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7. Das archäologische Material Münzen und Bilder

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Neros Porträt auf Münzen

Offensichtlich unterliegen die Prägungen Neros einem Programm. Zunächst zeigen die Münzporträts im Wesentlichen das Bild des langsam erwachsen werdenden Kaisers; später dann scheinen die Porträts deutlich realistischer. Hellenistischer Einfluss zeigt sich in der Kopfhaltung, in der Frisur, und auch in der Leibesfülle. Die Rückseiten der Münzen sind ebenfalls zunächst konventionell, ab etwa 64 zeigen sie allegorische Figuren in sehr feiner Ausführung. Roma, Victoria, Securitas, Annona und Ceres sind einfallsreich dargestellt. Dass Apollo mit der Leier ebenfalls auf Münzen auftaucht, ist angesichts von Neros Bestreben, mit dieser Gottheit in seinen künstlerischen Bemühungen besonders in Verbindung gebracht zu werden, nicht verwunderlich. Hier lässt sich eine Brücke zu entsprechenden augusteischen Prägungen schlagen. Einen kurzen und sehr informativen Überblick mit den entsprechenden Abbildungen gibt M. Griffin (S. 121–125).

Aussehen Neros

Neros Aussehen lässt sich durch diese Münzen, durch Statuen und Büsten nicht zuverlässig rekonstruieren. Dass Wirklichkeitstreue nur eine untergeordnete Rolle in den Porträts, namentlich von Würdenträgern, spielt, ist unumstritten. Andererseits ist auch die Zuverlässigkeit von Suetons Beschreibungen der Kaiser zweifelhaft. Vermutlich aber war Nero wirklich eher dunkelblond (subflavus schreibt Sueton). Vielleicht hat er zeitweise einen Bart getragen – die Münzen weisen darauf hin, und die Neigung zur Fülle muss nicht nur die Angleichung seiner Porträts an hellenistische Üppigkeit in der Herrscherrepräsentation bedeuten.

Die Literatur im Zeitalter Neros

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