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2. Glaubens-, Lebens- und Dienstgemeinschaft ab 1984

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Drei Jahre später schloss ich mich auf ein weiteres, für mich unzweifelhaftes Reden des Heiligen Geistes hin mit 21 Jahren einer Lebensgemeinschaft an, die der Landeskirche nahesteht und mit ihr zusammenarbeitet, jedoch ohne von ihr abhängig zu sein. Ich selbst hatte dann als Religionspädagogin mein Dienstfeld direkt innerhalb der evangelischen Kirche. Sowohl dort als auch in dieser Lebensgemeinschaft spielte der Heilige Geist während meiner Zeit eher eine untergeordnete Rolle. Zwar war er der Gründerin sehr wichtig gewesen, doch hatte das nicht zu einer geförderten und durch Lehre verankerten Gemeinschaft mit ihm und auch nicht zu einer Evangeliumsverkündigung mit Zeichen und Wundern in der Kraft des Heiligen Geistes geführt, wie Jesus sie denen verspricht, die glauben: „In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, mit neuen Sprachen reden, Schlangen aufheben; und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; auf die Kranken werden sie die Hände legen, und sie werden gesund werden.“9 Selbst wenn es bei Einzelnen in dieser Gemeinschaft vielleicht so war und ist, schien die Leitung, je länger desto mehr, ihn kontrollieren zu wollen. Obwohl es seine Aufgabe ist, wie eine Mutter die Kinder Gottes zum wahren Vater und damit in die Freiheit eines bestätigten Lebens zu führen, wie in 2. Korinther 3,17 beschrieben, wurde er eher „an der Leine gehalten.“ Man redete über ihn, beschäftigte sich mit ihm, aber die Kontrolle bekam er nicht.

Ob es an der Berliner Erklärung lag, die 56 leitende Christen der pietistischen Gemeinschaftsbewegung im Jahr 1909 unterschrieben hatten? Denn sie besagte, dass die ganze Bewegung des Heiligen Geistes, die in diesen Jahren in Amerika begonnen hatte, nicht von Gott komme, sondern „von unten.“ Doch damit waren alle Kreise dieser leitenden Brüder unter einen Geist der Ablehnung dem Heiligen Geist gegenüber gekommen, wie auch unsere pietistische Gemeinschaft, die mit dieser Erklärung indirekt persönlich verwoben war. Erst viel später stellte ich mir darum die Frage: War das Übernommenwerden vom nationalsozialistischen Geist in Deutschland auch deshalb unter vielen Gläubigen in Gemeinden und Gemeinschaften möglich, weil der Heilige Geist als Geist der Wahrheit und der Unterscheidung „vertraglich“ ausgeschlossen worden war?10

Ohne diese Zusammenhänge zu sehen, musste ich auch bei mir selbst im Rückblick feststellen: Obwohl ich das Reden des Heiligen Geistes wegweisend erlebt hatte, konnte ich mir nicht vorstellen, ihn direkt im Gebet anzusprechen,11 wie es in alten und neuen Liedern geschieht, so auch in dem Pfingstlied: „O komm, du Geist der Wahrheit!“12 Ich ersetzte ihn durch den Namen Jesus oder sang nicht mit. Er war mir als Gegenüber einfach fremd; und ich hatte Angst, etwas falsch zu machen.

Jesus ruft seine Braut

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