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Fazit

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Die menschliche Evolution ist seit über einem Jahrhundert mit bemerkenswerten Resultaten erforscht worden. Obwohl noch viel zu entdecken ist, wissen wir jetzt, wann und wo die Hominiden ihren Ursprung hatten, wie sie sich im Lauf der Zeit veränderten, und wie der Homo sapiens sich aus den früheren Hominiden entwickelte. Die Funde der Paläontologie zeigen eine Verschiebung von der biologischen zur kulturellen Evolution. Im Lauf der Millionen Jahre der Evolution wurden die Vertreter der Gattung Homo, die bestimmten Lebensbedingungen am besten angepasst waren, von denen abgelöst, die besser lernen und sich besser an eine neue oder sich verändernde Umwelt anpassen konnten. Die Voraussetzung dafür war ein größeres Gehirn, somit größere Intelligenz, und die Schaffung eines kollektiven Wissens, das sich von einem Menschen zum anderen und von einer Generation zur nächsten weitergeben ließ.

Menschen haben sich lange als von allen anderen Tieren verschieden, aber stets als ihnen überlegen betrachtet. Die Studie der frühen Menschen bestätigt diesen Unterschied, aber auf ganz andere Art. Während alle Lebewesen ihrer Umwelt Ressourcen entnehmen, gehen Menschen regelmäßig über die Bedürfnisse von Überleben und Fortpflanzung hinaus. Vor dem Homo sapiens suchten Hominiden nach Essbarem und sammelten und jagten, so gut sie konnten, besaßen aber nur eine begrenzte Fähigkeit, ihre Umwelt zu verändern, weil es so schwierig war und so viel Energie kostete, Nahrung zu finden. Selbst große Raubtiere hören auf, wenn sie genug getötet haben, um ihren Hunger und den ihrer Sippe zu stillen, und bringen dann viele Stunden mit dem Verdauen zu.94 Von allen Tieren tötet nur der Homo sapiens bis zur Ausrottung anderer Tierarten.

Unsere Intelligenz und Kommunikationsfähigkeit haben das leicht gemacht. Die technischen Innovationen der Menschen der Altsteinzeit – bessere Steinwaffen, Gebrauch von Feuer, Speeren und Pfeil und Bogen und die Domestizierung von Hunden – erlaubten es ihnen, mehr Tiere mit weniger Anstrengung und Gefahr zu töten. Jagd war nicht mehr nur ein Mittel, um an Fleisch zu kommen; wenn sie leicht und sicher genug war, wurde sie zum Zeitvertreib. Überall auf der Welt, wo Menschen auftauchten, verschwanden viele andere große Tierarten. Andere Arten der Gattung Homo starben aus, und der Ausbruch des Vulkans Toba hätte fast auch das Ende des Homo sapiens bedeutet. Für die Menschen der Altsteinzeit war das Überleben weder bequem noch gewiss.

Doch Menschen können sich auch wechselnden Umständen anpassen. Sie hatten sich in Afrika entfaltet, konnten aber auch im eiszeitlichen Eurasien existieren. Am Ende der Eiszeit passten sie ihre Fähigkeiten und Lebensweise dem neuen Klima an. Die Kreativität, ihrer jeweiligen Umwelt neue Ressourcen zu entnehmen, führte die Menschheit in eine ganz neue Richtung: von der Abhängigkeit vom Überfluss der Natur zur Nahrungsproduktion und zur Vermehrung, was die nächste große Transformation des Planeten auslöste.

Macht euch die Erde untertan

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