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Die Familie hat Grund zu feiern

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Doch, wir feiern auch an Weihnachten, an Ostern und allen anderen großen Festtagen zusammen. Aber tun das nicht die meisten Leute in unserem Land? Sie feiern mit, auch wenn sie nicht immer verstehen warum. Wir haben in unserer Gemeinde auch schon sämtliche besonderen Ereignisse miteinander gefeiert: Raumeröffnungen, Kunstausstellungen, CD-Release- Partys, Gemeindegeburtstage … und es war toll! Schon meine Mutter hat im Alltag ganz oft eine Kerze aufgestellt und Kuchen eingekauft, um zu feiern, und auch ich finde, man sollte sich keinen kleinen Anlass entgehen lassen, um Kuchen zu essen und zu feiern. Ich feiere mit meinem kleinen Sohn, wenn die Kita wieder anfängt und wenn Ferienbeginn ist. Wir feiern, wenn ein neuer Zahn kommt und wenn ein alter rausfällt. Wir feiern, wenn wir eine Krankheit überwunden haben und wenn wir es trotz Krankheit an den Küchentisch schaffen – wir LIEBEN es zu feiern!

Und wenn ich mir die Bibel anschaue, dann glaube ich, das sind die Gene von unserem himmlischen Papa. Gott ist das Feiern so wichtig, dass er es seinem Volk sogar schriftlich ver­ordnet. Er führt dazu etliche Feiertage ein und fordert die Israeliten auf, den Zehnten beiseitezulegen – nicht um es mit saurer Miene in die Gemeindekasse zu stecken, sondern um Freunde und Fremde und Witwen und Arme einzuladen und zusammen zu feiern! (Nachzulesen in 5. Mose 14,26ff.)

Und er verordnet sogar jedes fünfzigste Jahr ein Erlassjahr, auch „Gnadenjahr“ genannt, in dem Schulden erlassen und Bodengrundstücke zurückgegeben werden sollen, Sklaven freikommen und Segen miteinander geteilt werden soll. Unterdrückung und Ungleichheit sollte damit aufgehoben und Gottes Großzügigkeit bejubelt werden. Was für ein genialer Plan! Aber so gesetzestreu die Pharisäer auch waren – es ist nicht bekannt, dass sie dieses Jahr jemals gefeiert hätten. Das Erlassjahr wurde Bestandteil der Zukunftshoffnung. Der Messias würde diese Worte wahr machen: „Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung, damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe“ (Lukas 4,18ff). Und genau das waren die Worte auf der Schriftrolle, die Jesus bei seiner ersten öffentlichen Lesung gereicht wurde! Wow. Und in das erwartungsvolle Schweigen der Zuhörer kommentierte Jesus schlicht: „Heute ist dieses Wort erfüllt.“ Mit seiner Ankunft begann das Fest. Und deshalb ist es eigentlich total passend, dass er als allererstes mit seinen Jüngern zusammen gefeiert hat – und zu seinem Einstand gab er einfach mal sechshundert Liter besten Wein aus!

Warum ich da noch hingehe

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