Читать книгу Giuseppe Verdi. Leben, Werke, Interpreten - Christian Springer - Страница 12
II Nabucco – Otto Nicolai – Giorgio Ronconi – Prosper Dérivis – GIUSEPPINA STREPPONI – CORRADO MIRAGLIA – Verdi, ein politischer Komponist? – Temistocle Solera – I Lombardi alla prima crociata – Carlo Guasco – Erminia Frezzolini –– Ernani – Sofia Loewe
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ie – in Italien vorwiegend auf Oper konzentrierten – Musikkonsumenten von 1841 erwarten vom Musikbetrieb nicht beständige Wiederholungen von seit Generationen allgemein anerkannten Meisterwerken, wie dies heute der Fall ist, sondern Neuheiten. Sie ähneln darin dem heutigen Publikum der Pop- und Rockszene, das schnellebige Produkte konsumiert und bis auf wenige Ausnahmen rasch wieder vergißt. Auch wird Oper primär als Unterhaltungstheater und nicht als Bildungs- oder Erbauungstheater erlebt.
Die Welt der Lieferanten italienischer Opernneuheiten und deren Ästhetik befindet sich 1841 im Umbruch – ein Generationenwechsel ist im Gange: Bellini ist 1835 gestorben, Rossini lebt in Paris und komponiert seit Guillaume Tell (1829) keine Opern mehr, allein Donizetti, der nur mehr sieben Jahre zu leben hat, ist noch aktiv: Er wird 1842 in Wien Beifallsstürme für seine Linda di Chamounix einheimsen und mit Ehrungen und Titeln überhäuft werden. Verdis Kollegen Pacini, Mercadante und Ricci erfreuen sich zwar großer Popularität, doch wird die Wirkung ihrer Werke nicht so nachhaltig sein wie die Verdis, der sich mit dem Nabucco als führender italienischer Opernkomponist etablieren und diese Position unangefochten bis zum Ende seines Jahrhunderts, ja bis heute innehaben wird.