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Der Weihnachtsbaumkauf

Kurz vor Heiligabend machten sich Herr und Frau A. auf, einen Weihnachtsbaum zu kaufen. Warum so spät? Vor sehr langer Zeit hatte sich einmal die Sitte verbreitet, die Preise für Weihnachtsbäume kurz vor dem Fest zu senken. Das hatte zwar irgendwann wieder aufgehört, aber Herr A. hatte noch von seinen Eltern die Angewohnheit übernommen, den Baum erst in letzter Minute vor Heiligabend zu kaufen.

Die günstigsten Bäume gab es derzeit bei einem Baumarkt. Der geschäftstüchtige Händler verkaufte gleichzeitig mit den Weihnachtsbäumen auch die dazugehörigen Ständer.

Herr A. hatte keine Lust, die endlose Reihe von Bäumen zu durchstöbern und suchte sich Hilfe. Er fragte eine junge hübsche Verkäuferin nach einer mittelgroßen bis kleinen Nordmanntanne.

„Aber natürlich helfe ich Ihnen“, antwortete diese und fragte noch: „Haben Sie einen Ständer?“

„Nein, nein, das sieht nur so aus. Die Hose ist derart blöd geschnitten, dass es immer diesen Eindruck macht“, beeilte sich Herr A. zu versichern, während er errötete. Er fügte hinzu:

„Warten Sie, ich kann es Ihnen beweisen“

Tatsächlich sah es so aus, als ob er Anstalten machte, seine Hose zu öffnen.

Jetzt schaltete sich Frau A. ein. Sie wies ihren Mann zurecht:

„Lass gefälligst deine Hose zu!“, und fuhr, zur Verkäuferin gewandt, fort:

„Ja, wir haben schon einen Christbaumständer.“

Nun suchten sie gemeinsam einen Baum heraus. Da sie ihn zu Hause auf einen Hocker stellen wollten, fiel er recht klein aus.

Die Verkäuferin meinte lächelnd:

„Na, es kommt ja nicht auf die Größe an, nicht wahr“, wobei sie Herrn A. direkt in die Augen sah.

Dieser errötete zum zweiten Mal und stammelte:

„Er ist durchaus groß genug.“

Die Verkäuferin lächelte ihn an. Die Entscheidung war gefallen, der Baum wurde genommen.

Jetzt musste er nur noch von dem eifrigen Fräulein zum Anspitzen gebracht werden. Eine ziemliche Last für die zierliche Person. Herr A. fragte höflich, ob er ihr zur Hand gehen dürfe.

Die junge Dame, die offenbar unter einem Übermaß an Humor litt, antwortete lachend:

„Ja, gerne, aber dass Sie mir nicht wieder einen Ständer bekommen.“

Herr A. errötete zum dritten Mal und sagte nichts mehr.

Das war’s dann. Sie bezahlten und verstauten den Baum im Auto. Als sie endlich saßen, fragte Frau A. ihren Mann:

„Musstest du eigentlich so ungeniert mit der Verkäuferin flirten? Noch dazu in meiner Anwesenheit! Ich wäre fast im Erdboden versunken.“

Dieser fiel aus allen Wolken:

„Wann hätte ich geflirtet? Ich verstehe nicht, was du meinst.“

Die Erlebnisse des Herrn A.

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