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Neros Bautätigkeit

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Malerei – Dekoration der Domus aurea – Architektur der Domus aurea – Kolossalstatue

Griechische Vorbilder und spezifisch römische Elemente mischen sich bei Neros Projekten. Er beschäftigt für seine Bauvorhaben in der Hauptstadt vor allem zwei römische Architekten, Severus und Celer. Als Maler wird von Plinius ein gewisser Famulus genannt; die vorherrschende Dekorationstechnik ist uns aus Pompeji als 4. pompeianischer Stil bekannt. Vielfach sind es verhältnismäßig kleine Bilder in Rahmen, häufig auf weißem Grund. Szenen und eine ausgeführte Ornamentik haben unter der Bezeichnung Grotesken ihren Eingang in die Kunstgeschichte gefunden. Der Name rührt von der Bezeichnung her, die Renaissancekünstler, zum Beispiel Raffael, den Wandmalereien gaben, nachdem sie sie in den vermeintlichen Grotten der wieder entdeckten Domus aurea besichtigt hatten. Der Bauschmuck dieses Bauwerks machte Gebrauch von anderen kostbaren Methoden der Auszierung, insbesondere von Mosaiken in den Gewölben, einer neuartigen Technik. Reichlich farbigen Marmor zu verwenden, scheint ebenfalls eine Innovation gewesen zu sein. Die Gesamtanlage zeichnet sich nicht nur durch ihre immense Größe aus – nur ein kleiner Teil ist heute ausgegraben und zu besichtigen –, sondern durch ihre einfallsreiche und aufwendige Architektur. Wölbungen, Kuppeln, außergewöhnliche Grundrisslösungen wie der achteckige Raum, das Einbeziehen von Wasser in die Architektur zeichnen alle Bauprojekte Neros, namentlich aber die Domus aurea, aus. Das Wasser für diese künstlichen Seen, Wasserfälle etc. kam aus einer Wasserleitung, die Nero in Verlängerung des claudischen Aquäduktes hatte bauen lassen. Der der Domus aurea vorangehende Bau, der dem Brand zum Opfer fiel, die Domus transitoria, scheint noch im Rahmen der üblichen kaiserlichen Bautätigkeit gelegen zu haben. Vermutlich sollte sie kaiserliche Besitztümer auf dem Palatin und in anderen Quartieren in der Nähe der Gärten des Maecenas verbinden. Die Geschichtsschreibung beurteilt die dann durchgeführten Pläne Neros sowohl von den Ausmaßen als auch von den Kosten her als Megalomanie. Nicht ausgeführt blieben weitere gigantische Pläne, die Stadtmauern Roms bis Ostia zu verlängern und die Städte durch einen Kanal zu verbinden. Die Berichte von einer mehr als 120 Fuß hohen bronzenen Kolossalstatue, die ihn selbst dargestellt habe, sind etwas unklar. Vermutlich ist die Umgestaltung in ein dem Sonnengott gewidmetes Monument und die endliche Platzierung in der Nähe des Kolosseums das Werk späterer Kaiser, Vespasians und Hadrians. Neros religiöse oder doch ideologische Bindung an den Kult des Apoll, an Sol (und später auch an Hercules) fanden in einer solchen Statue ebenso ihren Ausdruck wie in den Münzprägungen und in seinen Auftritten als Sänger und Wagenlenker.

Die Literatur im Zeitalter Neros

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