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Teil I – Gegenstand

1 Gesellschaftliche Debatten und Menschenbilder

Universalien und Normen sind zweierlei.

Karl Eibl, 2004

Als Einstieg in das Thema soll im Folgenden auf die gesellschaftspolitischen Debatten und unterschiedlichsten „Arenen“ eingegangen werden, in denen kulturelle Universalien verhandelt werden. Wir alle kennen universalistische Aussagen aus Gesprächen im Alltag oder aus den Massenmedien. „In jeder menschlichen Gesellschaft gibt es …“. „In allen Kulturen wollen die Menschen …“, „überall auf der Welt fühlen Menschen …“, „der Mensch ist halt überall xyz“ oder „wir sind doch eine große Familie“. Wir hören solche Aussagen im Radio und lesen sie in der Presse. Ein Rezensent der Frankfurter Rundschau spricht vom „… universellen Code der Macht“ (Prospekt), ein Buch stellt die Kulturgeschichte der Nudeln unter dem Titel „universal food“ (Serventi & Sabban 2003) dar. Politiker bedienen sich besonders häufig universalistischer Rhetorik und beziehen sich auf „urmenschliche” Eigenschaften. So begann die Nobelpreisrede, in der Kofi Annan am 10. 12. 2001 die allen Menschen gemeinsame Humanität und das individuelle Leiden in den Mittelpunkt stellte, mit den Worten:

„Heute wird in Afghanistan ein Mädchen geboren. Ihre Mutter wird es im Arm halten und stillen, wird es umhegen und liebevoll umsorgen – so wie es jede Mutter wo immer auf der Welt tun würde. In dieser urmenschlichen Vorgangsweise kennt die Menschheit keine Unterschiede.“ (Annan 2002:21)

Was ist den Menschen gemeinsam?

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