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KUSCHELN IST EIN MENSCHENRECHT

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Alles, was eine Mutter und ein Vater in diesen ersten Lebensjahren tun, beruhigt ein Kind entweder, ruft Freude und positive Erregung hervor, oder aber es wird übererregt und geängstigt. In diesen ersten Jahren können wir uns noch nicht selbst regulieren und sind deshalb von Geburt an darauf angewiesen, dass unsere Eltern das für uns übernehmen. Diese Regulation von außen nennt man Co-Regulation.

Je sicherer die Bindung und die Qualität der Co-Regulation war, desto besser können wir als Erwachsene unsere Emotionen steuern. Das führt dazu, dass wir generell zufrieden sind mit unserem Leben, liebevolle Beziehungen pflegen, ein gutes Verhältnis zu uns selbst haben und im Allgemeinen ziemlich stressresistent sind.

Wir brauchen jedoch auch als erwachsene Menschen immer wieder – wenn wir zu sehr in Stress geraten und uns selbst nicht mehr regulieren können – die Unterstützung und Co-Regulation von anderen. Kein Mensch ist eine Insel!

In meiner Praxis erzählen mir viele Menschen, die schon Kontakt mit Psychotherapie oder Selbsthilfe hatten, dass ihr inneres Kind auf den Schoß möchte. Bedeutet das, dass erwachsene Menschen nie auf den Schoß wollen? Das wäre doch sehr schade! Wir alle brauchen Nähe und manchmal auch Trost. Kein Mensch kann sich immer selbst regulieren – ab und an brauchen wir jemanden, der uns dabei hilft, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Wir brauchen eine Umarmung, wir möchten gehalten werden oder wenigstens, dass uns jemand liebevoll zuhört. Menschen brauchen Berührung, bis sie tot sind. Und selbst beim Sterben wollen wir nicht allein sein.

Es ist also nicht das innere Kind, sondern ein vollkommen normales Bedürfnis, Nähe und Kontakt zu spüren.

Leider haben Menschen, die keine Partnerin oder keinen Partner haben, in unserer Gesellschaft meist überhaupt keine Chance, genügend Zuwendung und Berührung zu bekommen. Die einzige Möglichkeit dafür besteht für viele über Sexualität. Oftmals ist dies die Tauschwährung für Nähe und Kuscheln. Das ist sehr schade und endet nicht selten tragisch.

Jede und jeder von uns kann in seinem Umfeld etwas dafür tun, dass Berührung normaler wird und nichts mit Sexualität zu tun hat. Je unbefangener wir mit Berührung, In-den-Arm-Nehmen und Händchenhalten umgehen, desto üblicher wird es auch in unserem Umfeld. Wir alle leiden inzwischen unter Kontakt- und Berührungsarmut, und das wirkt sich grundlegend auf unsere Stimmung aus.

Die 3 Quellen echten Lebensglücks

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