizen zu Donizetti und Mayr nach den Erinnerungen eines alten achtzigjährigen Musikdilettanten[116]) (Bergamo 1875), dem Anschein nach den frühen Jahren Donizettis und seinem Lehrer Simone Mayr gewidmet, zum Teil aber die Glorifizierung der eigenen „gigantischen Theaterunternehmungen, mit denen zahlreiche wichtige und für die Musikkunst Italiens glorreiche Ereignisse verbunden waren“.[117] Sein ältester Sohn Eugenio (1825-1882) versuchte sich nach dem Vorbild seines Vaters als Impresario und richtete Opernspielzeiten in Wien (1864) und St. Petersburg (1868) aus. Sein zweiter Sohn Luigi (1828-1879), ein Rechtsanwalt, verübte, zusammen mit seiner einunddreißigjährigen Tochter Cristina, wenige Tage nach dem Tod seines Vaters in Mailand unter merkwürdigen Umständen Selbstmord.
In die Musikgeschichte eingegangen ist Merelli wegen des Vertrauens, das er in Verdi setzte und das zur Komposition des Nabucco führen sollte, ein Umstand, auf den er zeitlebens stolz war.