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1.4.2 Ökosystemik und größere Systeme

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Mit dem sich zunehmend wandelnden Verständnis von Familie wurde immer mehr die moderne Familie als zu kleine Einheit wirksamer Veränderung gesehen. Zunächst durch den US-amerikanischen Familientherapeuten Peter Laqueur (1972) und später in Europa durch die deutschen Psychotherapeuten Eia Asen (*1946) und Michael Scholz (*1941) entwickelt, machte die Multifamilientherapie (Asen und Scholz 2019) ( Kap. 8.4) verstärkt die ökosystemische Eingebundenheit von Familien explizit. Sie basiert auf der Annahme, dass Menschen sich solidarisieren, wenn sie erleben, dass andere mit ähnlichen Hoffnungen, Wünschen und Problemen leben. Probleme, die einen Gegensatz zur wahrgenommenen Norm darstellen, werden oft als scham- und schuldbesetzt erlebt. Die Entwicklung eines Zugehörigkeitsgefühls und die Normalisierung eines für den Fortbestand des sozialen Systems zentralen Themas stabilisieren den Selbstwert des betroffenen sozialen Systems. Die Entwicklung einer gemeinsamen Sprache für das Erlebte, die Spiegelung eigener Sichtweisen und gegenseitige Unterstützung werden als Wirkmechanismen zur Flexibilisierung betroffener sozialer Systeme verstanden. Im therapeutischen Geschehen macht eine Familie den Anfang und bringt sich mit einem Problem ein. Durch Intensivierung der Interaktionen zwischen den Gruppenfamilien, durch Erkennen, Fokussieren und Bearbeiten anknüpfender intra- und interfamiliärerer Prozesse, Subsystembildungen (z. B. Mütter) bis zum Herausnehmen einzelner Individuen wird jedoch nicht nur das eingebrachte Anliegen bearbeitet, sondern profitieren multiple Familien von der Gruppe als einem neue Erfahrungen ermöglichenden Ökosystem.

Systemische Therapie

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