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Spirituelle Revolution

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Wir leben in einer Zeit von beispiellosen Schwierigkeiten und Veränderungen. In solchen Zeiten beginnen die Menschen, nach innen zu schauen, und genau das geschieht heutzutage. Gegen Ende seines Lebens und verfolgt vom Trampeln der Armeestiefel über Frankreich und den Rest Europas versuchte Valéry eine „spirituelle Liga“ von Menschen zu gründen, die höheren Zielen geweiht sein sollte. Auch André Malraux war sich sicher, die Zeichen einer spirituellen Revolution zu spüren, die im kommenden Jahrhundert stattfinden würde. Beide sahen das Flimmern dessen, was wir als schöpferisches Leben bezeichnet haben, jene Kraft also, die anwachsen und dann in eine klar artikulierte Bewegung übergehen wird. Durch die innere Revolution der Menschen wird diese Revolution weitergehen, getragen von dem Imperativ hinter der „spirituellen Liga“ und der „spirituellen Revolution“: Gemeint ist das Streben nach der höchsten Wirklichkeit. Ich glaube, dass dies der Quell der Energie ist, die jegliches menschliche Streben antreibt, einschließlich der Kunst. So möchte ich mit einem weiteren Gedicht von mir schließen; es wurde zu Ehren der Kunst verfasst.

Kunst,

du göttliches Licht,

unvergänglicher Abdruck aller Kulturen!

Hymne an das Leben,

an Freiheit, Schöpfung und Freude!

Inbrünstiges Gebet,

tiefste Harmonie mit der fundamentalen Wirklichkeit!

Forum der Freundschaft,

wo Millionen von Lebenden

sich verbinden, grüßen und einander anlächeln.

Ein Schriftsteller erklärte im Westen:

„Ost ist Ost und West ist West,

doch wenn beide Riesen einander begegnen,

dann werden Grenzen und Nationalitäten verschwinden.“

Zu gleicher Zeit schrieb im Osten ein großer Dichter:

„Ost und West müssen sich vermählen

auf dem Altar der Menschheit.“

Und hier ist die Kunst,

sie lädt die Seele ein,

indem sie die Hand ausstreckt

einem beruhigenden, heiteren Hain entgegen,

hin zu einem Garten, wo die Fantasie über dem Himmel lodert;

sie lädt die Seele ein zum Adelsstand der Weisheit

und führt sie zum fernen Horizont

der universellen Zivilisation.

Rede Daisaku Ikedas an der Académie des Beaux-Arts am Institut de France, Paris, Frankreich, 14. Juni 1989.

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